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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Schluck Bier und sagte: »Schließlich hab' ich mir gedacht, ihr habt überhaupt nichts vor.«
    »Letty war schrecklich redselig«, sagte Padillo. »Aber sie wurde es noch mehr, als ich ihr sagte, daß Schlitz und Pabst für dich gearbeitet haben.«
    »Sie hat dir von dem falschen Manuskript erzählt, nicht?« sagte Burns.
    Padillo antwortete mit einem Nicken. »Doch dann hat sie von dem Anruf erzählt, den du kurz vor Steadys Tod in Paris erhalten hast. Und danach habe ich sie an Granville weitergereicht.«
    »Ich habe ihr nicht geglaubt«, sagte Haynes. »Anfangs.«
    »Kann dir keinen Vorwurf machen.«
    »Es war eine verrückte Geschichte, Tinker, über einen alten Freund von dir, der jetzt ein großes Tier ist und einen Blick in Steadys Memoiren will, bloß um zu sehen, ob er erwähnt wird. Letty sagt, wenn du das für ihn bewerkstelligen kannst, wird dieser bedeutende Jemand dir Zugang zu einer Endabnehmerbescheinigung verschaffen, mit der du das liegengebliebene Kriegsgerät aus Vietnam loswerden kannst, das dir in den Lagerhäusern von Marseille unter den Fingern wegrostet.«
    »Letty erinnert sich recht gut«, sagte Burns. »Selbst wenn sie völlig im Tran ist.«
    »Einiges von dem, was sie mir erzählt hat, habe ich geglaubt«, sagte Haynes. »Geglaubt habe ich den Teil über den Anruf, den du vor Steadys Tod in Paris erhalten hast. Allerdings glaube ich nicht, daß er von jemandem kam, den du kennst.«
    »Was du glaubst, Granny, interessiert mich einen Dreck.«
    »Ich denke, der Anruf kam von jemandem, der Steadys Memoiren lesen will - vielleicht sogar kaufen. Ich denke, du hast den Anruf erhalten, weil du Steady schon seit ewigen Zeiten kennst, und dieser Jemand hat gedacht, du könntest es irgendwie arrangieren. Ich denke, du hast diesem Jemand gesagt, du würdest es versuchen. Doch bevor du das konntest, ist Steady gestorben. Ich denke, derselbe Jemand ist weiterhin willens, eine Menge Geld für die Memoiren oder auch nur einen Blick auf sie zu bezahlen. Deshalb bist du zur Beerdigung hergeflogen, um zu sehen, was du rausschlagen kannst. Außerdem denke ich, aus eben diesem Grund bist du zu Isabelles Wohnung gefahren.«
    Haynes legte eine Pause ein, als wolle er sichergehen, daß er nichts vergessen hatte. »Und noch etwas denke ich, Tinker. Nein, ich bin überzeugt davon. Ich bin überzeugt, hättest du nicht die Witterung von Geld aufgenommen, wären wir nur zu dritt in Arlington gewesen: Isabelle, Undean und ich.«
    Burns rieb sich das Kinn mit einer großen Hand, während er Haynes musterte. Seine Handfläche erzeugte ein leises, schabendes Geräusch, als sie über schneeweiße Bartstoppeln kratzte.
    »Weißt du was, Granny?« sagte Burns. »Ich hätte nicht gedacht, daß jemand in deinen jungen Jahren so scheiß-frömmlerisch sein kann. Steady war tot. Tee-oo-tee. Du mußt doch wissen, was tot ist. Herrgott, das war dein Metier! Steady hat nie erwartet, daß ich bei seiner Beerdigung aufkreuze, genausowenig, wie ich erwarten würde, daß er bei meiner aufkreuzt. Trotzdem bin ich hingegangen, und weshalb ich das getan habe, geht dich einen Scheißdreck an.«
    »Wieviel hat er dir geboten, Tinker?« fragte Padillo. »Dieser Jemand, der dich in Paris angerufen hat?«
    »Hat mich jemand angerufen?« sagte Burns.
    Haynes beugte sich vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt, den kaum angerührten Drink in beiden Händen. Plötzlich schien sein Gesicht schroffere Flächen und dunklere Schatten anzunehmen. Sein Blick wurde hart, seine Stimme ließ jedes Wort wie einen Schlag klingen.
    »Halt dich raus, Tinker!« sagte Haynes. »Es sind jetzt meine Memoiren. Steady hat sie mir in seinem Testament vermacht. Mittwoch werde ich sie versteigern. Das Mindestgebot sind drei Viertel Millionen. Aber wenn du dich weiter reinsteckst, versaust du noch alles. Also geh zurück nach Paris, Tinker. Geh nach Hause und streich die Memoiren aus deinem Gedächtnis!«
    Burns' mit den Jahren erworbene Sonnenbräune konnte die dunkle Röte nicht ganz verbergen, die sich rasch von seinem Hals aufwärts über sein Gesicht und seine Ohren ausbreitete. »Wer bist du denn schon, mir zu sagen, was ich tun soll? Was willst du mir über Steady erzählen? Ich kannte ihn besser und mochte ihn mehr als du. Aber du kommst hier morgens um drei angetanzt wie Gottes letzter Bote, und wen hast du im Schlepptau? Señor Tod persönlich, den schleppst du hier rein.«
    Burns stieß mit dem Daumen auf Padillo. »Was weißt du denn wirklich über

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