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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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kam. Ich habe einfach angenommen, dass er erschüttert wegen Brad war. Diese Generation… « Sie beendete den Satz nicht. » Schätze, ich habe es mir schöngeredet, weil Frank aus einer Zeit stammt, als es normal war, tagsüber ein bisschen was zu trinken. Mein Mann hätte das nie toleriert. Nicht solange Frank im Dienst war. «
    » Seit seinem Tod hat sich viel verändert, Sara. « Will sprach sanft. » Das ist nicht mehr Jeffreys Polizeieinheit. Er ist nicht mehr hier, um sie bei der Stange zu halten. «
    Sara spürte, wie ihr die Tränen in die Augen traten. Sie wischte sie weg und lachte über sich selbst. » Mein Gott, Will, warum weine ich vor Ihnen immer? «
    » Ich hoffe, es ist nicht mein Rasierwasser. «
    Sie lachte halbherzig. » Und jetzt? «
    Will kniete sich hin und wühlte in dem Karton mit den Beweisstücken. » Frank weiß, dass Allison ein Auto hatte. Lena nicht. Lena weiß, dass Allison nicht in der Garage wohnte. Frank nicht. « Er nahm eine Damenbrieftasche zur Hand und öffnete die Schließe. » Komisch, dass sie in diesem Fall nicht zusammenarbeiten. «
    » Frank hat ziemlich deutlich gesagt, dass er mit ihr fertig ist. Von meinem persönlichen Rachefeldzug einmal abgesehen hat er genügend Gründe, sie fallenzulassen. «
    » Ich nehme an, die beiden haben zusammen viel durchgemacht. Warum lässt er sie gerade jetzt im Regen stehen? «
    Darauf hatte Sara keine Antwort. Will hatte recht. Lena hatte in ihrer Laufbahn vieles getan, wofür Frank den Kopf hingehalten hatte. » Vielleicht ist es einfach der letzte Strohhalm. Tommy ist tot. Brad ist schwer verletzt. «
    » Ich habe auf der Fahrt hierher mit Faith telefoniert. Nach ihren Recherchen gibt es keine Julie Smith. Die Handynummer, die Sie mir gegeben haben, ist von einem Prepaidh andy , das in einem Radio Shack in Cooperstown gekauft wurde. «
    » Das ist ungefähr eine Dreiviertelstunde entfernt. «
    » Offensichtlich hatten auch Tommy und Allison Prepaidhandys. Von beiden gibt es keine Telefondaten. Wir brauchen ihre Nummern, um herauszufinden, wo die Dinger gekauft wurden, aber ich schätze, das wird nicht viel bringen. « Er nahm das Messer in die Hand, das Frank ihnen gegeben hatte. » An dem hier scheint kein Blut zu sein. Würden die Ärzte es bei der Operation reinigen? «
    » Sie würden Jod darüberschütten, aber es nicht reinigen. Zumindest am Heft sollte man Blut nachweisen können. «
    » Ja « , pflichtete er ihr bei. » Ich lasse den Agenten vor Ort einen Labortest machen. Kann ich ein paar Proben hierlassen, damit er alles auf einmal mitnehmen kann, wenn Sie fertig sind? «
    » Nick Shelton? «
    » Sie kennen ihn? «
    » Er hat sehr oft mit meinem Mann gearbeitet. Ich kann ihn anrufen, wenn ich fertig bin. «
    Will nahm den Abschiedsbrief zur Hand und starrte die Wörter an. » Ich verstehe das nicht. «
    » Da steht: Ich will es vorbei haben. «
    Er schaute sie scharf an. » Vielen Dank, Sara. Ich weiß, was da steht. Was ich nicht verstehe, ist, wer ihn geschrieben hat. «
    » Der Mörder? « , fragte sie zaghaft.
    » Möglich. « Will kauerte sich hin und starrte die Zeile an, die am obersten Rand des Blattes stand. » Ich glaube, wir haben es mit zwei Personen zu tun– dem Mörder und dem 911-Anrufer. Der Mörder hat mit Allison gemacht, was er machen wollte, und der Anrufer versucht, ihn deswegen in Schwierigkeiten zu bringen. Und dann versuchte Julie Smith, Tommy aus der Patsche zu helfen, indem sie Sie anrief. «
    » Das klingt jetzt so, als hätten Sie ihn aus dem Kreis der Verdächtigen gestrichen. «
    » Ich dachte, Sie stellen nicht gerne Mutmaßungen an. «
    » Ich habe nichts dagegen, wenn andere es tun. «
    Will kicherte, löste aber den Blick nicht von dem Blatt. » Falls der Mörder das schrieb – wem will er sagen, dass er es vorüber haben will? «
    Sie kniete sich hin und schaute ihm über die Schulter. » Die Handschrift sieht nicht aus wie Tommys. « Sie deutete auf das » I « im ersten Wort. » Sehen Sie das? In seinem Geständnis benutzte Tommy einen formellen Großbuchstaben und… « Sara bemerkte, dass Will mit ihrer Erklärung nichts anfangen konnte. » Okay, stellen Sie es sich so vor: ›I‹ ist wie ein Stamm, und es gibt Äste… na ja, keine Äste, eher wie Querstangen… « Sie verstummte. Sich die Form von Buchstaben vorzustellen, das gehörte zum Kern seines Problems.
    » Es ist frustrierend « , sagte Will. » Wenn er nur was Einfacheres geschrieben hätte. Zum Beispiel ein Smiley.

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