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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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fünfzehn Zentimeter Schlamm durchwühlen wollen. «
    » Das ist eine sehr gute Idee, Chief Wallace. Ich glaube, ich werde ein Team dazurufen. «
    Frank war offensichtlich fertig mit Will. Er warf Sara den Karton vor die Füße. » Das hier sind alle Beweisstücke, die wir haben. « Sie hielt den Atem an, bis er wieder einige Schritte entfernt war. Er roch widerlich, eine Mischung aus Mundwasser, Schweiß und Tabak.
    » Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, Chief Wallace«, sagte Will nun, »dass ich Detective Adams gebeten habe, die Nachbarn noch einmal zu befragen und auch mit Allisons Lehrern vom College zu sprechen. «
    » Tun Sie doch, was Sie wollen « , brummte Frank. » Mit der bin ich fertig. «
    » Gibt es ein Problem? «
    » Sie wären nicht hier, wenn’s keines gäbe. « Frank hustete in seinen Handschuh. Bei dem Geräusch zuckte Sara zusammen. » Lena hat diese ganze Geschichte von Anfang an vermasselt. Ich halte für sie nicht mehr den Kopf hin. Sie ist eine schlechte Polizistin. Sie ist mitschuldig am Tod eines Menschen. « Er schaute Sara bedeutungsvoll an. » Noch eines anderen. «
    Sara wurde es zugleich heiß und kalt. Frank sagte all das, was sie hören wollte– all die Dinge, die sie in ihrem Herzen wusste–, aber aus seinem Mund klangen die Worte schmutzig. Er benutzte Jeffreys Tod, während Sara versuchte, ihn zu rächen.
    » Lena berichtete mir, Sie hätten gestern Abend mit Lionel Harris gesprochen? «
    Plötzlich wirkte Frank nervös. » Lionel weiß rein gar nichts «, entgegnete er Will.
    » Dennoch könnte er persönliche Informationen über Allison haben. «
    » Lionels Daddy hat ihn genau richtig erzogen. Er würde sich hüten, um kleine weiße Mädchen aus dem College herumzuschnüffeln. «
    Sara klappte vor Überraschung der Mund auf.
    Frank tat ihre Reaktion mit einem Achselzucken ab. » Du weißt, wie ich das meine, Herzchen. Es gibt einfach nicht vieles, was ein dreiundsechzigjähriger Schwarzer mit einem einundzwanzigjährigen weißen Mädchen gemeinsam hat. « Er nickte in Allisons Richtung. » Was hast du herausgefunden? «
    Sara fehlten die Worte, um ihm zu antworten.
    Will sprang für sie ein. » Stichwunde in den Nacken. Noch haben wir keine eindeutige Todesursache. «
    Will suchte Saras Blick. Sie nickte zustimmend, obwohl sie schockiert war über das, was Frank gesagt hatte. In Gegenwart ihrer Eltern redete er nie so. Eddie hätte Frank die Tür gewiesen, wenn Cathy ihn nicht schon vorher dazu verdonnert hätte. Sara wollte es seiner Erschöpfung zuschreiben. Er sah mit Sicherheit noch schlimmer aus als am Tag zuvor. Jedes Kleidungsstück, das er trug, vom billigen Anzug bis zum Trenchcoat, war so zerknittert, als hätte er darin geschlafen. Die Haut hing ihm schlaff am Gesicht herab. Seine Augen glänzten im Licht. Und noch immer hatte er seine Handschuhe nicht ausgezogen.
    Will wechselte das Thema. » Chief Wallace, haben Sie Ihren Bericht über den Vorfall in der Garage schon abgeschlossen? «
    Frank straffte sich. » Ich arbeite daran. «
    » Können Sie es schnell mit mir durchgehen? Nur das Wichtigste. Die Details bekomme ich ja dann, wenn Sie Ihren Bericht abliefern. «
    Franks Stimme klang barsch, man merkte ihm deutlich an, dass er sich nicht gerne etwas sagen ließ. » Tommy stand mit einem Messer in der Hand in der Garage. Wir sagten ihm, er solle es weglegen. Er tat es nicht. «
    Sara wartete auf mehr, aber Will fragte sofort nach: » Und dann? «
    Frank zuckte noch einmal lässig mit den Achseln. » Der Junge drehte durch. Er stieß Lena beiseite. Ich wollte ihr helfen. Er kam mit dem Messer auf mich zu, verletzte mich am Arm. Kurz darauf sah ich ihn die Straße hinunterrennen. Brad jagte hinter ihm her. Ich sagte Lena, sie solle ihm ebenfalls nachlaufen. « Er hielt kurz inne. » Damit hat sie sich aber Zeit gelassen. «
    » Sie zögerte? «
    » Normalerweise rennt Lena in die andere Richtung, wenn’s irgendwo brennt. « Er warf Sara einen flüchtigen Blick zu, als erwarte er Zustimmung von ihr. Saras Erfahrung nach stimmte genau das Gegenteil. Lena stand immer so dicht am Feuer, wie es nur ging. Das war der beste Aussichtspunkt, um Leute brennen zu sehen.
    » Sie trabte hinter ihm her«, fuhr Frank fort. »Brad war schließlich derjenige, der dafür bezahlen musste. «
    Will lehnte an der Arbeitsfläche, eine Hand auf die Kante gestützt. Sein Befragungsstil war auf jeden Fall ungewöhnlich. Mit einem Bier in der Hand könnte er ebenso gut bei einer

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