Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins
einen sicheren Ort, wo Ihr Mann uns besuchen wird.«
Sie nickte und schien wieder wegzudämmern.
Der Sanitäter kramte in einem Edelstahlschrank und legte Verbände bereit für den Fall, dass während der unruhigenFahrt des betagten Rettungswagens eine ihrer Wunden aufplatzte. Diese Schicht war wirklich eigenartig. Der Sanitäter hatte sich bisher damit gebrüstet, Los Angeles County noch nie verlassen zu haben, und jetzt war er auf dem Weg nach Simi Valley – ausgerechnet –, und zwei undurchsichtige Typen saßen hinten bei der verletzten Frau, unterhielten sich mit gedämpften Stimmen und taten im Übrigen so, als wäre er Luft. Na ja, wenigstens bekam er doppelten Freizeitausgleich für seine Mühen. Noch zwei Stunden im Verkehrsgewühl von Los Angeles, und die Pfleger im neuen Krankenhaus würden die Patientin übernehmen. Vielleicht war er sogar rechtzeitig wieder zu Hause, um sich das Spiel der Dodgers anschauen zu können.
Er sah erneut nach seiner Patientin, bevor er sich umwandte und weiter in dem Stahlschrank kramte. Hmmm. Das war merkwürdig – die weißen Verbände lagen anders, als er sie Sekunden vorher aufgestapelt hatte.
Mit einem Mal bewegten sie sich.
Der Sanitäter glaubte, unter Halluzinationen zu leiden. Es gab nicht den geringsten Grund, warum der Haufen Bandagen plötzlich zwei seelenlose schwarze Augen haben sollte.
Halt, nein, das war nur ein Spiegelbild in der Tür des Edelstahlschranks hinter ihm.
Einen Sekundenbruchteil später packten zwei weiße Hände den Kopf des Mannes und rissen ihn herum. Dann wurde es dunkel um ihn. Seine letzte Wahrnehmung war das trockene, hässliche Knacken, als sein Genick brach.
Sibby erwachte, als die Trage durch ein Schlagloch rumpelte – zumindest fühlte es sich so an. Irgendetwas Schweres war hinter ihr auf den Boden gefallen. Dann hörte Sibby wieder das beruhigende Surren der Reifen. Riggins hatte ihr mit raschen Worten erklärt, was geschah, doch alles erschien ihr verschwommen und unwirklich.
Sibby hörte ein metallisches Klacken unter der Trage, nahm jedoch an, dass es ein ganz normales Geräusch sei.
Bis eine Hand nach oben griff und ihr eine Maske auf Nase und Mund drückte. Dann wurden zwei Riemen so kräftig festgezurrt, dass die Dichtung der Maske in ihre Haut schnitt.
Sibby warf die Hände hoch und spürte im selben Moment, wie die IV-Nadel aus dem Rücken ihrer linken Hand riss. Sie umklammerte die Maske, versuchte sie herunterzuzerren, doch ihre Finger fühlten sich fett, formlos und halb betäubt an.
Warum ist das so schwer?
Verdammt, es geschah schon wieder, am helllichten Tag, und sie war nicht einmal imstande, sich dieses verdammte Ding vom Gesicht zu …
76.
Socha Medical Hospital
Drei Sekunden Dunkelheit hatten Sqweegel gereicht, um in den winzigen Raum unter der Krankenhaus-Rolltrage zu schlüpfen.
Er war wie eine Spinne über den Linoleumboden gehuscht und hatte sein Versteck eingenommen, bevor das Licht wieder erloschen war.
Niemand hatte etwas bemerkt.
Es war ganz einfach gewesen, für ein paar Sekunden Dunkelheit zu sorgen. Ein funkferngesteuerter Überbrücker in einem der zahlreichen Stromkästen im Untergeschoss, der die Sicherung überlastet hatte, hatte dieses Wunder bewirkt. Unbemerkt ins Krankenhaus zu schlüpfen war sogar noch einfacher gewesen. Dazu hatte er nichts anderes gebraucht als Geduld und einen Grundriss.
Doch der Flug quer durchs Land von New York nach Westen hatte viel Geld und Kraft gekostet. Doch Sqweegel hatte schon vor Jahrzehnten die grundlegende Bedeutung ultraschneller Fortbewegung erkannt. Also hatte er unter verschiedenen Tarnnamen Konten bei einem halben Dutzend privater Gesellschaften eingerichtet, und zwanzigtausend Dollar hatten ihm rasch eine Passage vom JFK Airport nach Burbank verschafft, die weniger als vier Stunden dauerte. Er hatte die Zeit genutzt, um seine Schulter zu versorgen und ein paar neue Techniken zu üben. Die Crew ließ ihn in Ruhe.Wenn man den richtigen Zwirn trug und die richtige Zahlenreihe auf einer Plastikkarte vorweisen konnte, gehörte einem die Welt.
Das alles hatte Sqweegel in die Lage versetzt, die Frau und die kostbare Frucht in ihrem Leib in seine Gewalt zu bringen.
Der Rest war bloß eine Art Ballett, das er in Gedanken schon Hunderte Male aufgeführt hatte.
Eine Sekunde, nachdem er der Frau die Maske aufs Gesicht gedrückt hatte, warf er die erste Blendgranate. Der grelle Blitz und der ohrenbetäubende Knall zwang die
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