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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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gebracht hatte. Er versuchte, alles wegzuwischen. «
    » Warum ist es passiert? «
    Sie lachte ungläubig. » Das soll ein Profil sein? «
    Wenigstens Wills Version davon. Er teilte Lenas Überzeugung nicht. Sie war so sicher, in Bezug aufTommy Braham recht zu haben, die Möglichkeit, ein brutaler Mörder könnte bereits wieder sein Messer für das nächste Opfer schärfen, gar nicht in Betracht gezogen hatte. » Warum beschloss der Mörder zu töten? Aus Wut? Weil er die Gelegenheit hatte? Wegen Geldes? «
    » Er tötet sie, weil sie keinen Sex mit ihm haben wollte. Haben Sie sein Geständnis überhaupt gelesen? «
    » Ich dachte, wir wollten Tommy Braham aus dem Spiel lassen. « Sie schüttelte den Kopf, und Will versuchte es noch einmal: » Tun Sie mir einfach den Gefallen, Detective. Sagen wir, irgendwo da draußen gibt es einen geheimnisvollen Mörder, der Allison tot sehen wollte. Einen anderen als Tommy Braham. «
    » Das ist ein ziemliches Hirngespinst, wenn man bedenkt, dass er die Tat gestanden hat. «
    Er fasste sie am Ellbogen, um ihr über eine große Pfütze zuhelfen. » Brachte der Mörder die Waffe mit an den Tatort? «
    Lena schien über die Frage nachzudenken. » Vielleicht. Außerdem hatte er die Waschbetonblöcke, die Kette und das Schloss dabei. «
    Will ging davon aus, dass Blöcke und Kette im Voraus am Fundort abgelegt worden waren, aber jetzt schien nicht der richtige Zeitpunkt, diese Theorie ins Gespräch zu bringen. » Dann geschah die Tat also vorsätzlich. «
    » Oder das waren die Sachen, die er im Haus herumliegen hatte. « Sie fügte noch hinzu: » Am Taylor Drive. «
    Will biss nicht an. Wenn Allison am See und nicht in der Garage getötet worden war, dann würde Lenas gesamte Theorie über Tommys Schuld in sich zusammenbrechen. » War der Mörder wütend? «, fragte er.
    » Die Wunde im Nacken war ziemlich brutal. «
    » Aber nicht wütend. Das ist kontrolliert. Überlegt. «
    » Wahrscheinlich drehte er durch, als ihm Blut ins Gesicht spritzte. « Sie sprang über eine Pfütze. » Was sonst noch? «
    » Schauen wir uns an, was wir wissen: Unser Mörder ist organisiert. Nicht opportunistisch. Er kennt sich in der Gegend gut aus. Er kennt Allison. Er fährt ein Auto. «
    Sie nickte. » Einverstanden. «
    » Skizzieren Sie die Ereignisabfolge. «
    Lena blieb stehen. Sie waren noch etwa zehn Meter von der Bucht entfernt. » Okay. Tommy oder unser geheimnisvoller Verdächtiger ermordet Allison, bringt sie hierher. « Sie kniff die Augen zusammen. » Wahrscheinlich legt er sie am Ufer ab. Er wickelt ihr die Kette um die Taille, verbindet sie mit den Waschbetonblöcken und wirft sie ins Wasser. «
    » Wie werfen? «
    Lena starrte auf die Bucht. Will konnte ihr Gehirn beinahe arbeiten sehen. » Er hat sie wohl tragen müssen. Sie wurde etwa fünf Meter vom Ufer entfernt im Wasser gefunden, wo der Grund plötzlich absackt. Die Waschbetonblöcke waren schwer. Vielleicht hat er sie erst ins Wasser gezogen und dann Kette und Blöcke an ihr befestigt. Es klingt einleuchtender. Es ist unmöglich, dass sie vom Ufer aus ins Wasser geworfen wurde und dann dort gelandet wäre. «
    Will trieb sie weiter an. » Der Mörder geht also mit ihr ins Wasser und umwickelt sie dort mit der Kette. Es war kalt in dieser Nacht. «
    » Er hatte wohl hohe Fischerstiefel oder etwas Ähnliches an. Was bringt es, die Leiche im Wasser zu entsorgen, wenn man den See mit ins Auto nimmt? «
    » Im Wasser zu sein muss nicht unbedingt eine schlechte Idee sein. «
    » Richtig. Er war ja voller Blut. «
    » Unser Mörder wollte nicht, dass die Leiche gefunden wird. Er zog sie hinaus in die Tiefe, damit sie auch dort bleiben würde. Er beschwerte sie mit Gewichten. «
    Lena schwieg wieder, aber er wusste, sie war zu intelligent, um nicht dasselbe zu denken wie er.
    Will sagte es an ihrer Stelle. » Jemand wollte, dass die Leiche gefunden wurde. Deshalb der 911er-Anruf. «
    » Vielleicht hat einer von Tommys Nachbarn etwas gesehen. «
    » Und ist ihm zum See gefolgt und hat zugeschaut, wie er die Leiche versenkte und… «
    » Glauben Sie, er hatte einen Komplizen? «
    » Was glauben Sie? «
    » Ich glaube, bestenfalls haben wir eine Zeugin. Irgendwann müssen wir mit ihr sprechen, aber was macht das noch aus, wenn der Kerl, der den Mord an Allison zugegeben hat, tot ist? «
    Will schaute sich um. Sie standen bis zu den Knöcheln im Schlamm. Die Erde war hier dunkler, fast schwarz. Auf Allisons Schuhen hatte schwarzer Schlamm

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