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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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keine Kontonummer. Sie haben sich nie persönlich getroffen.« Rhyme holte tief Luft. »Das Schlimmste war, daß der Auftraggeber zwischenzeitlich seine Meinung geändert hatte. Er verlor die Nerven. Aber er hatte keine Möglichkeit, mit dem Tänzer Kontakt aufzunehmen. Er hätte ohnehin nichts mehr ausrichten können. Der Tänzer hatte ihm von vornherein gesagt: >Mich kann man nicht zurückpfeifen.<«
    Sellitto informierte Sachs über den Hansen-Fall, über die Zeugen, die den mitternächtlichen Ausflug mit seiner Maschine gesehen hatten, und über die Bombe in der vergangenen Nacht.
    »Wer sind die anderen Zeugen?« fragte sie.
    »Percey Clay, die Frau dieses Carneys, der in dem Flugzeug getötet wurde. Sie ist Chefin der Firma Hudson Air Charters. Ihr Mann war der Vize. Der andere Zeuge ist Britton Hale. Er arbeitet als Pilot bei ihr. Ich habe Babysitter losgeschickt, die auf beide achten.«
    Banks verkündete: »Ich habe Mel Cooper hinzugezogen. Er wird unten im Labor arbeiten. Für den Hansen-Fall ist ein Sonderdezernat gebildet worden. Deshalb haben wir Fred Dellray als Vertreter des FBI dazu bekommen. Er stellt uns bei Bedarf Agenten zur Verfügung und besorgt uns für die Clay und Hale eines der sicheren Häuser vom Zeugenschutzprogramm der US-Marshals.«
    Lincoln Rhymes so ausgezeichnetes Erinnerungsvermögen funkte dazwischen und drängte mit Macht alle anderen Gedanken zur Seite. Er hörte nicht mehr, was der Detective sagte. In seinem Kopf liefen wieder die Bilder aus dem Büro ab, in dem der Tänzer die Bombe versteckt hatte.
    Auch nach fünf Jahren war alles noch haarscharf da: Der zerfetzte Mülleimer, der wie eine schwarze Rose klaffte. Der Geruch des Sprengstoffs -ein erstickender chemischer Gestank, so ganz anders als der Rauchgeruch von Holzfeuer. Das seidige Glänzen des versengten Holzes, wie Krokodilhaut. Die verbrannten Körper seiner Techniker. Durch die Hitze der Flammen waren sie in eine Art Embryonalstellung zusammengezogen worden.
    Das Summen des Fax-Apparats erlöste ihn von seinem Horrortrip in die Vergangenheit. Jerry Banks schnappte sich das erste Blatt. »Der Untersuchungsbericht vom Absturzort«, verkündete er. Rhyme wandte seinen Kopf voller Eifer dem Faxgerät zu. »An die Arbeit, meine Damen und Herren!«
    Wasch sie. Wasch sie richtig gründlich.
    Soldat, sind diese Hände sauber?
    Sir, gleich sind sie richtig sauber, Sir.
    Der kräftig gebaute, etwa fünfunddreißigjährige Mann stand in der Toilette eines Cafes in der Lexington Avenue und war ganz in seine Aufgabe versunken.
    Schrubb, schrubb, schrubb...
    Er hielt kurz inne und warf einen Blick aus der Tür der Männertoilette. Niemand schien sich dafür zu interessieren, daß er seit fast zehn Minuten hier drin war.
    Zurück zum Schrubben.
    Stephen Kall untersuchte seine Nagelhäutchen und seine kräftigen, schon geröteten Fingerknöchel.
    Sehen sauber aus, sehen ganz sauber aus. Keine Würmer. Nicht ein einziger.
    Er hatte sich gut gefühlt, als er den schwarzen Lieferwagen ganz nach hinten in eine Tiefgarage fuhr. Stephen hatte die Ausrüstung, die er benötigte, aus dem Wagen genommen, war die Rampe hinaufgelaufen und hatte sich auf der geschäftigen Straße unter die Menge gemischt. Er hatte bereits mehrfach in New York gearbeitet, konnte sich aber einfach nicht an die vielen Menschen gewöhnen. Allein in diesem Block waren es mindestens tausend Menschen.
    Machen mich ganz kribbelig.
    Wurmig, fühle mich, als wäre ich voller Würmer.
    Und deshalb war er hier in der Toilette gekommen, um sich ein wenig abzuschrubben.
    Soldat, bist du damit immer noch nicht fertig? Du hast noch zwei Zielpersonen zu eliminieren.
    Sir, bin fast fertig, Sir. Muß dafür sorgen, daß nicht die kleinste Spur hinterlassen werden kann, bevor ich mit der Operation fortfahre, Sir.
    Oh, um Gottes willen...
    Das heiße Wasser lief über seine Haut. Er schrubbte sich die Hände mit einer Bürste, die er in einem verschließbaren Plastikbeutel bei sich trug. Drückte erneut auf den Seifenspender und ließ das rosafarbene Gel in seine Handflächen träufeln.
    Und schrubbte weiter.
    Schließlich prüfte er noch einmal seine geröteten Hände und trocknete sie unter dem Heißluftstrom. Keine Handtücher, keine verräterischen Faserrückstände.
    Auch keine Würmer.
    Stephen trug an diesem Tag Tarnkleidung, allerdings keine olivfarbene Armeeuniform und auch nicht das Beige der Operation Wüstensturm. Seine Tarnung bestand aus Jeans, Reebok-Turnschu-hen,

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