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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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es noch einmal erstrahlen zu lassen.
    Sie streckte den Arm aus und berührte seine Hand. Dark sah sie an, noch immer abwesend und in Gedanken bei Riggins. Aber dann, plötzlich, betrachtete er sie richtig . Er schaute sich um, als würde ihm erst jetzt bewusst, dass sie im leeren Gulfstream-Jet saßen, von Global Alliance bezahlt, und dass ihnen ziemlich viel Zeit blieb, bevor sie landeten.
    Natasha wartete, bis er verstand, dann drückte sie ihre Lippen auf die seinen.
    Stunden später, als das Düsenflugzeug in den französischen Luftraum eintrat, erklärte Dark ihr, warum Labyrinth seiner Meinung nach als Nächstes in Schottland zuschlagen würde.
    Das Wort Politiker in dem Video gab Dark den entscheidenden Hinweis.
    In zwei Tagen würde Edinburgh den so genannten WoMU-Kongress beherbergen, die Worlds Minds United . Schon seit Monaten schwirrte das Thema durch die Medien. Es sollte eine Super-Ideenschmiede werden, die sich keine geringere Aufgabe gestellt hatte, als das Problem globaler Ungleichheit zu lösen – live im Internet übertragen.
    »Das ist eine riesige Bühne«, erklärte Dark. »Labyrinth kann so einer Gelegenheit unmöglich widerstehen. Tatsächlich könnte es das sein, worauf er die ganze Zeit hingearbeitet hat.«
    »Du willst sagen, er ist ein Mörder, der nach der Aufmerksamkeit der Presse giert? Dem es nur um die Schlagzeilen geht?«
    »Warum sonst sollte er das alles tun? Ich glaube nicht, dass er auf den Nervenkitzel des Tötens aus ist. Die Morde sind nebensächlich. Die Botschaft bedeutet alles. Er hat Jane Talbot gegenüber sogar behauptet, dass er mit dem Töten fertig ist. Sie sollten auch nicht vergessen, dass er das live im Fernsehen erklärt hat. Das war der Schlüssel.«
    »Das beweist nur, dass er lügt«, sagte Natasha.
    »Warum? Er hat Shane Corbett nicht getötet. Er hat andere Leute gefunden, die das für ihn erledigen – Frauen, die einen guten Grund hatten, ihn leiden zu lassen. Soweit es Labyrinth betrifft, sind seine Hände sauber. Er hat nur den Opfern eine Chance gegeben, sich zu rächen.«
    »Wen will Labyrinth also als Nächstes leiden lassen?«, fragte Natasha.

46.
DARK
    Hauptquartier von Global Alliance / Paris, Frankreich
    Im Hauptquartier überschlug sich Blair nicht gerade mit Glückwünschen, weil Darks Instinkte richtig gewesen waren: Labyrinth hatte in New York zugeschlagen, und es wurde zunehmend wahrscheinlicher, dass er als Nächstes Edinburgh ins Visier nahm. Dark hatte seine Einschätzung dazu rasch vorgetragen, und Natasha unterstützte ihn in jeder Hinsicht.
    Tatsächlich sagte Blair überhaupt nichts dazu. Er hörte sich die Einzelheiten an und gab keinerlei Kommentar dazu ab. Als Dark fertig war, nickte Blair und zog sich in seine persönlichen Räumlichkeiten zurück.
    Das Team saß einen Augenblick lang schweigend da, bis O’Brian schließlich das Wort ergriff.
    »Hey, nehmen Sie’s nicht persönlich. Dem Boss geht ’ne Menge im Kopf herum. Er ist schon seit Jahren besessen von diesem Typ.«
    Dark schüttelte den Kopf. »Und das ist etwas, was ich einfach nicht verstehe. Labyrinth ist gerade erst aufgetaucht. Ich kann es ja nachvollziehen, wenn man sich auf ein Monster wie Labyrinth vorbereitet, aber Blair scheint die ganze Zeit auf genau dieses spezielle Monster gewartet zu haben.«
    »Nun, ich bin schon länger im Team als jeder andere hier am Tisch«, sagte Natasha. »Wir haben schon viele Bedrohungen ausgeschaltet, von denen niemand weiß und von denen hoffentlich auch nie jemand erfahren wird. Jedes Mal, wenn ein neuer Fall auftaucht, vergleicht Blair ihn mit der Schreckensvision, die er im Kopf hat. Und jedes Mal kann der Fall da nicht mithalten. Aus welchem Grund auch immer, jetzt glaubt Blair, dass dieser Labyrinth seine Schreckensvision ist, und mir reicht das.«
    »Das ändert nichts an unserem Vorgehen«, sagte O’Brian. »Schlimm, schlimmer, am schlimmsten … Wir erledigen sie.«
    Dark erhob sich von dem Konferenztisch. Er wusste, dass seine Kollegen recht hatten. Trotzdem fehlte noch ein Puzzleteil.
    »Wo gehen Sie hin?«, fragte Natasha.
    »Bin gleich wieder zurück.«
    Blair saß an seinem Schreibtisch, mit dem Rücken zur Tür, und starrte eine Serie von Schwarzweißfotos an, die an der Wand hingen. Familie, Kollegen – was auch immer. Dark interessierte es nicht. Er wollte von Damien Blair nur noch erfahren, ob dieser ihm den Flug zurück nach L.A. bezahlen würde. Und wenn er das ablehnte, auch gut. Dann würde er umso

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