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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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Labyrinth nun schon einige Pakete geschickt hatte, von denen bisher nicht eines explodiert war – explodiert war nur der Lieferant des ersten. Die Beamten nickten und hörten nicht weiter auf ihn, während sie mit ihrer qualvoll langsamen und methodischen Arbeit fortfuhren.
    Dark beklagte sich bitterlich. »Die sollen hier nicht so sinnlos herummachen, sondern das verdammte Ding endlich aufmachen!«
    »So ist nun mal der vorgeschriebene Ablauf«, sagte Natasha und behielt die schottische Polizei im Auge, die wiederum Dark beäugte.
    »Wir verschwenden Zeit.«
    Endlich brachte die Lothian and Borders Police ein weiteres Rätsel zum Vorschein. Dieselbe Blockschrift, dieses Mal auf einem Bogen Papier mit dem Briefkopf des Kongresses der Vereinigten Staaten. Das Blatt wurde eingescannt und auf einem Flachbildschirm angezeigt:
EIN MANN TRITT AUF DICH ZU UND SAGT:
»ALLES, WAS ICH SAGE, IST EINE LÜGE.«
SAGT ER DIE WAHRHEIT ODER LÜGT ER?
LABYRINTH
    »Noch so eine verdrehte Knobelei, an der wir uns das Hirn verrenken sollen«, stellte O’Brian fest.
    »Denken Sie daran, das Rätsel ist nur ein Teil des Ganzen«, entgegnete Dark. »Schauen wir, was er sonst noch in den Karton gepackt hat.«
    Als Nächstes holte die Polizei eine moderne digitale Stoppuhr heraus – schwarzes Plastik, verbreitete Marke, auf den ersten Blick nichts Bemerkenswertes. Die schottische Polizei schien sich wieder in Zeitlupe zu bewegen, ungeachtet der Tatsache, dass ihnen bis jetzt noch nichts um die Ohren geflogen war.
    »Scheiß drauf«, sagte Dark. »Ich muss mir das aus der Nähe anschauen.«
    Als ihm auch auf energisches Klopfen hin niemand öffnete, seufzte Dark. Er trat einen Schritt zurück und rammte seinen Stiefel gegen die Tür, gleich unter dem Griff. Holz splitterte und brach. Dark trat in den Raum dahinter und schob sich an den Experten in unförmiger Schutzausrüstung vorbei. Er zupfte die Stoppuhr aus dem Roboterarm, der sie hielt.
    Dark las die Anzeige. »Weniger als fünf Stunden«, stellte er fest. »Wann fängt der Kongress an?«
    Natasha war ihm gefolgt und erwiderte: »Noch in dieser Stunde.«
    Dark stieß den Roboterarm zur Seite und holte den letzten Gegenstand selbst aus dem Paket: einen Bogen vergilbtes Pergamentpapier, unglaublich brüchig und in einem Plastikbeutel versiegelt.
    »Was ist das?«
    Die oberste Seite sah vertraut aus, aber Dark konnte nicht glauben, was er da sah. Das vergilbte brüchige Papier. Die eckigen Kritzeleien. Natürlich würde man einen Experten brauchen, um die Echtheit zu bestätigen, aber so gut wie jeder konnte leicht erkennen, was es darstellen sollte.
    Hatte Labyrinth tatsächlich einen frühen Entwurf der Verfassung der Vereinigten Staaten per FedEx nach Schottland geschickt?
    Eine Expertin für historische Dokumente wurde eiligst von der nahe gelegenen Universität von Edinburgh zum Polizeirevier in der St. Leonards Street gebracht. Die Frau blinzelte, als wäre sie gerade erst aus einem fünfjährigen Schlaf aufgewacht, aber sie schätzte das Dokument zaghaft als zumindest zeitlich authentisch ein. Sie datierte es auf die späten 1780er Jahre – aber schnell fügte sie hinzu, dass diese Ausführung der Verfassung natürlich nicht echt sein könne.
    »Warum nicht?«, fragte Dark.
    »Nun, in meinen Kreisen gibt es eine Art Mythos, dass die Begründer der USA eine frühere und viel radikalere Ausarbeitung der Verfassung diskutiert hätten«, erklärte die Expertin. »Eine, die angeblich viel mehr Macht in die Hände der Exekutive legen wollte und die dem gewöhnlichen Bürger deutlich weniger Rechte zubilligte, als letztendlich gewährt wurden. Es hieß auch, dass sie Elemente enthalten hätte, die deutlich die Sklaverei unterstützten – anstelle der stillschweigenden Duldung, die in der endgültigen Version enthalten ist. Das alles sind natürlich Erfindungen von Verschwörungstheoretikern, ganz ohne Zweifel, genau wie dieses Dokument.«
    »Aber das Papier und die Tinte passen?«
    »Nun … ja. Aber es kann unmöglich echt sein.«
    Dark wusste, wenn so ein Dokument existierte, wäre es auf dem Schwarzmarkt unzählige Millionen wert. Dennoch hatte Labyrinth es sich beschaffen können. Und er hatte es, unversichert, per Übernacht-Zustellung geschickt. Fast beiläufig. Das war ebenso bedeutsam wie die Botschaft selbst, dachte Dark. Labyrinth wollte sie wissen lassen, dass seine Mittel unbegrenzt waren und dass es nichts gab, an das er nicht herankam.
    Selbst an das empfindsame

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