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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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andere Menschen entführen, mit elektronisch verzerrten Stimmen sprechen.
    Es geht immer um Erwartungen.
    Ich habe mich also darauf konzentriert, so beruhigend wie möglich zu klingen. Hoffnung ist ein wirksames Analgetikum. Solange man nur einen Funken Hoffnung hat, kann man so gut wie jede Erfahrung überleben, ganz gleich, wie traumatisch sie ist.
    Ich sagte ihm, er müsse sich keine Sorgen machen, dass in diesem Augenblick bereits Leute unterwegs seien, um ihn zu retten.
    Ich sagte ihm: Es gibt nichts, was du tun kannst. Also verschwende nicht deine Zeit damit. Worauf du dich allerdings konzentrieren solltest, ist deine Atmung. Atme ruhiger. Es gibt nicht viel Luft dort unten, und du wirst sie noch alle aufbrauchen.
    Oh Scheiße … Oh Gott …
    Nein.
    Keine Zeit für Panik.
    Stattdessen forderte ich ihn auf, sich auf die Lektion zu konzentrieren.
    Es dauert nicht lange, bis Charles Murtha, einer der reichsten Ölmanager in der Region, es raushat und alles auswendig vortragen kann. Er scheint fast absurd dankbar zu sein für die Gelegenheit, endlich etwas zu tun , nachdem er so lange in diesem Rohr gehangen hat. Wie so viele leitende Angestellte ist er begierig darauf, sich auf jedem Platz zu bewähren, selbst auf einem, der so schäbig und hoffnungslos ist wie dieser hier.
    Es dauert nicht lange, und er sagt es mit echter Begeisterung, als ob er die Wörter, die aus seinem Mund kommen, wirklich glauben würde.
    Oh, von deinen Lippen an die Ohren der Welt, Charles.
    Ich bin froh, dass Charles Murtha seine Lektion gelernt hat.
    Denn bald wären wir über den Punkt ohne Wiederkehr hinaus. Selbst wenn es einem Mitglied der örtlichen Polizei gelänge, hinter mein Rätsel zu kommen, würde die Zeit nicht mehr reichen, um eine Wartungsmannschaft hinab in die Eingeweide der Ferienanlage zu schicken und den bedauernswerten Mr Charles Murtha zu befreien, bevor …
    Nun, von diesen Dingen habe ich ihm nichts erzählt. Es war besser so, wenn man bedenkt, was seinem Körper bevorsteht.
    Er war auch so schon ziemlich empfindlich.

19.
DARK
      
    Ein stämmiger Fahrer raste mit Dark von dem leer stehenden Kino zum Flughafen. Dort winkte er an einer Kontrollstelle nur kurz mit seinem Handy und durfte dann sofort auf das Rollfeld weiterfahren. Blair schien wirklich eine Vorliebe für diese Dinger zu haben und verteilte sie wie Bonbons.
    Es gab keinen Zweifel, welches Flugzeug für sie bestimmt war. Eine Gulfstream wurde gerade betankt. Dark stieg aus dem Wagen und bemerkte einen anderen Mann, der zur gleichen Zeit auf die Gangway trat. An seiner hageren Gestalt hing eine schäbige irische Polizeijacke aus Wolle. Obwohl sein Gesicht noch jugendlich wirkte, stand ein unbändiger weißer Haarschopf von seinem Schädel ab. Er sah aus wie ein Wattestäbchen, das man auf den elektrischen Stuhl geschickt hatte. Der Mann verlangsamte seinen Schritt, als er Dark sah, und nahm seinen Seesack in die Linke.
    »Endlich, Steve Dark höchstpersönlich«, sagte er und streckte die Hand aus. »Ich bin Deckland O’Brian.«
    Dark nickte und schüttelte die knochige, derbe Hand des Mannes.
    »Hey, sind Sie ganz ohne Gepäck aus L. A. gekommen?«
    »Ich reise nur mit dem Nötigsten.«
    »Nicht mal ein Buch für den Flug? Ich würde ohne eine gute Lektüre nicht mal das Haus verlassen. Sei’s drum. Nach Ihnen, Kumpel.«
    Dark stieg die Stufen empor und betrat den unanständig teuren Jet. Im Inneren jedoch war jede Spur von Luxus der nüchternen Zweckmäßigkeit geopfert worden: Es gab Computer mit Touchscreen, Ständer mit Waffen und Uniformen und sogar ein kleines forensisches Laboratorium.
    Unmittelbar vor dem Bereich mit den Waffen stand ein hochgewachsener, breit gebauter Mann mit einem Kopf, der aussah, als wäre er als Rammbock zu gebrauchen. Anstelle des Haars lief eine kunstvolle Tätowierung über den knochigen Schädel und den Hals, wo sie unter einer Splitterschutzweste verschwand. Er setzte gerade eine Heckler & Koch MP5A3 mit einem Aufsatz für eine Zieloptik zusammen.
    »Dark, darf ich Ihnen Hans Roeding vorstellen? Er spricht ein wenig Englisch, aber nicht viel. Selbst wenn es anders wäre, würde er vermutlich wenig reden.«
    Roeding nickte und widmete sich dann wieder seiner gegenwärtigen Tätigkeit.
    »Das ist ohne Zweifel seine Art, ›sehr erfreut‹ zu sagen.«
    »Schon gut«, gab Dark zurück.
    »Sehr viel umgänglicher und gleich in vielen Sprachen versiert«, fuhr O’Brian fort, »ist unsere entzückende Natasha

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