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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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erhalten hatte, wäre sie inzwischen achtzig Jahre alt. Drohte dieser »Labyrinth« etwa, einen Mann zu töten, der ohnehin nicht mehr lange zu leben hatte?
    Denn wenn dieser Fall demselben Muster folgte wie die Taten in den USA, dann würde in demselben Augenblick, in dem das Chronometer zum Stillstand kam, vor den Augen der Welt ein neuer Mord inszeniert werden.
    »Also, was fangen Sie damit an?«, fragte Blair. »Kennen Sie die Lösung für das Rätsel?«
STÄNDIG LAUFE ICH UND BLEIBE DOCH AM SELBEN ORT,
DU HÖRST MICH MURMELN, ABER ICH SAGE KEIN WORT;
ICH HABE EIN BETT, DOCH NIE SCHLAFE ICH,
ICH HAB EINEN MUND, ABER ESSE NICHT.
WAS BIN ICH?
    »Die Antwort«, sagte Dark, »ist ein Fluss, der beständig in seinem Lauf dahinfließt, der murmeln und in einem Bett liegen kann und der eine Mündung hat …«
    »Genau«, sagte Blair.
    »Die Rätsel sind nicht besonders kompliziert, oder?«
    »Da haben Sie recht«, sagte Blair. »Sie scheinen nur der erste Teil einer Nachricht zu sein, die noch eine tiefere Bedeutung besitzt. Bei den ersten Anschlägen letzte Woche in Los Angeles schien das Rätsel auf die Mordmethode zu verweisen – das Erhängen, Erschießen und Ertrinken. Aber es wurde nicht wirklich erklärt, wer gemeint war oder warum. Die eigentliche Bedeutung verbirgt sich in den übrigen Gegenständen.«
    Dark nickte. »Ganz richtig. Um die Rätsel geht es gar nicht. Die lassen sich leicht lösen. Labyrinth will, dass wir darüber hinausblicken.«
    »Also, was entnehmen Sie der goldenen Armbanduhr?«, fragte Blair. »Oder dem Fisch? Wofür steht der?«
    »Die Uhr verrät uns den Zeitpunkt«, sagte Dark. »Der Wecker in L. A. klingelte genau dann, als Elizabeth und Loeb dazu gezwungen wurden, einander zu töten. Auf diese Weise setzt Labyrinth uns eine Frist.«
    »Wie viel Zeit bleibt uns?«, fragte Graysmith.
    Dark sah zu ihr. »Sie meinten, dass einer der Polizisten in Dubai die Uhr als auffallend langsam beschrieb. Sobald sie ganz stehen bleibt, wird Labyrinth wieder zuschlagen. Ich würde sofort einen Uhrmacher ins Polizeipräsidium bringen lassen, damit der uns, so gut er es vermag, eine Schätzung liefert. Jemand wie Labyrinth hat es gewiss auf die Sekunde genau abgepasst.«
    Blair lächelte. »Sie schließen sich uns also an, Mr Dark?«
    »Nennen wir es einen Probelauf. Bringen Sie mich nach Dubai, und wir werden sehen, ob wir diesen Verrückten daran hindern können, eine weitere Person zu ermorden.«
    »In Ordnung«, sagte Blair. »In dreißig Minuten sind wir in der Luft. Der Rest des Teams ist schon unterwegs zum Flugzeug.«
    Graysmith hielt ihm die Hand hin. »Nun heißt es wohl Abschied nehmen.«
    »Das war’s also, hm? Du wendest dich einfach der nächsten Aufgabe zu?«
    »Ich arbeite freischaffend. Schon immer. Ich bin kein besonders guter Teamplayer, auch wenn ich außerordentlich gut darin bin, beim Aufbau eines Teams zu helfen.«
    »Wie ist dein echter Name?«
    Graysmith – oder wer auch immer sich hinter ihrem Gesicht verbarg – lächelte. »Vielleicht verrate ich es dir eines Tages. Wenn du Glück hast.«
    »Gut.«
    »Und, Steve, gib auf dein kleines Mädchen acht. Es ist etwas ganz Besonderes. Väter vergessen mitunter, wie sehr ihre Töchter zu ihnen aufblicken.«
    Dark versuchte, ihren Blick zu deuten. Er konnte nicht sagen, ob sie diesmal wirklich offen zu ihm war und aus persönlicher Erfahrung sprach – oder ob diese Worte auch noch ein Teil ihrer Arbeit waren und sie versuchte, damit einen Eindruck bei ihm zu hinterlassen, den sie später ausnutzen konnte. Es spielte keine Rolle. Dark griff zu, nahm ihre Hand und zog sie näher zu sich.
    »Ich sehe dich wieder«, sagte er.
    »Nicht, wenn ich dich zuerst sehe«, sagte Graysmith.
    [Um das Labyrinth zu betreten, gehen Sie bitte auf die Webseite www.level26.com und geben Sie dort den Code ein: oil]

18.
LABYRINTH
      
    Ich lege das Telefon auf.
    Nun, das war gar nicht so schwierig.
    In Rekordzeit wurde Charles Murtha neugeboren. Er ist geläutert und bereit für den nächsten Schritt.
    Ich denke darüber nach, wie er reagiert hat, als er meine Stimme zum ersten Mal in seinem Ohr hörte. Vielleicht dachte er, dass Gott zu ihm spräche? Die so genannten Wirtschaftsführer lassen sich so leicht erschrecken.
    Zugegeben, ich habe meine Stimme elektronisch verzerrt. Was durchaus beängstigend klingen kann. Aber ich musste dafür sorgen, dass er mich ernst nimmt – und wir alle sind mit der Erwartung aufgewachsen, dass Menschen, die

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