Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins
beiden Bewacher stöhnend in die Knie, die Hände auf die Ohren gepresst. Dann kam das Gas. Die Männer schnappten nach Luft und griffen nach ihren Waffen, für ein paar Sekunden abgelenkt.
Sqweegel nutzte die Gelegenheit, aus seinem Versteck zu huschen. Er trug eine Atemmaske und Ohrstöpsel.
Der Fahrer wusste inzwischen, dass hinten im Wagen irgendetwas nicht in Ordnung war, ganz und gar nicht. Die Explosion der Blendgranate musste ihm so laut wie ein Kanonenschlag vorgekommen sein.
Sqweegel spürte, wie der Rettungswagen das Tempo verlangsamte und an den Straßenrand gelenkt wurde.
Genau wie er es erwartet hatte.
Noch ehe das Fahrzeug mit quietschenden Bremsen zum Halten gekommen war, hatte Sqweegel den beiden Wachen im hinteren Teil je eine Kugel in den Kopf geschossen – popppopp. Nichts Großes oder gar Aufregendes. Ein kleines Kaliber, das dafür sorgte, dass die Kugel den Schädel nicht durchschlug und stattdessen das Hirn im Innern pürierte.
Als der Wagen stand, jagte Sqweegel dem Fahrer ebenfalls eine Kugel in den Kopf. Das spezielle Kaliber war hier ganz besonders wichtig – Blut auf der Windschutzscheibe zog nur unnötige Aufmerksamkeit auf sich. Das Geschoss tat genau, was es tun sollte: Es zerschmetterte den Schädel auf dem Weghinein und verbrachte den Rest seines kurzen Weges damit, Hirnmasse und Blutgefäße zu zerfetzen.
Nachdem Sqweegel fertig war, ging er zu der Frau nach hinten und riss ihr die Maske herunter. Sie begann zu röcheln.
»Entspann dich«, sagte Sqweegel beruhigend hinter seiner Maske. »Schlaf. Wir haben eine weite Fahrt vor uns.«
… eine weite Fahrt vor uns.
Sie würde nicht einschlafen.
Ganz bestimmt nicht.
Ich werde auf keinen Fall einschlafen.
Sibby grub die Fingernägel in die Handflächen, bis das Blut hervorquoll.
Sie würde aufpassen, würde nach Landmarken Ausschau halten. Nach Schildern. Sie kannte die kalifornischen Highways besser als irgendjemand sonst. Sie würde sich nicht wie ein verängstigtes kleines Mädchen hilflos in diesem verfluchten Rettungswagen zusammenducken, entführt von einem Wahnsinnigen in weißer Latexhaut.
Sie drückte die Nägel noch fester in die Handflächen.
Nein, sie würde nicht einschlafen!
Nach einer Vollbremsung hatte Riggins den Wagen auf den Pannenstreifen gelenkt, hatte die Pistole gezogen, war nach draußen gesprungen und zum Rettungswagen gerannt.
Er kam zu spät.
Das Fahrzeug jagte mit blitzenden Rotlichtern, kreischenden Reifen und dunklem Auspuffqualm an ihm vorbei.
Riggins feuerte drei Schüsse hinterher, zielte jedoch zu hoch aus Angst, eine Kugel könnte Sibby treffen.
Gütiger Himmel, Sibby.
Was hatte er übersehen? Sqweegel war in New York doch von Dark angeschossen worden! Wie war der Freak dann inso kurzer Zeit nach Los Angeles gekommen? Das war unmöglich! Riggins fragte sich, ob dieses Ungeheuer am Ende vielleicht doch übernatürliche Kräfte besaß. Mit normalen Kugeln nicht zu verwunden und ausgestattet mit der Fähigkeit, ledrige Schwingen zu entfalten und über den ganzen Kontinent zu fliegen …
Noch während er zu seinem Wagen zurückrannte, wusste Riggins, dass es zu spät war.
Sqweegel hatte Sibby in seiner Gewalt. Und nun waren sie verschwunden.
Zwölftausend Meter über Pennsylvania drückte Dark die Armlehne so fest zusammen, dass der Kunststoff unter seinen Fingern nachgab. Es dauerte noch mehr als drei Stunden, bis er wieder Empfang auf dem Handy hatte. Irgendetwas war passiert; er konnte es spüren.
Aber er konnte nichts dagegen tun.
77.
Irgendwo in Südkalifornien,
ein paar Stunden später
Alles, was sie im ersten Moment zu sehen bekam, war ein kleines rotes Licht in einer Zimmerecke.
Sie spürte, wie irgendetwas ihren rechten Fuß berührte.
Sie zuckte zusammen – und stellte zu ihrem Entsetzen fest, dass sie sich nicht rühren konnte.
Sie war mit Händen und Füßen an ihre Unterlage gefesselt. Wenn sie angestrengt blinzelte, konnte sie ihre Fesseln erkennen, in rotes Licht getaucht. Und dicke Manschetten aus Leder und Metall, die ihre Arme an der Seite der Trage und ihre Beine in einem beunruhigenden Winkel gespreizt hielten.
»Wer ist da?«, fragte sie ängstlich.
Sie hörte ein leises Kichern. Kalte Plastikfinger berührten ihren linken Knöchel. War sie noch im Krankenhaus? Sibby blickte über ihren schwangeren Leib nach unten.
Ihr stockte der Atem, als sie eine gespenstisch dürre Gestalt sah.
O Gott, das muss eine
Weitere Kostenlose Bücher