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Letzter Kirtag: Ein Altaussee-Krimi

Letzter Kirtag: Ein Altaussee-Krimi

Titel: Letzter Kirtag: Ein Altaussee-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Dutzler
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vorzustellen, worum oder worauf das Hinterteil der Schlange sich wohl schlängeln mochte.
    „Erzählst du den beiden noch einmal, was du mir erzählt hast?“ Der Kehlkopf der Sabrina zuckte, Gasperlmaier sah, dass sie den Tränen nahe war. Verneinend schüttelte sie den Kopf. Die Christine seufzte. „Sabrina, du weißt, dass das, was du mir erzählt hast, sowieso nicht geheim bleiben wird. Die Polizei wird auf jeden Fall draufkommen. Und wenn wir es für uns behalten, wird es uns beide schwer belasten, helfen wird es wahrscheinlich keinem. Und ich finde, auch die Judith hat ein Recht darauf, zu erfahren, was wirklich passiert ist. Auch wenn es für sie sehr unangenehm ist.“
    Der Sabrina begannen die Tränen über die Wangen zu rollen, sie blieb jedoch stumm. „Sabrina, überleg es dir noch einmal“, fuhr die Christine fort. Die Judith richtete sich auf und rutschte zur Stuhlkante vor. „Was ist für mich unangenehm?“
    Die Christine wandte sich noch einmal an die Sabrina: „Wenn ich jetzt alles genau so erzähle, wie du es mir gesagt hast, und wenn wir dann entscheiden, ob es jemand anderer erfährt, ist das dann in Ordnung?“ Nach langem Zögern kam ein unschlüssiges Nicken von ihr.
    „Also!“, begann die Christine. „Und du korrigierst mich, wenn ich was Falsches sage?“, wandte sie sich nochmals der Sabrina zu, die nun schon ein wenig zuversichtlicher nickte. „Die Natalie hat der Sabrina Folgendes erzählt, weil sie es einfach nicht mehr ausgehalten hat, damit allein zu sein. Die Sabrina wiederum ist eine ehemalige Schülerin von mir, eine sehr nette, übrigens!“ Gasperlmaier kam sich ertappt vor, denn er hatte gerade den üppigen Körperschmuck der Sabrina unverhohlen bewundert, fasziniert auf der einen, abgestoßen von den unnatürlichen Veränderungen an dem eher mageren, blassen Körper auf der anderen Seite. Ihre letzten Worte hatte die Christine betont zu ihm und seinen abschätzigen Blicken hin gesprochen, deshalb wandte sich Gasperlmaier schnell seiner Frau zu, die jetzt fortfuhr: „Die Natalie war am Sonntagabend auf dem Kirtag. Sie war eigentlich viel zu lange dort, denn das, was passiert ist, hat sich etwa um drei Uhr früh zugetragen. Die Natalie hat aufs Klo müssen, wollte in den Wagen, dort aber war die Klofrau gerade damit beschäftigt, Erbrochenes wegzuputzen. Der Natalie hat gegraust, sie hat sich gedacht, sie erledigt ihr kleines Geschäft zwischen zwei parkenden Autos. Leider ist sie dort, gerade als sie die Hose hinuntergelassen hat, vom Doktor Naglreiter gesehen worden. Der war, wie die Natalie erzählt, betrunken, hat sich ihr genähert und anzügliche Bemerkungen gemacht, als er sie erkannt hat. Die Sabrina weiß, was genau er gesagt hat, aber das lassen wir jetzt beiseite.“ Die Judith seufzte auf. „Es tut mir leid, Frau Naglreiter, aber das ist, was die Natalie behauptet, mehr nicht. Und Sie werden sehen, dass es durchaus glaubwürdig ist, wenn ich weitererzähle.“
    „Schon gut. Ich weiß, wie mein Vater war. Ich …“ Sie zögerte und wandte sich zu Gasperlmaier. „Ich glaube, in irgendeiner Weise zähle ich auch zu seinen … Opfern.“ Die Sabrina warf der Judith einen überraschten Blick zu, woraufhin Gasperlmaier mit einer beruhigenden Geste versuchte, die Christine dazu zu bewegen, weiterzureden.
    „Er ist also letztlich zudringlich geworden, so zu-dringlich, dass die Natalie schreien wollte, woraufhin ihr der Doktor Naglreiter den Mund zugehalten und sie geohrfeigt hat. Die Natalie hat gezappelt und gestrampelt, und dabei zufällig das Messer in die Hand bekommen, das der Doktor in der Lederhose stecken hatte. Sie hat es in ihrer Verzweiflung herausgezogen und einfach drauflosgestochen, um sich von ihm zu befreien. Die Sabrina erzählt, er habe kurz aufgestöhnt, dann die Natalie weiter beschimpft und bedroht, sei aber schließlich hinter den parkenden Autos verschwunden, mit vor den Bauch gehaltenen Händen.“
    Gasperlmaier sah zur Judith hinüber, die ihr Gesicht hinter den Händen verborgen hatte und schluchzte. „Ich verstehe, Frau Naglreiter, dass das für Sie schwer zu ertragen ist. Aber ich glaube, dass die Wahrheit für alle auf den Tisch muss, das ist letzten Endes für alle Beteiligten das Beste.“ Die Judith nickte, hörte aber nicht auf zu schluchzen.
    „Die Natalie ist in Panik geraten, hat sich angezogen, das Messer genommen, ist zum See hinunter und hat es hineingeworfen. Dann ist sie sofort heim. So wie sie das erzählt hat und wie

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