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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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konnte nicht anders. Sie weinte wie ein Kind. All die Erinnerungen, die sie so lange in Schach gehalten hatte, stürzten nun wieder auf sie ein. Es war beinahe unerträglich.
    Jared strich ihr tröstend über den Rücken. » Ist gut « , flüsterte er. » Bin doch nur ich. «
    Die Stimme seines Vaters. Sara wollte die Augen schließen und so tun, als ob. Sich völlig verlieren. Wie oft hatte sie mit Jeffrey auf diesem Parkplatz gestanden? Wie oft waren sie morgens gemeinsam zur Arbeit gefahren und hatten sich genau auf diesem Parkplatz zum Abschied geküsst? Und dann hatte er immer vor der Tür gestanden, zugesehen, wie sie den Hang hinaufging, die Tür aufschloss und in der Klinik verschwand. Manchmal hatte sie seinen Blick im Rücken gespürt und sich beherrschen müssen, um nicht umzukehren und ihn noch einmal zu küssen.
    » Alles okay mit dir? «, fragte Jared. Seine Stimme klang verunsichert. Sie machte ihm Angst. » Tante Sara? «
    » Tut mir leid. « Sie ließ die Hände sinken. Sie wusste nicht, warum sie sich entschuldigte, aber sie tat es noch einmal.
    » Ist schon okay. «
    » Ich dachte, du bist… « Sie konnte den Satz nicht beenden. Konnte den Namen seines Vaters nicht aussprechen.
    Jared half ihr beim Aufstehen. » Mama sagt, ich sehe aus wie er. «
    Sara konnte nichts gegen die Tränen tun, die ihr über die Wangen liefen. » Wann hast du es herausgefunden? «
    » Ist irgendwie schwer zu verstecken. «
    Sie lachte, und in ihren Ohren klang es schrill und verzweifelt. » Was tust du hier? «
    Jared sah Will an. Sara hatte nicht gemerkt, dass er zu ihr gekommen war. Er stand ein paar Schritte entfernt, wollte sich offensichtlich nicht einmischen. » Das ist… « Sie musste sich zwingen, den Namen auszusprechen. » Das ist Jeffreys Sohn, Jared Long. Jared, das ist Will Trent. «
    Will hatte die Hände tief in die Taschen geschoben. Er nickte dem Jungen zu. » Jared. «
    » Warum bist du hier? « , fragte Sara. » Wegen Frank? «
    Jared kratzte sich mit Daumen und Zeigefinger die Augenbraue. Unzählige Male hatte Sara Jeffrey genau das Gleiche tun sehen. Es bedeutete, dass er aufgeregt war, aber nicht genau wusste, wie er es sagen sollte. Jared schaute Will noch einmal an. Irgendetwas lief zwischen den beiden ab, das Sara nicht verstand.
    Sie wiederholte die Frage. » Warum bist du hier? «
    Mit brüchiger Stimme antwortete Jared: » Ihr Auto ist hier. Aber ich weiß nicht, wo sie ist. «
    » Wer? « , fragte Sara, obwohl sie die Antwort bereits kannte. Lenas Celica stand auf dem Parkplatz.
    » Sie wollte vor sechs Stunden nach Hause kommen. « Er sagte es zu Will. » Ich war im Krankenhaus und habe versucht, Frank zu erreichen. Ich finde einfach niemanden, der weiß, wo sie ist. «
    » Nein « , hauchte Sara.
    » Tante Sara… « Jared streckte die Arme nach ihr aus, aber sie hielt ihn mit ausgestrecktem Arm zurück.
    » Du bist doch nicht mit ihr zusammen. «
    » Es ist nicht so, wie du denkst. «
    » Ist mir egal. Es ist falsch. «
    Er griff noch einmal nach ihr. » Tante Sara… «
    Sie wich zurück und stolperte gegen Will. » Das kannst du nicht tun. «
    » Es ist nicht so, wie du denkst. «
    » Was denke ich denn, Jared? Dass du mit der Frau schläfst, die deinen Vater ermordet hat? «
    » Es ist nicht… «
    Will packte Sara an der Taille, als sie auf Jared zuspringen wollte.
    » Sie hat ihn getötet! «
    » Er hat sich selbst getötet. «
    Sie hob die Hand, um ihm ins Gesicht zu schlagen. Jared stand absolut still da, schaute sie an und wartete auf den Schlag. Sara war plötzlich wie erstarrt. Sie konnte ihn nicht schlagen, sie konnte die Hand aber auch nicht sinken lassen.
    » Er war Polizist « , sagte Jared. » Er kannte das Risiko. «
    Sie ließ die Hand sinken, weil sie ihm jetzt wirklich wehtun wollte. » Hat sie dir das gesagt? «
    » Ich weiß das selbst, Tante Sara. Mein Vater war mit Herz und Seele Polizist. Er machte seine Arbeit, und das kostete ihn das Leben. «
    » Du weißt nicht, wer sie wirklich ist! Du bist zu jung, um zu verstehen, wozu sie fähig ist! «
    » Ich bin nicht zu jung, um zu wissen, dass ich sie liebe. «
    Seine Worte waren für Sara wie ein Schlag ins Gesicht. » Sie hat ihn getötet « , flüsterte Sara. » Du weißt ja gar nicht, was sie mir genommen hat. Dir genommen hat. «
    » Ich weiß mehr, als du denkst. «
    » Nein, das tust du nicht. «
    Jareds Stimme wurde scharf. » Er machte seine Arbeit, und er trat den falschen Leuten auf die Füße, und niemand

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