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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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anzustellen.«
    »Genau.«
    Der Senator lehnte sich in seinem Drehsessel, Modell Vorsitzender Richter, zurück und gestattete dem beinahe unsichtbaren Lächeln, ein oder zwei Sekunden um seine Lippen zu spielen. »Und werden wir jetzt an Ihren neuen Überlegungen teilhaben, Mr. Burns?«
    »Das kann ich nicht entscheiden.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich Geschäftsmann bin, Senator. Einer von der Sorte, die der Meinung anhängen, die Kräfte des Markts sollten den Preis für alles festsetzen. Wenn es große Nachfrage gibt, erhöht man seinen
    Preis. Wenn die Nachfrage nachläßt, senkt man ihn. Und man gibt niemals etwas weg.«
    »Nicht einmal ein Muster?«
    »Na ja, ein Muster vielleicht.«
    »Sie sind sehr großzügig.«
    »Nein, bin ich nicht«, sagte Burns, runzelte die Stirn, nickte vor sich hin und fuhr fort: »Ich habe viele Freunde, die für Air America geflogen sind.«
    »Als das noch ein CIA-Unternehmen war?«
    »Genau, damals. Und einige meiner Freunde sind für Chennault und Chancre Jack in China geflogen. Aber jetzt steuern sie alle auf die achtzig zu und sind im Kopf nicht mehr allzu klar. Doch ich rede von Ex-Air-America-Piloten, die noch um einiges jünger sind und immer aus Laos rausgeflogen sind. Von einem Ort namens Long Tieng, auch bekannt als Schlapphutparadies. Schon mal davon gehört?«
    Der Senator nickte nur.
    »Dacht' ich mir, schließlich waren Sie ja Mitglied in einem der Kontrollausschüsse für die Geheimdienste. Jedenfalls trinken die nicht mehr ganz so jungen Burschen von Air America, die ich kenne, noch ganz gern ein paar Drinks und schwadronieren dabei, und irgendwie blicken sie zu mir auf, weil ich mit der Legion in Dien Bien Phu dabei war und sie das noch immer für das Allergrößte halten. Okay?«
    Wieder nickte der Senator.
    »Wenn ich mich recht entsinne«, sagte Burns, »ist die CIA einundsechzig nach Laos gegangen, aber dreiundsechzig war es schon ein Nebenschauplatz - was der alte Dean Rusk immer die Warze auf dem Warzenschwein oder so ähnlich genannt hat. Aber es war immer noch eine Menge Dope im Spiel. Jede Menge Sprit. Jede Menge Flüge. Und jede Menge Schlapphüte. Okay?«
    »Ich kann Ihnen noch folgen, Mr. Burns.«
    »Gut. So, jetzt haben wir neunzehnhundertachtzig oder -einundachtzig, und ich bin ein paar kleiner Geschäfte wegen in Bangkok, und mir läuft einer von den Ex-Air-America-Heißspornen über den Weg, der nicht mehr nach Hause gegangen ist. Es war in einer Bar, Spiffy's, glaub' ich, und alle schwelgen in Erinnerungen an Laos und die gute alte Zeit. Für die war das kurz vor dem Ende, vierundsiebzig, als alles auseinanderfiel und ihr euch verdrückt habt.«
    »Im Mai und Juni neunzehnhundertvierundsiebzig, glaube ich«, sagte der Senator.
    »Sag' ich doch. Wir sitzen also im Spiffy's und reden über all die verdrehten und wunderbaren Typen, die sie in Laos gekannt haben. Mir hat keiner der Namen viel gesagt, bis jemand Steadfast Haynes erwähnt.«
    »Positiv?«
    »Aber ja. Sicher. Es ging drum, wie Steady einem jungen Schlapphut den Hals gerettet hat, der einen wirklich schlimmen Fehler begangen hatte. Tragischer Fehler, so haben sie's genannt. Und wie Steady rumgetrickst hat, so daß es wie was ganz anderes aussah. Der junge Schlapphut hieß Lamphier, und ich erinnere mich nur deshalb daran, weil ich gefragt habe, ob es Lamphier wie in Crown- Lamphier-Glas wäre, und sie ja gesagt haben. Und weil sie gesagt haben, der Schlapphut wäre eine Sie und kein Er.«
    Burns hörte auf zu sprechen und fing an zu lächeln.
    »Ist das mein Appetithappen?« fragte der Senator.
    »So ist es.«
    »Mr. Burns, als ich Sie für ein nicht unbeträchtliches Honorar kurz vor Steadfast Haynes' unerwartetem Tod in Paris engagiert habe, habe ich Sie ausschließlich damit beauftragt, Ihre Freundschaft mit Mr. Haynes und Miss Gelinet zu nutzen, um .«
    Burns unterbrach ihn mit erkennbarer Ungeduld. »Um sie dazu zu überreden, mich einen Blick in die Memoiren werfen zu lassen.«
    »Exakt. Das war Ihnen aus offenkundigen Gründen nicht möglich - der Tod von Mr. Haynes und dann von Miss Gelinet. Doch jetzt scheinen Sie auf ein Gleis zu geraten, das ich beunruhigend finde. Höchst beunruhigend.«
    »Tut mir leid, daß Sie es so empfinden, Senator.«
    »Nein, es tut Ihnen ganz und gar nicht leid. Aber sagen Sie mir eins, und bitte, denken Sie sorgfältig nach, bevor Sie antworten: Sind Sie sicher, daß es Granville Haynes und nicht Michael Padillo war, der Muriel Lamphiers Name zuerst

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