Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins
Halluzination von den Schmerzmitteln sein , schoss es ihr durch den Kopf.
Das bleiche Gespenst löste die Fessel an ihrem rechten Fuß.
Dann kam die Erinnerung zurück. Die SMS-Nachrichten. Der Geruch nach Mandeln. Ihr Wundsein. Ihre blutenden Handflächen. Die Landmarken. Der Rettungswagen.
Das Monster hinter dem Lenkrad.
Das war er also – der Freak, der sie die ganze Zeit gequält hatte.
Die dürre Gestalt erstarrte in der Bewegung, als hätte jemand die PAUSE-Taste seines zentralen Nervensystems gedrückt. Vollkommen regungslos stand er da. Nicht einmal mehr der hautenge weiße Latexanzug warf eine verräterische Falte.
Dann drehte er ganz langsam den Kopf in Sibbys Richtung. Die schwarzen Augen, so kalt wie der Tod, starrten durch die Löcher in der Maske auf Sibby. Tapfer versuchte sie, sich ihre animalische Angst nicht anmerken zu lassen, doch ein verborgenes Gesicht, von dem nur die Augen zu sehen sind, hat etwas zutiefst Furchteinflößendes.
»Bleiben Sie weg von mir!«, stieß sie hervor.
»Oh, aber es macht so viel Spaß, wenn wir zusammen sind, Sibby.« Er streckte die Hand aus, legte sie auf ihren Bauch. Sie versuchte, nicht zusammenzuzucken. »Spürst du denn nicht die Verbindung zwischen uns?«
»Wagen Sie ja nicht, mich anzurühren!«
»Ich tue nichts, was ich nicht schon früher getan hätte«, sagte Sqweegel. »Wir haben eine Menge zu bereden. Eine Menge nachzuholen …«
Er hat Sibby.
Dark spürte, wie sein Puls in die Höhe schnellte, als er durch den Los Angeles Airport rannte. Die Worte von Riggins’ letzter SMS standen noch vor seinem geistigen Auge.
Es war nicht die einzige Nachricht gewesen. Riggins hatte ihm eine ganze Reihe SMS geschickt, die das Postfach überflutet hatten, kaum dass die Maschine in den Landeanflug übergegangen war und das Handy wieder Empfang hatte. Und jede dieser Nachrichten war wie ein metallener Dorn gewesen, der Dark mitten ins Herz traf.
Die erste Mitteilung war eine Warnung:
D. A. HINTER IHNEN HER.
Mit anderen Worten: Dark Arts, die Sondereinheit des Verteidigungsministers, war ihm auf den Fersen. Riggins hatte während der ganzen Zeit die falsche Identität überwacht, die Dark in New York benutzt hatte. Alles war glatt gelaufen auf dem Weg an die Ostküste, doch irgendwann auf dem Rückflug war der Name »Gregg Ridley« auf einer Liste des Heimatschutzministeriums aufgetaucht. Und das konnte nur eines bedeuten: Wycoff hatte herausgefunden, wer hinter der falschen Identität steckte. Und dann hatte ein Anruf seine Spezialeinheit in Marsch gesetzt.
Dark hatte gewusst, dass die Tarnung nicht lange halten würde. Zweifellos hatte der Zwischenfall unter der Brooklyn Bridge Wycoffs Speichellecker auf den Plan gerufen. Es war ein Leichtes, eine Liste der Personen zu erstellen, die im fraglichen Zeitraum nach New York und zurück geflogen waren, und dann jede unter die Lupe zu nehmen, bis die falsche Identität aufgedeckt war.
Die nächste Nachricht war kurz und furchteinflößend.
SQW RETTUNGSWAGEN AUF 405 GESTOPP T.
Und dann:
3 TOTE.
Und schließlich:
ER HAT SIBBY.
Welche Zeile von Sqweegels Mordreim mochte das sein? Er hatte die beiden wichtigsten Menschen in Darks Leben in seine Gewalt gebracht.
Würde er sie quälen? Mussten sie Grauenhaftes erleiden, ehe sie starben?
Dark fühlte sich, als hätte er den Reim schon sein Leben lang gehört – wie ein Hintergrundrauschen, das er ignoriert hatte, bis es zu spät gewesen war. Jetzt war es unmöglich, noch länger wegzuhören oder es lange genug aus dem Kopf zu verdrängen, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Es war ein verdammtes Kinderlied. Ein alberner Reim von einem kranken Irren, der so tat, als hätten seine Worte spirituelle Macht über die Welt. Aber so war es nicht. Die Worte waren nichts . Sqweegel war nichts . Und wenn dieser Freak erst tot war, würden die Worte verhallen, als hätte es sie nie gegeben.
Trotzdem hörte Dark unablässig die Stimme seines Feindes als Flüstern in seinem Hirn …
One a day will die.
Two a day will cry.
Nach kurzer Zeit war das schwarze Gewebeband von Sibbys Knöcheln und Handgelenken geschnitten. Ihr Folterknecht riss sie am Arm von der Trage herunter und zwang sie auf die geschwollenen Füße. Sie hoffte verzweifelt, dass die Schrauben in ihrem linken Oberschenkelknochen und dem rechten Wadenbein die Belastung aushielten.
Sibby hatte sich seit dem Unfall nicht mehr aus eigener Kraft bewegt,
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