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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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dreißig Minuten später mit einem gestohlenen Fahrzeug ankomme, hat Agent Riggins es sich bereits für die Nacht bequem gemacht.
    Da sitzt er nun und starrt ins Leere. Schauen Sie ihn sich an. Erbärmlich. Die meiste Zeit seines Lebens hat er damit zugebracht, Monster zu jagen, und er hat absolut nichts dafür bekommen außer einem klaffenden Nichts in seiner Seele.
    Und als wollte er die Wahrheit meiner Worte beweisen …
    Tom Riggins geht zu seinem Gefrierschrank, er schaufelt sich abgestandenes Eis in eine überdimensionierte Kaffeetasse, dann kippt er einen billigen Scotch darüber und kehrt ins Wohnzimmer zurück.
    Ich nutze den Vorteil, während er abgelenkt ist. Ich trete die Haustür ein und weiß, dass es keinen Alarm geben wird. Die Taser-Pistole halte ich in der Linken. Die Nadeln fliegen durch die Luft, sie erwischen Tom Riggins an der Brust. Ich drücke den Abzug. Ein knisterndes Geräusch, und Agent Riggins geht in die Knie. Der billige Inhalt seiner Tasse verteilt sich auf dem minderwertigen Teppich, der seit dem Tag, an dem er verlegt wurde, nie gereinigt worden ist. Ich trete die Tür hinter mir wieder zu, weil wir ein wenig Zeit für uns allein benötigen, Tom Riggins und ich …
    Seht ihn euch an, wie er über den Teppich kriecht. Die Drähte stecken immer noch in seiner Brust. Die Finger sind gekrümmt wie die Zinken einer Harke und ziehen ihn den Teppich entlang, in Richtung auf …
    Oh, er muss hier in diesem Zimmer irgendwo eine Waffe versteckt haben.
    Tom Riggins, der Letzte der wirklich harten Kerle.
    Aber wir haben keine Zeit für so was. Morgen früh muss ich ein Flugzeug kriegen, und ich habe das Gefühl, dass es eine lange Nacht wird. Ich beschließe also, anzufangen. Mit der Spitze meines tausendfünfhundert Dollar teuren A. Testoni erwische ich Tom Riggins unter der Schulter und werfe ihn herum. Dann knie ich mich rasch auf seine fassartige Brust und verpasse ihm die Spritze.
    Sie wollen wissen, was mit Shane Corbett geschehen ist?,
    frage ich ihn.
    Er versucht, eine Obszönität zu knurren, doch nicht einmal diesen Gedanken bringt er noch zu Ende.
    Schon schlagen die Medikamente an, und er ist zu gar nichts mehr imstande.
    Bald werden Sie es erfahren,
    sage ich.
    Er grunzt.
    Und Sie werden mir alles über Steve Dark verraten.

45.
DARK
    Über dem Atlantik
    »Willst du mir erzählen, was das zu bedeuten hatte?«
    Dark zögerte, bevor er sprach. »Es ist kompliziert.«
    Wieder einmal überquerten Natasha und Dark den Atlantik. Damien Blairs Zorn hatte sich gelegt, denn immerhin hatte Dark recht behalten – Labyrinth hatte in New York zugeschlagen, und sie hatten ihn nur um Minuten verfehlt. Natasha hatte Dark beobachtet, während er den frischen Tatort untersuchte. Zum ersten Mal seit Tagen hatte er wieder lebendig gewirkt. Etwas Ursprüngliches in ihm war entflammt. Natasha ermahnte sich immer wieder, dass auch sie den Fall untersuchen sollte, in Abstimmung mit der Polizei von New York und dem FBI. Aber es fiel ihr schwer, ihre Aufmerksamkeit von Dark und seiner offenkundigen Leidenschaft für die Jagd zu lösen. Es war faszinierend, ihn zu beobachten.
    Das änderte sich in dem Moment, als Agent Tom Riggins in der Lobby auftauchte und Dark ihn erblickte. Sein früherer Mentor, der Mann, der einst dasselbe Feuer in Steve Dark bemerkt und ihn schon in jungen Jahren eingeladen hatte, sich den Special Circs anzuschließen. Natasha hatte die Akten darüber bei Global Alliance gelesen.
    »Ich verstehe«, fuhr sie fort. »Ich hatte in der Vergangenheit auch schon Probleme mit Vaterfiguren.«
    »Er ist nicht gerade der väterliche Typ«, gab Dark ruhig zurück.
    Natasha wusste es besser. Darks Pflegefamilie war niedergemetzelt worden. Und seine biologischen Eltern? Niemand wusste, wer sie waren. Tom Riggins war für ihn das, was einer Familie noch am nächsten kam.
    Natasha ließ das Thema ruhen. Es war besser, sich auf Labyrinth zu konzentrieren. Sie wollte den Funken wieder aufglühen sehen, der Darks Jagdtrieb befeuerte. Als Damien Blair angekündigt hatte, dass Dark sich dem Team anschließen würde, hatte sie ernsthafte Zweifel gehegt – genau wie alle anderen. Beschädigte Ware. Ein einsamer Wolf. Sprunghaft. Emotional und möglicherweise psychisch angeschlagen. Nicht gerade das, was man eine passende Ergänzung fürs Team nennen konnte.
    Jetzt aber erkannte sie in ihm dasselbe herausragende Talent, das auch Blair aufgefallen war. Und Natasha wusste, sie konnte ihm dabei helfen,

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