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Letzter Gipfel: Ein Altaussee-Krimi (German Edition)

Letzter Gipfel: Ein Altaussee-Krimi (German Edition)

Titel: Letzter Gipfel: Ein Altaussee-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Dutzler
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er nicht gänzlich verdrängen konnte. Er musste unbedingt mit seiner Christine darüber sprechen, der gelang es fast immer, seine Gedanken und Ansichten so zu ordnen, dass er sich mit Sachverhalten anfreunden konnte, die ihm zunächst unerhört erschienen waren.
    „Das Gespräch mit der Frau Zettel, Gasperlmaier, das bleibt übrigens vertraulich.“ Gasperlmaier nickte mit dem Kopf. „Auch Ihrer Frau gegenüber!“ Gasperlmaier fühlte sich ertappt. Die Frau Doktor hatte wieder einmal tief in ihn hineingeschaut und seinen wunden Punkt treffsicher erkannt. Er musste doch über diese Sache mit der Christine sprechen, schon, weil es doch auch die Katharina betraf. Wenn er der Christine strengstes Stillschweigen auferlegen würde? Er würde es sich noch überlegen, ob es nicht doch einen Weg gab, die Christine in irgendeiner Form einzuweihen.
    „Was glauben Sie Gasperlmaier, nehmen wir den Magister Fritzenwallner jetzt gleich fest? Haben wir genug gegen ihn in der Hand?“ Die Frau Doktor, fand Gasperlmaier, lächelte so siegessicher, dass wohl kein Zweifel daran bestehen konnte, dass sie den Magister Fritzenwallner schon in Handschellen sah. „Meinen Sie, dass er auch den Direktor …?“ Gasperlmaier vollendete seinen Satz nicht. Die Frau Doktor zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, ob er ein Motiv hat. Gelegenheit – vielleicht. Da müssen wir noch auf die Auswertung der Spuren warten, wir wissen zu wenig. Aber dass er bei den beiden Frauen seine Finger im Spiel hat, da verwette ich meinen Hintern drauf.“ Gasperlmaier stieg beim Gedanken daran, was die Frau Doktor verwetten wollte, ein wenig Röte ins Gesicht, gleichzeitig erstaunte ihn die derbe Ausdrucksweise, die ungewöhnlich für sie war. „Entschuldigung, Gasperlmaier!“, sagte sie auch gleich darauf. „Ich wollte Sie nicht schockieren!“
    Wenig später waren sie vor dem Wohnhaus des Magister Fritzenwallner angelangt. Die Frau Doktor läutete mehrmals und ausdauernd, doch nichts rührte sich. „Schauen wir einmal rund ums Haus, Gasperlmaier. Vielleicht ist irgendwo ein Fenster offen.“ Der Rasen im Garten war nass und weich wie ein Sumpf. Immer wieder versanken die Absätze der Frau Doktor, und nach wenigen Minuten und einigen deftigen Flüchen ihrerseits standen sie wieder vor der Haustür, diesmal mit schlammverkrusteten Absätzen, die an den hellen Schuhen der Frau Doktor unschön auffielen, wie Gasperlmaier fand. Offenes Fenster hatten sie keines gefunden, Geräusche keine vernommen.
    Plötzlich tauchte hinter ihnen eine ältere Dame auf, die einen weißen Pudel an der Leine führt. „Scheußliches Wetter, nicht? Zu wem will denn die Polizei? Doch nicht etwa zu mir?“ Gasperlmaier fand es seltsam, dass die Dame so fröhlich war. Normalerweise begegneten ihm ausschließlich erschrockene Gesichter, wenn sich Haustüren öffneten. Wer sah schon gern die Polizei im Haus? „Ich bin die Schwester vom Herrn Magister Fritzenwallner!“ Die Frau Doktor strahlte die alte Dame an. „Und das ist mein Mann. Der ist nur zufällig in Polizeiuniform, wissen Sie, ich hab ihn gerade vom Dienst abgeholt. Wir wollen meinen Bruder besuchen. Nur – wir haben keinen Hautürschlüssel! Wenn Sie uns vielleicht …?“ Gasperlmaier wurde ganz anders zumute, als die Frau Doktor anfing, so schamlos zu lügen, doch die Dame nickte nur, zückte einen Schlüsselbund und hielt ihnen die Tür auf. „Bei dem Wetter kann ich Sie doch nicht heraußen warten lassen!“ Dann standen sie auch schon vor der Wohnungstür des Magister Fritzenwallner. Gasperlmaier rang nach Luft. „Sie können doch nicht …“, begann er, doch es wollte ihm nicht genau einfallen, was es war, das die Frau Doktor nicht konnte. „Übrigens, Gasperlmaier, wenn Sie glauben, jetzt irgendwelche Rechte ableiten zu können – wir sind soeben wieder geschieden worden!“ Gasperlmaier schnappte nach Luft und Worten, als die Frau Doktor eine Kreditkarte zückte und sich am Türspalt zu schaffen machte.
    Das gab es doch eigentlich nur im Film. In Wirklichkeit, war sich Gasperlmaier sicher, war es weder möglich, mit einer Kreditkarte eine Tür zu öffnen, noch kam es vor, dass die Polizei so etwas tat. Er, Gasperlmaier, hätte in so einem Fall einfach geduldig abgewartet, bis man des Magister Fritzenwallner habhaft geworden war. Überstürztes Handeln, so fand er, konnte nur ins Verderben führen. Die Tür sprang auf, womit Gasperlmaier nicht gerechnet hatte. Die Frau Doktor nahm ihn am Arm und zog

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