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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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die für Transplantationen bestimmt sind. Hudson Air bringt diese Organe in Kranken-Häuser im ganzen Mittleren Westen und an der Ostküste. Hab gehört, daß so was heutzutage ein knallharter Wettbewerb ist.«
    »Also ein richtiger Halsabschneider-Job«, scherzte Banks, war aber der einzige, der darüber lächeln konnte.
    Sellitto setzte seine Ausführungen fort. »Der Kunde ist U.S. Medical and Healthcare mit Sitz in Somers. Eine dieser kommerziellen Krankenhausketten. Carney hatte einen ganz schön engen Zeitplan. Sollte nach Chicago fliegen, dann Saint Louis, Memphis, Lexington, Cleveland, zuletzt ein Stopp in Erie in Pennsylvania. Heute früh sollte er zurückkommen.«
    »Irgendwelche Passagiere?« fragte Rhyme.
    »Jedenfalls keine vollständigen«, murmelte Sellitto. »Nur die Fracht. Nichts Ungewöhnliches an dem Flug. Dann, nur noch zehn Minuten von O'Hare entfernt, geht die Bombe hoch. Zerfetzt das Flugzeug in tausend Stücke. Tötet beide, Carney und seinen Copiloten. Vier weitere Personen wurden am Boden verletzt. Übrigens sollte seine Frau mit ihm fliegen, aber sie wurde krank und mußte im letzten Moment absagen.«
    »Gibt's einen Bericht der Flugsicherheitsbehörde?« erkundigte sich Rhyme. »Nein, natürlich nicht. Der kann noch nicht da sein.«
    »Der Bericht wird erst in zwei, drei Tagen fertig.«
    »Nun gut, wir können aber keine zwei, drei Tage warten«, schimpfte Rhyme lautstark. »Ich brauche ihn jetzt!«
    Auf seinem Hals war noch immer die rosafarbene Narbe von dem Beatmungstubus zu erkennen. Aber Rhyme hatte sich von der künstlichen Lunge freigekämpft und konnte nun wie ein Weltmeister atmen. Lincoln Rhyme war zwar vom vierten Halswirbel abwärts querschnittsgelähmt, er konnte aber seufzen, husten und fluchen wie ein Seemann. »Ich muß alles über diese Bombe wissen.«
    »Ich rufe 'nen Kumpel in Chicago an. Der schuldet mir noch 'nen dicken Gefallen«, versprach Dellray. »Wenn ich ihm sage, worum es geht, wird er mir alles schicken, was sie haben, und zwar presto presto.«
    Rhyme nickte zustimmend und dachte dann noch einmal über das nach, was Sellitto geschildert hatte. »Okay, wir haben also zwei Tatorte. Die Absturzstelle in Chicago. Das ist nichts für Sie, Sachs.
    Vollkommen verunreinigt. Wir können nur hoffen, daß die Jungs in Chicago einen halbwegs ordentlichen Job machen. Der andere Tatort ist der Flughafen in Mamoroneck, wo der Tänzer die Bombe installiert hat.«
    »Woher wissen wir, daß er das am Flughafen gemacht hat?« fragte Sachs und drehte ihr leuchtendrotes Haar zu einem festen Knoten zusammen. So eine prächtige Mähne war an einem Tatort ein Risiko; damit konnten die Beweisstücke verunreinigt werden. Sachs war bei ihrem Job immer mit einer Neunmillimeter Glock und einem Dutzend Haarnadeln bewaffnet.
    »Gute Frage, Sachs«, lobte Rhyme. Er schätzte es, wenn sie ihn herausforderte. »Wir wissen es nicht, und wir werden es auch erst wissen, wenn wir herausgefunden haben, wo die Bombe versteckt war. Sie kann überall gewesen sein: im Frachtraum, in einem Koffer oder in einer Thermoskanne.«
    Oder in einem Mülleimer, dachte er bitter und war wieder bei der Bombe in der Wall Street.
    »Ich will jedes noch so kleine Teil der Bombe so schnell wie möglich hier haben. Wir müssen alles untersuchen«, verlangte Rhyme.
    »Nun, Linc«, wandte Sellitto betont langsam ein. »Das Flugzeug flog eine Meile über der Erde, als es explodierte. Die Wrackteile sind über einen verdammt großen Bereich verstreut.«
    »Das ist mir egal«, antwortete Rhyme, dessen Halsmuskeln schmerzten. »Läuft die Suche noch?«
    Normalerweise untersuchen örtliche Bergungsmannschaften Absturzstellen, aber dies war eine Ermittlung der Bundesbehörden. Deshalb griff Dellray zum Telefon und ließ sich zu dem FBI-Agenten vor Ort durchstellen.
    »Sag ihnen, daß wir jedes Stück des Wracks brauchen, an dem sich auch nur die geringste Spur Sprengstoff nachweisen läßt. Ich spreche hier von Nanogramm. Ich will diese Bombe.«
    Dellray übermittelte Rhymes Wunsch. Dann blickte er auf, schüttelte den Kopf. »Der Tatort ist freigegeben.«
    »Was?« brüllte Rhyme. »Nach zwölf Stunden? Das ist lächerlich. Unentschuldbar!«
    »Sie mußten die Straßen wieder freimachen. Er sagt -« »Die Feuerwehrwagen!« rief Rhyme.
    »Was?«
    »Jeder Feuerwehrwagen, jeder Krankenwagen, jeder Polizeiwagen ... jeder Unfallwagen, der am Absturzort war. Ich will, daß alle Reifen ausgekratzt werden.«
    Dellrays langes,

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