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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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diesen Mann, Granny?«
    »Ein Freund der Familie«, sagte Haynes.
    Burns ächzte. »Eine Scheiß-Familie! Ein ScheißFreund!«
    »Sag's ihm, Tinker«, sagte Padillo. »Vielleicht senkt es deinen Blutdruck.«
    Burns sprang auf und streckte den Arm in voller Länge aus, um anklagend mit dem Finger auf Padillo zu weisen. Mit den flammenden Augen, dem zitternden Zeigefinger, den bloßen Füßen und dem langen, weißen Bademantel sah Burns, wie Haynes befand, beinahe biblisch aus - wie irgendein alter Prophet, der zuviel Zeit in der Wildnis verbracht hatte.
    »Weißt du, wen sie geschickt haben, wenn sie jemand erledigt haben wollten?« sagte Burns. »Ihn haben sie geschickt. Ihn und keinen anderen. Michael Padillo, der Killer der Killer. Wie viele hast du über die Jahre erledigt, Mike? Fünfzig? Hundert? Zweihundert?«
    Padillo lächelte. »Den Krieg eingeschlossen?«
    Burns öffnete den Mund, um etwas zu sagen oder zu brüllen, doch bevor er dazu kam, sagte Haynes: »Beantworte mir nur eine Frage, Tinker: Wie gut hast du die frühere Muriel Lamphier gekannt, die jetzige Mrs. Hamilton Keyes?«
    In diesem Moment forderte Burns sie auf, sich sofort zu verpissen, bevor er den Sicherheitsdienst des Hotels riefe.
    Im Aufzug fragte Haynes: »Was sollte dieses ganze Killer-Zeug?« »Geschichte.« »Echt oder erfunden?« »Sie wollen's doch nicht wissen.« »Das überlassen Sie besser mir.« »Fragen Sie McCorkle.« »Weiß er es?« »Er weiß es.« »Wird er's mir sagen?« »Keine Ahnung.« »Und Erika?«
    »Ich denke, sie hat einen Verdacht.« »Soll ich sie fragen?« »Sie können fragen, wen Sie wollen.« »Wird sie es mir sagen?« »Ich glaube, nicht«, sagte Padillo.
    Padillo gab dem verschlafenen Portier des Madison zwanzig Dollar, damit sie mit dem alten Mercedes-Coupe vor dem Hoteleingang an der 15th Street parken durften, wo die großen Glastüren es ihnen erlaubten, die Münztelefone neben den Aufzügen zu beobachten. Nach fünfminütigem Warten sagte Padillo: »Vielleicht hat er doch das Telefon im Zimmer benutzt.« »Damit die Nummer, die er anruft, auf der Rechnung erscheint?« sagte Haynes. »Dafür ist Tinker zu vorsichtig. Geben wir ihm noch zehn Minuten.«
    Nach zwei Minuten Schweigen sagte Padillo: »Sie haben eben eine nette Vorstellung gegeben.«
    Haynes lächelte ob des Lobes. »Sie meinen, wie ich meine Paranoia scheu verspritzen ließ?«
    Padillo nickte. »Sie müssen von Ihrer Zeit bei den L. A.-Cops profitiert haben. Das sage ich, weil die Hälfte der Cops, die ich kenne, paranoid sind.«
    »Die Hälfte der Cops«, sagte Haynes, »und sämtliche Schauspieler.«
    Dreißig Sekunden später trat Tinker Burns aus einem der beiden Aufzüge, die sie vom Wagen aus sehen konnten, und steuerte die Telefone an. Burns hatte sich schnell angezogen und trug nur Hemd, Hose und Schuhe, aber keine Socken. Als er sich den Münztelefonen näherte, zögerte er, blickte nach allen Seiten, machte einen kurzen Rundgang durch die leere Lobby, lief dann zu den Telefonen zurück und steckte in eines Münzen.
    Mit Padillos starkem Feldstecher vor den Augen und dem Muster der Nummerntasten im Gedächtnis las Haynes die sieben Zahlen ab, die Burns wählte. Padillo schrieb sie rasch auf einen Umschlag.
    »Vier. Sechs. Fünf. Neun. Eins. Neun. Eins.«
    »Sind Sie sicher?« fragte Padillo.
    »Herrgott, nein.«
    »Gut. Mir wäre ein bißchen mulmig, wenn Sie's wären.«
    Burns sprach und lauschte laut Padillos Uhr zwei Minuten und dreizehn Sekunden lang. Dann hängte er den Hörer ein und betrat den wartenden Aufzug, mit dem er heruntergekommen war. Als die Tür sich schloß, fragte Padillo: »Irgendeine Idee?«
    »Wie wir herausfinden, wer zu 465-9191 gehört?«
    Padillo nickte, ließ den Motor an und fuhr los.
    »Heute nacht?« fragte Haynes.
    »Warum nicht?«
    »Ich bin für Vorschläge empfänglich.«
    Padillo sah ihn von der Seite an. »Wie gut sind Sie als Stimmenimitator?«
    »Testen Sie mich.«
    »Machen Sie Tinker Burns.«
    Haynes schloß die Augen, atmete zweimal tief ein, öffnete die Augen und ließ seine Stimme tief und rauh klingen, als er bellte: »Okay! Das reicht! Und jetzt verpißt euch, bevor ich den Sicherheitsdienst rufe!«
    Padillo lächelte. »Perfekt.«
    Sie riefen aus Padillos Haus in Foggy Bottom an. Haynes benutzte das Wandtelefon in der Küche, Padillo hörte am Apparat im Wohnzimmer mit.
    Nachdem Haynes die 465-9191 gewählt hatte, läutete es viereinhalbmal, bevor sich eine verschlafene Männerstimme

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