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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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schneller wieder aus seinem Leben verschwinden.
    »Was steckt dahinter?«, fragte Dark.
    Blair starrte weiterhin an die Wand.
    »Haben Sie mich gehört?«
    Wieder keine Antwort.
    »Warum habe ich das Gefühl, dass an diesem Labyrinth einiges mehr dran ist, als Sie uns wissen lassen?«
    Endlich antwortete Blair:
    »Ich habe darüber nachgedacht, wie ich Ihnen am besten eingestehe, dass ich unrecht hatte. Ich hätte Ihnen vertrauen sollen.«
    Blair drehte sich in seinem Stuhl herum.
    »Ihre Instinkte waren der Grund, warum ich Sie unbedingt in unserem Team haben wollte. Sie erinnern mich an die besten Agenten, mit denen ich im Laufe der Jahre zusammengearbeitet habe. Leider sind das auch genau die Agenten, die mich regelmäßig und unfehlbar in den Wahnsinn treiben. Weil die Besten anscheinend am besten als einsame Wölfe arbeiten, und hier stehe ich und versuche, Sie ins Rudel zu integrieren. Ich frage mich, warum ich mich immer zu solchen Figuren hingezogen fühle. Muss irgendwie im Blut liegen.«
    Jetzt war es Dark, der schwieg. Er kam zu dem Schluss, dass es besser war, Blair reden zu lassen. Blair sollte aussprechen, was ihm auf dem Herzen lag, und dann konnte Dark ihm immer noch mitteilen, dass er kündigte.
    »Was ich sagen will, ist, ich habe in der Vergangenheit meine Probleme mit einsamen Wölfen gehabt. Vermutlich war ich darum so entschlossen, Sie von Anfang an zu zähmen. Aber dann saß ich hier und habe versucht, Ihre Theorien über New York und den möglichen Angriff in Edinburgh zu zerpflücken … Und mir fällt nichts ein. Ich muss zugeben, dass Sie ein feineres Gespür als ich dafür haben, was dieses Raubtier antreibt.«
    »Wir haben nur unterschiedliche Methoden«, sagte Dark.
    »Genau. Und von jetzt an folgen wir Ihrer Methode, Dark. Für mich zählt nur eines: dass wir Labyrinth fangen! Wir gehen nach Edinburgh, und wir folgen Ihnen.«
    Dark nickte, aber er war nicht in dieses Büro gekommen, um Blair das Kommando zu entreißen.
    »Warum glauben Sie, dass Labyrinth der Eine ist?«
    »Der Eine?«
    »Sie wissen, was ich meine. Die Bedrohung, auf die Sie sich vorbereitet haben.«
    Blair nickte. »Vor wenigen Augenblicken haben Sie mir erklärt, dass Sie auf eine Eingebung hin nach New York geflogen sind. Es war eine Frage des Vertrauens. Jetzt bitte ich Sie darum, dass Sie und das Team mir dieses Vertrauen schenken.«
    Wenige Minuten, nachdem Dark die Räumlichkeiten verlassen hatte, nahm Blair sein Handy zur Hand und blätterte durch eine Textnachricht, die er vor einer Stunde erhalten hatte:
    WEISST DU, DASS DU EIN MONSTER EINGESTELLT HAST?
    Der Nachricht war ein Link angefügt. Blair hatte lange gezögert, ihn dann aber angeklickt. Labyrinth neckte ihn schon seit den Anschlägen in L. A. mit persönlichen Nachrichten. Blair hatte keine Ahnung, wie Labyrinth seine Nummer herausbekommen hatte. Sie stand nirgendwo verzeichnet und konnte weder zu ihm noch zu irgendeinem anderen Mitglied von Global Alliance zurückverfolgt werden. Außerdem entsorgte Blair sein Telefon und bestellte ein neues, wann immer er eine dieser provozierenden Textnachrichten von Labyrinth erhielt – diese hier war die vierte.
    Der Link darin war etwas Neues. Hatte Labyrinth irgendeinen teuflischen Weg gefunden, um sein Telefon zu infizieren und auf diesem Weg auch in die übrigen Rechnersysteme von Global Alliance zu gelangen?
    Nein.
    Stattdessen lud der Link eine kleine PDF-Datei auf Blairs Telefon. Eine DNA-Analyse, die als VERTRAULICH gekennzeichnet war.
    Blair las den Bericht, und mit wachsendem Entsetzen wurde ihm bewusst, was die Angaben darin bedeuteten.
    Jetzt fragte er sich, ob er gerade den zweitgrößten Fehler seines Lebens gemacht hatte oder ob die beiden Fehler einander aufhoben.

47.
DARK
    Edinburgh, Schottland
    Das Paket traf zwei Tage später ein, am Morgen des WoMU-Kongresses, genau wie Dark vorhergesagt hatte.
    Dieses Mal gab es keine ausgefallenen Boten, keine obdachlosen Kuriere. Es traf per Übernacht-Zustellung ein, mit einer Londoner Adresse als Absender, die sich im Nachhinein als leer stehendes Geschäftshaus erwies. Dark und seine Kollegen von Global Alliance waren vor Ort. Sie sahen zu, wie die Experten der Spurensicherung den Pappkarton sorgfältig zerlegten und den Inhalt herausholten. Das Team musste hinter einer dicken, sprengwirkungshemmenden Plastikscheibe warten – natürlich nur zu ihrer Sicherheit, was Dark ungemein ärgerte. Er erinnerte die schottischen Polizeibeamten daran, dass

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