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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Sprung.
    Beim Aussteigen ließ er sich Zeit, er nahm die Frontplatte des Radios ab, zog den GPS -Empfänger vom Armaturenbrett und verstaute beides im Handschuhfach. Er wohnte in Atlanta, wo man seine Haustür abschloss, auch wenn man nur zum Briefkasten ging. Sara wusste, er könnte diesen Porsche mit weit offenen Türen auf diesem Parkplatz stehen lassen, und das Schlimmste, was passieren würde, wäre, dass jemand vorbeikam und sie für ihn schloss.
    Will lächelte, als er die Tür abschloss. Bis jetzt hatte Sara ihn nur in dreiteiligen Anzügen gesehen und war deshalb überrascht, dass sie ihn jetzt in schwarzem Pullover und Jeans sah. Er war sehr groß, mindestens eins neunzig, hatte den schlanken Körper eines Läufers und einen geschmeidigen Gang. Seine sandblonden Haare waren ein wenig länger, nicht mehr der militärische Schnitt, den er bei ihrer ersten Begegnung getragen hatte. Anfangs hatte Sara Will Trent für einen Buchhalter oder einen Anwalt gehalten. Und auch jetzt fiel es ihr schwer, den Mann mit seinem Job in Verbindung zu bringen. Er ging nicht wie ein Polizist. Er hatte nicht diesen gelangweilt weisen Blick, der einen wissen ließ, dass er eine Waffe an der Hüfte trug. Trotzdem war er ein ausgezeichneter Ermittler, und Verdächtige unterschätzten ihn zu ihrem eigenen Nachteil.
    Das war einer der Gründe, warum Sara froh war, dass Amanda Wagner Will Trent geschickt hatte. Lena würde ihn vom ersten Augenblick an hassen. Er wirkte zu freundlich, zu zuvorkommend– zumindest auf den ersten Blick. Sie würde gar nicht merken, auf was sie sich da einließ, bis es zu spät war.
    Will öffnete die Autotür und stieg ein.
    » Ich dachte schon, Sie hätten sich verfahren «, sagte Sara.
    Er grinste leicht verlegen, während er den Sitz so einstellte, dass er nicht mit dem Kopf an die Decke stieß. » Tut mir leid. Ich habe mich tatsächlich verfahren. « Er schaute ihr ins Gesicht, schien nach einer Reaktion zu suchen. » Wie geht es Ihnen, Dr. Linton? «
    » Ich, ähm… « Sara seufzte gedehnt. Sie kannte ihn nicht sehr gut, was es ihr merkwürdigerweise einfacher machte, ehrlich zu ihm zu sein. » Nicht so besonders, Agent Trent. «
    » Von Agent Mitchell soll ich Ihnen ausrichten, es tut ihr leid, dass sie es nicht schafft. «
    Faith Mitchell war seine Partnerin und eine frühere Patientin von Sara. Sie war im Augenblick im Mutterschaftsurlaub, ihre Niederkunft stand kurz bevor. » Wie hält sie sich? «
    » Sie trägt es mit ihrer gewohnten Geduld. « Sein Grinsen deutete auf das Gegenteil hin. » Verzeihen Sie, dass ich so schnell das Thema wechsle, aber was kann ich für Sie tun? «
    » Was hat Amanda Ihnen gesagt? «
    » Sie sagte mir, es hätte in der Untersuchungshaft einen Selbstmord gegeben, und ich sollte so schnell wie möglich hierherfahren. «
    » Hat sie Ihnen auch von… « Sara wartete darauf, dass er den Satz beendete. Als er es nicht tat, sagte sie: » …meinem Ehemann erzählt? «
    » Ist das von Bedeutung? Ich meine, für die heutigen Vorfälle? «
    Sara spürte ihre Kehle wieder eng werden.
    » Dr. Linton? «
    » Ich weiß, dass es nicht von Bedeutung ist « , antwortete sie schließlich. » Es ist nur Geschichte. Jeder, den Sie in dieser Stadt treffen, wird darüber Bescheid wissen. Und alle werden annehmen, dass Sie es ebenfalls tun. « Zum x-ten Mal an diesem Tag spürte sie Tränen in ihren Augen brennen. » Tut mir leid. Ich bin seit sechs Stunden so wütend, dass ich noch gar nicht wirklich darüber nachgedacht habe, in was ich Sie da hineinziehe. «
    Er beugte sich vor und zog ein Taschentuch aus seiner hinteren Hosentasche. » Sie müssen sich nicht entschuldigen. Ich werde die ganze Zeit in irgendwelche Sachen hineingezogen. «
    Abgesehen von Jeffrey und ihrem Vater war Will Trent der einzige Mann, den Sara kannte, der noch immer ein Stofftaschentuch bei sich hatte. Sie nahm das ordentlich zusammengefaltete, weiße Tuch, das er ihr anbot.
    » Dr. Linton? «
    Sie wischte sich die Augen und entschuldigte sich wieder. » Tut mir leid. Ich bin heute den ganzen Tag schon so nahe am Wasser gebaut. «
    » Zurückzukehren ist immer schwer. « Er sagte das mit solcher Überzeugung, dass Sara ihn zum ersten Mal, seit er eingestiegen war, wirklich ansah. Will Trent war ein attraktiver Mann, aber nicht auf die Art, die einem sofort ins Auge stach. Es schien ihm im Gegenteil eher wichtig zu sein, dass er mit seiner Umgebung verschmolz, dass er sich bedeckt hielt und seine Arbeit

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