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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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gelockt. Kimberly Kanon.
    Jacob Kanons Tochter.

11
    Der Wind war abgeflaut, als sie im Schärengarten aus dem Haus der Deutschen in die Sonne traten. Boote mit träge flatternden, schneeweißen Segeln glitten langsam den Sund entlang. Sylvia winkte einem älteren Skipper zu, der eine große Yacht steuerte.
    Mac holte tief Luft und deutete begeistert auf die Felseninselchen, Wälder, das Wasser und die glitzernde Sonne.
    »Ist das nicht herrlich hier!«, rief er aus. »Ich liebe Schweden.«
    Sylvia lächelte und warf ihm den Autoschlüssel zu.
    »Findest du den Weg hier raus?«
    Mac lachte laut, hievte den Rucksack auf den Rücksitz des Mietwagens und zog ein Paar frische Latexhandschuhe über. Er setzte sich hinters Steuer und legte den ersten Gang ein.
    Auf der Schotterstraße bogen sie nach links ab, Sylvia ließ das Fenster herunter, um die Luft und die Landschaft hereinzulassen. Die Gegend war karg und gleichzeitig schön. Die Bäume waren noch von zartem, fast durchsichtigem Grün, und das Blau des Himmels war glasklar. Schüchterne Blümchen, die erst vor kurzem ihre Köpfe aus der Erde gestreckt hatten, schwankten im Luftzug des vorüberfahrenden Wagens.
    Kurz bevor sie die Brücke zum Festland überquerten, kamen ihnen zwei Autos entgegen. Keiner der Fahrer schien von ihnen Notiz zu nehmen.

    »Das wird ein Fest heute Abend«, sagte Sylvia und streichelte Macs Nacken.
    »Ich will dich hier und jetzt«, raunte er zur Antwort.
    Sie legte ihm die Hand in den Schritt und spürte, wie hart er war.
    Als sie die Autobahn erreicht hatten und in nördlicher Richtung nach Stockholm zurückfuhren, streifte sich Sylvia ebenfalls ein Paar Handschuhe über. Sie holte den Rucksack nach vorn und begann, die Wertsachen der Deutschen durchzusehen.
    »Hast du Töne!«, sagte sie und zog eine hypermoderne Digitalkamera hervor. »Eine Nikon D3X, alle Achtung.«
    Sie kramte in dem Schmuck der Frau.
    »Eine ganze Menge Schrott. Aber dieser Smaragdring ist nicht schlecht.«
    Sie hielt den Ring gegen die Sonne und betrachtete den funkelnden Stein.
    »Der Typ hatte eine Amex Platin«, sagte Mac und warf einen schnellen Blick auf die Sachen in Sylvias Schoß.
    »Die Kleine auch«, erwiderte Sylvia und winkte mit der metallisch glänzenden Kreditkarte. »Die PIN ist 3268!«
    Mac grinste.
    »Und dann haben wir da ja auch noch eine Omega-Uhr«, fuhr Sylvia fort und hielt das frisch erworbene Geschenk der Frau triumphierend in die Höhe. »Noch original verpackt!«
    »Der Geizkragen wollte erst eine Swatch kaufen«, sagte Mac.
    Sie lachten laut und passierten die Västerbron.
    Fünfunddreißig Minuten später bog Mac auf den Parkplatz für Dauerparker am Flughafen Arlanda. Sicherheitshalber wischte Sylvia die Flächen ab, die sie mit den Fingern berührt haben könnten: den Fensterheber, das Armaturenbrett, den Fahrersitz. Dann ließen sie den Wagen stehen. Ein grauer Ford Focus zwischen tausend anderen, den sie selbst nach ein paar Metern aus
dem Blick verloren hatten – der Wagen konnte monatelang dort stehen, ohne dass es jemandem auffiel.
    Der Shuttlebus zum Terminal war nahezu leer. Sylvia setzte sich, Mac stellte sich neben sie, den Rucksack auf dem Rücken. Keiner der wenigen Passagiere nahm besondere Notiz von ihnen.
    Sie stiegen am Terminal 5 aus und betraten die Abflughalle für Auslandsflüge.
    Sylvia war schon ein ganzes Stück gegangen, als sie bemerkte, dass Mac nicht hinter ihr war. Sie drehte sich um und sah, dass er dastand und zu der großen Tafel hinaufschaute, auf der die Abflugzeiten angezeigt wurden.
    Schnell ging sie zu ihm zurück.
    »Schatz«, flüsterte sie und drückte sich an ihn. »Was machst du denn?«
    Macs hellblaue Augen waren unverwandt auf die blinkenden Flugziele gerichtet.
    »Wir könnten einen Flieger nehmen«, sagte er.
    Sylvia fuhr ihm mit der Zunge ins Ohr.
    »Komm, Baby«, sagte sie leise. »Wir haben viel zu tun. Heute ist Party angesagt.«
    »Wir könnten nach Hause fahren«, entgegnete Mac.
    Sie schlang einen Arm um seine Hüfte und pustete ihm in den Nacken.
    »Der Zug geht in fünf Minuten.«
    Er ließ sich zur Rolltreppe führen, hinunter in den Tunnel, auf den Bahnsteig, und erst als sich die Türen schlossen und der Schnellzug in die City anfuhr, lockerte Sylvia den Griff um seinen Körper.

SONNTAG, 13. JUNI

12
    Im Glaskasten auf der linken Seite erhob sich ein uniformierter Wachmann. Er betätigte einen Knopf und sagte mit metallischer Lautsprecherstimme etwas völlig

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