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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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an. »Miss McCorkle.«
    »Mr. Keyes.«
    Keyes ging zur Tür, öffnete sie, drehte sich noch einmal um und sagte: »Ich bitte nochmals um Vergebung«, und war verschwunden.
    Nach kurzem Schweigen sagte Erika: »Was hältst du davon, Chef?«
    »Er versteht sich auf einen guten Abgang«, sagte Haynes, stellte sein Glas auf einen Tisch, nahm das Telefon und wählte eine Nummer.
    Herr Horst meldete sich mit dem üblichen »Reservierungen«.
    »Granville Haynes. Ist Padillo noch da?«
    »Einen Moment, bitte.«
    Als Padillo am Telefon war, sagte Haynes: »Ich habe ein Problem.«
    »Kann es telefonisch gelöst werden?«
    »Nein.«
    »Dann ist es besser, Sie kommen her.«
    Auf der Ledercouch im Büro von Mac's Place sitzend, brauchte Haynes zwanzig Minuten, um Padillo von der Entdeckung des echten Manuskripts, den Schießübungen am Bellevue Motel, dem verwanzten Cadillac und dem nächtlichen Besuch von Hamilton Keyes zu berichten. Padillo reagierte mit den Augen, die Interesse, beifällige Zustimmung,
    Überraschung oder ein schlichtes »Fahren Sie fort!« signalisierten. Er saß in dem hochlehnigen Sessel, die Füße, von den Schuhen befreit, auf dem Doppelschreibtisch, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Haynes registrierte, daß die Socken wieder ein Rautenmuster trugen, diesmal in braunen Farbtönen, die von Schokolade bis Maulwurf reichten.
    »Sie sagen, Sie und Erika haben es gelesen - Steadys Buch?« fragte Padillo, als Haynes geendet hatte.
    Haynes nickte.
    »Wie ist es?«
    »Es liest sich sehr flott, sobald man seine Skepsis einmal am Schlafittchen hat.«
    »Dann hat Isabelle das Schnelle geliefert und Steady die Ausschmückungen.«
    »Wenn die CIA wollte«, sagte Haynes, »könnte sie den Text risikolos als die längste Presseerklärung der Welt verwenden.«
    »Haben die es noch nicht gelesen?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Aber sie wollen morgen noch immer mitbieten, ungelesen oder nicht?«
    »Ja.«
    »Und Sie haben vor, ihr Geld zu nehmen.«
    »Wieder richtig.«
    »Wo liegt dann Ihr Problem?«
    »Hier«, sagte Haynes, griff in die Innentasche und zog den Umschlag mit dem Anschreiben von Tinker Burns und das Memo von Gilbert Undean für die Akten heraus. Er gab Padillo den Umschlag.
    »Lesen Sie erst das Anschreiben von Tinker«, sagte Haynes.
    Padillo nickte und las, die Füße noch immer auf dem Schreibtisch, den kurzen Brief. Als er zu Ende gelesen hatte, schüttelte er bekümmert den Kopf und begann mit dem Text von Undean.
    Nach dem ersten Absatz stellte Padillo die Füße auf den Boden und setzte sich aufrecht. Er legte die Blätter auf den Schreibtisch und beugte sich, jetzt ganz Konzentration, darüber, die Ellbogen auf der Platte, den Kopf auf die Hände gestützt.
    Als er fertig war, blickte er Haynes an und fragte: »Hat das sonst noch jemand gelesen?«
    »Nur Sie, ich und Tinker Burns.«
    »Und der Besitzer des Originals.«
    »Das Original hätte ich fast vergessen.« Padillo tippte auf das Papier. »Jetzt begreife ich Ihr Problem. Morgen müssen Sie gleichzeitig an zwei Orten sein.«
    »Genau.«
    »Und Sie wollen, daß ich am zweiten Ort bin.«
    »Sie und McCorkle.«
    Padillo verzog das Gesicht zu einer kleinen Grimasse, als empfinde er das seltene Gefühl des
    Bedauerns oder sogar so etwas wie einen Gewissensbiß. »Ich hätte es McCorkle mitteilen müssen.«
    »Haben Sie es gewußt?«
    »Nicht, als sie hereinkam. Mit ihrem Vogelscheuchenkostüm und dem schlurfenden Gang hat sie mich getäuscht. Aber als sie aus dem Büro kam, hatte sie es eilig. Sie vergaß das Schlurfen und fiel in ihren langen, athletischen Schritt, den man schwerlich vergessen kann, wenn man ihn einmal gesehen hat. Und da wußte ich, daß es Muriel Keyes war.«
    »Aber da wußten Sie nichts von der angeblichen Bombe.«
    »Da noch nicht.«
    »Und Sie haben McCorkle nicht gesagt, daß es Mrs. Keyes war?«
    »Nein, ich hab's ihm nicht gesagt.«
    »Warum nicht?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht, weil er nicht verletzt war - wenn man von seinem gekränkten Stolz absieht. Oder wegen meiner geheimtuerischen Art. Oder weil Muriel und ich vor langer Zeit mal zusammen waren. Oder vielleicht habe ich bloß darauf gewartet, daß der andere Groschen fällt.«
    »Er ist gerade gefallen.«
    »Allerdings«, sagte Padillo und tippte wieder auf Undeans Memo. »Das hier legt den Schluß nahe,
    daß Mrs. Hamilton Keyes mit einer falschen Bombe hier herein- und mit einem genauso falschen Manuskript wieder hinausspaziert ist, um die

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