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Leuchtfeuer Der Liebe

Leuchtfeuer Der Liebe

Titel: Leuchtfeuer Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Frau war neugierig herbeigeeilt, gefolgt von Bert Palais, dem Herausgeber des Ilwaco Journals.
    „Woher kommt sie?" fragte Bert und zückte eifrig seinen Notizblock.
    „Ich fand sie am ..."
    „Aha. Vermutlich aus der Großstadt", verkündete Mrs. Swann, deren üppiger Busen sich selbstgefällig hob und senkte. „Hab ich Recht, Mr. Morgan?"
    „Eigentlich ist sie ..."
    „Ich nehme an, Sie kennen die Dame aus Portland", stellte die Witwe fest und nickte zufrieden über ihre Schlussfolgerung, während weitere Passanten herbeieilten. „Ja, das ist es. Jesse ist nämlich ein Morgan aus Portland." Sie beugte sich über Berts Schulter. „Seine Familie besitzt die Shoalwater Bay Company. Das Unternehmen hat Geschäftsbeziehungen bis nach San Francisco. Wussten Sie das?"
    „Natürlich weiß ich das", antwortete der Zeitungsverleger und prahlte mit weiterem Wissen. „Mr. und Mrs. Horatio Morgan haben im April eine ausgedehnte Europareise angetreten."
    „Ich erinnere mich, über ein großes gesellschaftliches Ereignis vor einigen Jahren gelesen zu haben", warf Mrs. Cobb ein. „Die Hochzeit von Annabelle Morgan und Granger Clapp."
    Hestias Doppelkinn bebte, als sie heftig zustimmte. „Jesses Schwester. Es war die Hochzeit des Jahrzehnts. Vielleicht ist die Frau eine Freundin von Annabelle."
    Jesse hörte sich den Klatsch nicht länger an. Er machte kehrt und ging. Ihm war, als würden Geier auf ihn einhacken. Gewöhnlich erledigte er seine Besorgungen in der Stadt zügig, ohne sich unnötig lange aufzuhalten. Niemand außer Judson, der sich eilig an seine Fersen heftete, schien bemerkt zu haben, dass er sich aus dem Staub gemacht hatte.
    „Vielen Dank", sagte Jesse zähneknirschend und bog in eine Seitengasse ein.
    „Wohin gehst du?" fragte Judson.
    „Zu Doktor MacEwan."
    „Braucht die Frau einen Arzt?"
    „Hm."
    „Ist sie etwa krank oder was?"
    „Oder was."
    Judson zog die Stirn in Falten. „Was, zum Teufel, hat sie denn?"
    „Sie ist schwanger."
    Judson schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und taumelte rückwärts. „Ich fasse es nicht. Du Teufelskerl, Jesse ..."
    „Und wenn du irgendwem nur ein verdammtes Wort davon erzählst", warnte Jesse ihn, „dann ..."
    Es war bereits zu spät. Judson rannte bereits um die Ecke. „He, Leute!" brüllte er der Versammlung auf dem Gehsteig zu. „Ratet mal!"
    Jesse umfing den Messingknauf der Tür zur Arztpraxis. Was war nur aus seinem stillen, zurückgezogenen Leben geworden? Dann schlug er mit der Stirn kräftig gegen die Tür, ein Mal, zwei Mal, drei Mal.
    Es half nichts.
     
    Dr. MacEwan nahm keinen Anstoß daran, ständiger Gesprächsstoff der Bewohner von Ilwaco zu sein. Als Verfechterin moderner Errungenschaften der Medizin mit Kenntnissen, die sie sich an einer angesehenen Universität im Osten der Staaten angeeignet hatte, war sie eine leidenschaftliche, kämpferische und ausgesprochen fähige Ärztin.
    Dennoch brachten einige engstirnige Bewohner von Ilwaco Dr. Fiona MacEwan eine gehörige Portion Misstrauen entgegen. Möglicherweise war das ein Grund, warum Jesse sich zu ihr hingezogen fühlte.
    Er wartete in seiner Küche, während Fiona die fremde Schiffbrüchige untersuchte. Nach dem unangenehmen und aufreibenden Besuch in der Stadt versuchte Jesse, sich ein wenig zu entspannen. Nur unter massiven Drohungen war es ihm dann endlich gelungen, sein Anliegen beim Hafenmeister durchzusetzen und Judson zu zwingen, seine Aufzeichnungen zu prüfen und Nachforschungen über ein Schiff anzustellen, das einen Hafen in der Nähe der Columbia-Mündung hätte anlaufen müssen. Dadurch würde sich die Identität der Frau mit Sicherheit feststellen lassen.
    Und nun war die Ärztin gekommen. Es würde nicht mehr lange dauern, bevor Dr. MacEwan ihn von der Fremden befreien und sein Leben wieder in normalen Bahnen verlaufen würde.
    Normal bedeutete Einsamkeit.
    Jesse biss die Zähne zusammen, um seine Gefühle zu verdrängen. Gefühle hatten seinen Untergang bedeutet. Dieses einsame Leben, sein Exil, war sein Schicksal.
    Er blickte an der Vorderseite des Hauses aus dem Fenster. Die Tage wurden immer länger, und es blieben noch ein paar Stunden Zeit, bevor er die Lampen im Leuchtturm anzünden musste.
    Dann würde seine einsame Nachtwache beginnen.
    Als er Schritte hinter sich hörte, drehte er sich um und sah Dr. MacEwan aus der Kammer kommen. Fiona hatte ein flächiges Gesicht und kraftvolle Hände wie eine Bäuerin, Hände, die zupacken konnten. Sie trug ihr

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