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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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hätte ihn davon abbringen können. Du nicht, Lena nicht, ichnicht, niemand. Er traf seine eigenen Entscheidungen. Er war sein eigener Herr. Und er war verdammt stur. Wenn ersich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte niemand ihn davon abbringen, genau das zu tun, was er tun wollte. «
    Sara merkte nicht, dass sie zurückwich, bis sie Will im Rücken spürte. Sie hielt sich an seinem Arm fest, zwang sich, nicht zusammenzubrechen. » Sie hat die Geschichte verdreht, um dich dazu zu bringen, Mitleid mit ihr zu haben. «
    » So ist es nicht. «
    » Sie ist eine Meisterin der Manipulation. Du siehst das jetzt noch nicht, aber es stimmt. «
    » Hör auf damit. « Jared versuchte, ihre Hand zu fassen. » Ich liebe sie. Und Jeffrey hat sie auch geliebt. «
    Sara konnte nicht mehr mit ihm reden. Sie konnte nicht mehr hier sein. Sie drehte sich Will zu und drückte ihren Kopf an seine Brust. » Bringen Sie mich weg von hier. Bitte, bringen Sie mich nach Hause. «
    » Du kannst jetzt nicht gehen. Ich brauche deine Hilfe «, rief Jared.
    Will legte den Arm um Sara und führte sie über die Straße.
    Jared lief ihnen nach. » Du musst mir helfen, sie zu finden. Ich weiß nicht, wo sie ist. «
    Wills Stimme klang hart. » Zieh Leine, Junge. «
    » Jemand hat ihr die Reifen aufgeschlitzt. Sie geht nicht an ihr Handy. «
    Noch immer den Arm um Saras Schultern, führte er sie den Hang hoch. Sie starrte hinunter auf den Rasen vor der Klinik. Der Regen hatte die Wurzeln ausgewaschen. Ihre Sohlen rutschten über feuchte Erdklumpen.
    » Sie hat mich um sechs Uhr von ihrem Handy aus angerufen. Sie sagte, sie werde in einer Stunde zu Hause sein «, sagte Jared. Er versuchte, ihnen den Weg zu versperren, aber Will schob ihn mit einer Hand beiseite. » Sie hat gekündigt! « , schrie er. » Sie hat mir gesagt, sie hat gekündigt! «
    Sie hatten den Parkplatz der Klinik erreicht. Will öffnete die Autotür und half Sara beim Einsteigen.
    Jared knallte die Hand auf die Motorhaube. » Also komm! Sie ist verschwunden! Irgendwas stimmt nicht! « Er lief um das Auto herum und sank vor der offenen Tür auf die Knie. Er presste die Hände zusammen wie zum Gebet. » Bitte, Tante Sara, bitte! Du musst mir helfen, sie zu finden. Irgendwas stimmt nicht. Ich weiß, dass irgendwas nicht stimmt. «
    Sein Gesicht war so voller Angst, dass Sara unschlüssig wurde. Sie schaute Will an, sah die Besorgnis in seiner Miene.
    Seine Stimme klang verhalten, als er leise zu ihr sagte: » Bei mir hat sie sich auch nicht gemeldet. «
    Jared weinte. » Bitte, sieh in der Klinik für mich nach. Ich weiß, dass ihr heute Morgen die Hand wehtat. Vielleicht wollte sie sich helfen lassen. Vielleicht ist sie umgekippt, oder ihr wurde schlecht, oder… «
    Einen Augenblick lang schloss Sara die Augen und versuchte, ihre Gefühle zu sortieren. Sie wollte unbedingt weg von hier und den Namen dieser Frau in ihrem ganzen Leben nicht mehr hören.
    » Sara «, sagte Will leise. Es war keine Frage, eher ein Schuldeingeständnis.
    » Gehen Sie « , sagte sie. Sie konnte sowieso nichts dagegen tun.
    Will legte ihr die Hand an die Wange, damit sie ihn ansah. » Ich bin gleich wieder da, okay? Ich schaue nur kurz in der Klinik nach. «
    Sara antwortete nicht. Er schloss die Tür, und sie lehnte sich im Sitz zurück. Der Mond schien so hell, dass sie keine Scheinwerfer brauchte, um die beiden Männer vor der Tür zur Klinik zu sehen. Lena musste nicht einmal anwesend sein, um die Männer in ihrem Leben zu kontrollieren. Sie war wie ein Sukkubus, und ihr Sirenengesang umwölkte deren Verstand.
    Als Will den Schlüssel im Schloss drehte, blickte er sich kurz nach Sara um. Sie betrachtete Jared jetzt mit einer gewissen Distanz. Er war dünner als sein Vater. Seine Schultern waren weniger muskulös. Die Haare waren länger, als Jeffrey sie getragen hatte, eher so wie Jeffreys Frisur in der Highschool. Ein Bild blitzte vor ihr auf: Lenas Hand in Jareds Haaren. Jetzt hatte sie alles an sich gerissen. Durch jeden Teil von Jeffreys Vermächtnis hatte sie eine Schneise der Vernichtung geschlagen.
    Sara wandte den Kopf ab, als die beiden Männer die Klinik betraten. Sie konnte Jared nicht mehr ansehen. Es schmerzte zu sehr. Allein hier zu sein schmerzte zu sehr. Sie rutschte über die Mittelkonsole und setzte sich hinters Steuer. Sie drückte auf den Startknopf. Nichts passierte. Jeffrey hatte den Schlüssel mitgenommen.
    Sara stieg aus und ließ die Tür offen. Sie schaute hoch zum

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