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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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er.
    »Du hast schlecht geträumt.«
    Er setzte sich auf. Sie befanden sich am Rand einer Ortschaft. Links war ein großes Lagerhaus, rechts lagen einige Büros. Es war jetzt taghell. Die Landschaft war flach und karg.

    »Wo sind wir?«
    »Die Brücke auf die finnische Seite liegt einen Kilometer vor uns. Robert ist näher dran, er steht auf der anderen Seite des Verkehrskreisels. Die Nacht war ruhig, sagt er. Kein roter Volvo. Kein junges Paar.«
    Er blinzelte und sah sich um.
    »Das hier ist Haparanda?«
    » Kyllä. «
    Er blickte sie verständnislos an.
    »Finnisch für sure, babe. Robert erwartet uns.«
    Sie ließ den Motor an und fuhr auf einen enormen Kreisverkehr mit ein paar Bäumen in der Mitte zu.
    »Er hat seine Männer an allen Brücken über den Fluss postiert, außerdem an einigen der größeren Liegestellen für Sportboote. Seine Kollegen auf der finnischen Seite sind ebenfalls in Alarmbereitschaft. Keiner hatte etwas zu berichten.«
    »Dem Himmel sei Dank für das organisierte Verbrechen«, murmelte Jacob.
    Links von ihnen erstreckte sich ein gigantischer Gebäudekomplex mit einem schier endlosen Parkplatz.
    »Was ist das für eine Baracke?«, fragte er.
    »Das nördlichste Ikea der Welt. Da vorn ist Robert.«
    Sie hielten neben einem aufgemotzten Toyota Landcruiser, neuestes Modell. An der lackglänzenden Karosserie lehnte lässig ein wahrer Riese mit blondem Pferdeschwanz und Oberarmen wie Baumstämme.
    Dessie sprang aus dem Auto und warf sich in seine Arme. Der Riese fing sie auf und grinste breit übers ganze Gesicht. Ein Stich von Eifersucht durchfuhr Jacob. Langsam kam der Hüne näher.
    Seine Arme waren übersät von schlecht gemachten Tattoos. Ihm fehlten zwei Vorderzähne. Er hätte ohne weiteres der Anführer einer Motorradgang in Los Angeles sein können.

    »Du bist also der Ami?«, sagte er mit starkem schwedischem Akzent und streckte die Hand aus.
    Jacobs Hand verschwand im eisenharten Griff der gewaltigen Pranke.
    » Yep «, erwiderte er.
    Cousin Robert zog ihn zu sich heran und senkte die Stimme.
    »Glaub ja nicht, dass du dich verstecken kannst, bloß weil du aus den Staaten bist. Wenn du Dessie dumm kommst – ich finde dich überall, klar?«
    »Klar«, erwiderte Jacob.
    Der Hüne ließ seine Hand los.
    »Wir haben die Kreuzung in Morjärv die ganze Nacht im Visier gehabt«, sagte Cousin Robert. »Sie sind dort vor einer halben Stunde durchgekommen, ein roter Volvo mit gefälschtem Kennzeichen. Sie haben die E 10 nach Haparanda genommen.«
    Jacob spürte das Adrenalin in seinen Adern explodieren.
    Der Gangster sah auf seine Armbanduhr, eine diamantenbesetzte Rolex.
    »Sie müssten bald hier sein.«

108
    Die Zeit stand still.
    Jacob sah auf seine billige Plastikuhr, jede Minute wieder.
    Sie zeigte 08.14, dann 08.15, dann 08.16.
    Das diesige Morgenlicht hielt sich.
    Von Roberts Handlangern bekamen sie Kaffee, Saft und Schinkenbrote gebracht. Sie frühstückten im Wagen.
    »Wie eng bist du mit ihm?«, fragte Jacob und nickte zu dem Mann hinüber, der ein paar Meter weiter an seinem Auto lehnte.
    Dessie zupfte sorgfältig den Schinken vom Brot.
    »Mit Robert?«, fragte sie. »Er ist mein Lieblingscousin. Als er klein war, ist seine Mutter Stammgast im Knast gewesen, immer rein und raus, also hat er zwischendurch längere Zeit bei uns auf dem Hof gewohnt. Er ist zwei Jahre jünger als ich, deshalb war ich als Kind immer die Größere und Stärkere von uns beiden.«
    »Heute kaum noch vorstellbar«, murmelte Jacob.
    Dessie ließ ihr Butterbrot auf den Schoß sinken.
    »Ich habe mich immer gefragt, ob wir mehr sind als Cousin und Cousine«, sagte sie.
    »Wie meinst du das?«
    Sie trank einen Schluck Orangensaft.
    »Ich weiß nicht, wer mein Vater ist«, sagte sie leise. »Mama hat immer gesagt, dass er ein italienischer Prinz ist, der eines schönen Tages kommen wird und uns beide zu sich holt.«

    Sie warf ihm einen schnellen, verlegenen Blick zu.
    »Schon klar«, sagte sie. »Ein Märchen. Wahrscheinlich ist einer meiner Onkel mein Vater oder vielleicht sogar Großvater selbst …«
    Ihre Stimme versiegte.
    Jacob starrte durch die Windschutzscheibe nach vorn. Was antwortete man auf so etwas?
    Dessie richtete sich auf und blickte in den Rückspiegel.
    »Rotes Auto«, sagte sie.
    Jacob drehte den Spiegel zu sich herum. Tatsächlich, ein rotes Auto näherte sich von hinten.
    »Das ist ein Ford«, sagte er. »Mit vier Personen drin.«
    Sie musterten die Insassen schweigend, während das

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