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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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gutes Mädchen. Arbeitete hart. Über ihr Privatleben wusste er nicht viel. «
    » Glauben Sie, dass er sie umgebracht hat? «
    » Er ist über sechzig und hat eine Beinprothese. «
    » Eine echte Prothese? «
    Will erinnerte sich, wie Lionel auf die Prothese klopfte, an das hohle Geräusch. » Ich werde sehen, ob ich eine Bestätigung bekommen kann, aber falls er sein eigenes Bein noch hat, dann hat er sich ziemlich viel Mühe gegeben. «
    » In solchen Kleinstädten weiß man nie. Ed Grein war Babysitter. «
    Faith ließ keine Gelegenheit aus, freundliche ältere Männer mit einem der berüchtigten Massenmörder des zwanzigsten Jahrhunderts zu vergleichen.
    » Spooners Hintergrundüberprüfung brachte auch nicht viel«, fuhr sie fort. »Sie hat ein Konto mit achtzehn Dollar und ein paar Cent. Anscheinend lebte sie von der Hand in den Mund. Die einzigen Schecks, die sie in den letzten sechs Monaten ausgestellt hat, gingen ans College und die Buchhandlung auf dem Campus. Die Kontoauszüge werden an die Adresse am Taylor Drive geschickt. Kreditkarten hatte sie überhaupt keine. Keine Nebenkostenabrechnungen auf ihren Namen. Keine Kreditgeschichte. Keine registrierten Handys. Kein Auto. «
    » Der Alte vom Diner meinte, sie hätte einen Dodge Daytona mit Kennzeichen aus Alabama gefahren. «
    » Ist wahrscheinlich auf jemand anderen zugelassen. Glauben Sie, die Örtlichen wissen darüber Bescheid? «
    » Ich weiß es nicht. Meine Quelle sagte auch, Allison hätte eine pinkfarbene Büchertasche gehabt, die sie im Auto liegen ließ, wenn sie arbeitete. «
    » Moment mal. « Faith machte offensichtlich etwas auf ihrem Computer. » Keine Suchmeldung für das Auto aus dem Grant County oder aus irgendwelchen Städten in der Umgebung. « Falls Frank Wallace von dem Auto gewusst hatte, dann hätte er eine Suchmeldung an alle umliegenden Gemeinden herausgegeben.
    » Vielleicht wissen sie bereits, wo das Auto ist, aber sie wollen nicht, dass ich es finde «, sagte Will.
    » Ich gebe jetzt sofort eine Suchmeldung an den ganzen Staat heraus. Ihr Chief wird seinen Jungs dann bei der Morgenbesprechung sagen müssen, dass sie danach Ausschau halten sollen. «
    » Es ist ein altes Auto. Allison lebte schon einige Jahre hier, ohne die Kennzeichen auszuwechseln. «
    » Collegestadt. Autos mit Kennzeichen aus anderen Staaten fallen da nicht auf. Der einzige Grund, ein Auto nicht umzumelden, ist allerdings, dass es nicht versichert ist « , gab Faith zu bedenken. » Könnte ich nachvollziehen. Das Mädchen lebte am Existenzminimum. Offiziell existierte sie fast gar nicht. «
    Will sah, dass der Bereitschaftsraum sich langsam füllte. Die Anzahl an Polizisten war inzwischen beträchtlich. Ein ängstlicherer Mann hätte sie einen wachsenden Mob genannt. Immer wieder warfen sie verstohlene Blicke in Wills Richtung. Marla schenkte ihnen Kaffee ein, schaute ihn über die Schulter hinweg böse an. Und dann blickten alle wie aufs Stichwort zur Vordertür. Will fragte sich, ob Frank Wallace sich bequemt hatte zu erscheinen, sah aber sehr schnell, dass dem nicht so war. Eine Frau mit olivfarbener Haut und lockigen, schulterlangen, braunen Haaren kam herein. Sie war die Kleinste in der ganzen Truppe, aber die Menge teilte sich für sie wie das Rote Meer.
    » Ich glaube, Detective Adams hat beschlossen, uns mit ihrer Anwesenheit zu beehren «, sagte Will zu Faith.
    » Wie sieht sie aus? «
    Lena hatte ihn entdeckt. In ihren Augen brannte der Hass.
    » Sie sieht aus, als wollte sie mir mit den Zähnen die Kehle herausreißen. «
    » Seien Sie vorsichtig. Sie wissen, dass Sie eine Schwäche für zickige, gehässige Frauen haben. «
    Darauf sagte Will lieber nichts. Lena Adams hatte die gleiche Haut- und Haarfarbe wie Angie, sie war jedoch offensichtlich lateinamerikanischer Abstammung, während Angies Wurzeln irgendwo am Mittelmeer lagen. Lena war kleiner, athletischer. Sie hatte nichts von Angies Fraulichkeit– dafür war Lena viel zu sehr Polizistin–, aber sie war eine attraktive Frau. Mit Angie schien sie allerdings das Talent zu teilen, Unruhe zu stiften. Einige der Polizisten starrten Will jetzt mit offener Feindseligkeit an. Es würde nicht lange dauern, bis sich irgendjemand eine Mistgabel schnappte.
    » Was ist mit dieser E-Mail von Ihnen? « Sie beantwortete sich die Frage sogleich selbst. » Julie Smith. Okay, mal sehen, ob ich die Nummer zurückverfolgen kann. Der Gerichtsbeschluss für Tommy Brahams Telefondaten sollte kein Problem sein,

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