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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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kleinen Punkte, wo er den Stift unter jeden Buchstaben gedrückt hatte, um zu kontrollieren, ob er ihn auch korrekt geschrieben hatte.
    Sara konnte kaum sprechen. » Sie hat es ihm vorgesagt. «
    » Es ist ein Geständnis, Sara. Den meisten Verbrechern muss man sagen, was sie schreiben sollen. «
    » Er versteht doch nicht einmal, was er schreibt. « Sie überflog den Text und las dann laut: » Ich habe Allison geschlagen, um sie zu überwelten. « Sie starrte Frank ungläubig an. » Tommys IQ lag bei kaum über achtzig. Du glaubst, dass er sich diesen vorgetäuschten Selbstmord allein ausgedacht hat? Er ist weniger als eine Standardabweichung vom Schwachsinn entfernt. «
    » Du weißt das, nachdem du zwei Absätze gelesen hast? «
    » Ich weiß das, weil ich ihn behandelt habe « , blaffte Sara. Es war alles wieder zu ihr zurückgekommen, als sie das Geständnis las: Gordon Brahams Gesicht, als Sara andeutete, dass sein Sohn sich möglicherweise für sein Alter zu langsam entwickle; die Tests, die Tommy gemacht hatte; Gordons Verzweiflung, als Sara ihm sagte, dass sein Sohn sich nie über einen gewissen Reifegrad hinaus entwickeln würde. » Tommy war schwer von Begriff, Frank. Er konnte kein Wechselgeld nachzählen. Er brauchte zwei Monate, bis er sich die Schuhe binden konnte. «
    Frank starrte sie an, und Erschöpfung quoll aus jeder seiner Poren. » Er hat Brad und Lena angegriffen. Er hat mich in den Arm geschnitten. Er hat sich der Verhaftung entzogen. «
    Ihre Hände fingen an zu zittern. Ihre Brust hob und senkte sich vor Zorn. » Hast du daran gedacht, ihn zu fragen, warum? « , fragte sie barsch. » Oder warst du zu sehr damit beschäftigt, sein Gesicht zu Brei zu schlagen? «
    Frank warf einen Blick nach hinten zu den Beamten am Kaffeeautomaten. » Nicht so laut. «
    Sara ließ sich nicht beschwichtigen. » Wo war Lena, als das alles passierte? «
    » Sie war dabei. «
    » Kann ich mir vorstellen. Ich wette, sie war dabei, um alle Fäden in der Hand zu halten. Das Opfer war gefesselt. Offensichtlich wurde die Frau ermordet. Gehen wir in ihre Wohnung. Soll doch jeder um mich herum verletzt werden, solange ich keinen Kratzer abbekomme. « Sara spürte ihr Herz beben. » Für wie viele Verletzte– oder Tote– muss Lena noch verantwortlich sein, bevor jemand sie stoppt? «
    » Sara… « Frank rieb sich wieder mit den Händen übers Gesicht. » Wir fanden Tommy in der Garage mit… «
    » Seinem Vater gehört das Anwesen. Er hatte jedes Recht, in dieser Garage zu sein. Aber hattet ihr das? Hatten ihr einen Durchsuchungsbeschluss? «
    » Wir brauchten keinen. «
    » Haben sich seit Jeffreys Tod die Gesetzte geändert? « Bei dem Namen zuckte Frank zusammen. » Hat Lena sich als Polizistin ausgewiesen oder einfach nur mit ihrer Waffe herumgefuchtelt? «
    Frank beantwortete die Frage nicht, und das war Antwort genug. » Es war eine angespannte Situation. Wir haben alles streng nach Vorschrift gemacht.«
    » Passt Tommys Handschrift zu dem Abschiedsbrief? «
    Frank wurde blass, und sie erkannte, dass er sich diese Frage noch gar nicht gestellt hatte. » Er hat sie wahrscheinlich gefälscht, hat es aussehen lassen wie eine Mädchenhandschrift. «
    » Er hatte nicht die Intelligenz, irgendetwas zu fälschen. Er war begriffsstutzig. Willst du das einfach nicht kapieren? Es ist, verdammt noch mal, absolut unmöglich, dass Tommy irgendetwas davon getan haben könnte. Er war geistig nicht in der Lage, einen Einkauf im Supermarkt zu planen, geschweige denn die Vortäuschung eines Selbstmords. Stellst du dich mit Absicht blind? Oder deckst du nur Lena, wie du es immer tust? «
    » Nicht in diesem Ton « , warnte Frank.
    » Das wird sie zu Fall bringen. « Sara hielt das Geständnis in die Höhe wie eine Trophäe. Das Zittern ihrer Hände war schlimmer geworden. Ihr war zugleich heiß und kalt. » Lena hat ihn dazu gebracht, das da zu schreiben. Tommy wollte nie etwas anderes, als den Leuten gefallen. Lena drängte ihn zu dem Geständnis, und dann drängte sie ihn in den Selbstmord. «
    » Jetzt Moment mal… «
    » Wegen dieser Geschichte wird sie ihre Marke verlieren. Sie sollte sogar ins Gefängnis wandern. «
    » Für mich klingt das, als zerbrichst du dir viel mehr den Kopf über einen vertrottelten, kleinen Gauner als über einen Polizisten, der um sein Leben kämpft. «
    Er hätte sie ins Gesicht schlagen können, der Schock wäre nicht geringer gewesen. » Du denkst, ein Polizist ist mir egal? «
    Frank seufzte

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