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Level 4 07 - 2049

Level 4 07 - 2049

Titel: Level 4 07 - 2049 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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oder auch über eine Infrarot-Verbindung. Und was mit einer Datei ginge, das wäre selbstverständlich auch für eine ganze Festplatte möglich, hatte der Doktor betont, worauf Ben ihn gelangweilt, beinahe schon mitleidig angesehen hatte. Solche ollen Kamellen kannte doch mittlerweile jedes Kleinkind.
    Schon einen Satz später allerdings hatte sich Bens Mund vor Staunen ebenso aufgeklappt wie der aller Kinder, als der Doktor gesagt hatte: »Und was mittlerweile jeder Mensch mit einer Festplatte machen kann, das machen wir mit Gehirnen!«
    »Womit?«, hatte Jennifer entsetzt aufgeschrien.
    Der Doktor hatte sie milde angelächelt und betont, dass es überhaupt keinen Grund zur Sorge gäbe.
    Sie wären zwar in der Lage den kompletten Inhalt eines Gehirns zu scannen und könnten diesen auchspeichern, aber es gab noch keinen Datenträger, auf den man diesen archivierten Inhalt eines Gehirns hätte kopieren können, so dass er auch funktionierte.
    »Es ist also alles nur Grundlagenforschung«, beruhigte der Doktor. »Nur fürs Archiv und für Messungen. Wir wenden den Inhalt nicht an!«
    Trotzdem!
    Jennifer war nicht bereit irgendjemandem den Inhalt ihres Gehirns zur Verfügung zu stellen! Das war ja die reinste Horror-Vision!
    Miriam aber – noch immer die fünfhundert Mark im Blick – hatte sich sofort Jennifers linkes Ohr geschnappt um dort hineinzuflüstern: »Das glaubst du doch selbst nicht! Den Inhalt eines Gehirns scannen! So ein Quatsch! Das ist doch ein Spinner!«
    »Meinst du?«, hatte Jennifer unsicher nachgefragt.
    Miriam war sich tausendprozentig sicher. »Was meinst du, weshalb der versichert, dass sie den Inhalt nicht anwenden? Weil es gar nicht geht! Der will sich bloß wichtig machen mit seiner angeblichen Forschung. Vermutlich heiß auf den Nobelpreis oder so. Komm, wir lassen ihm seinen Spaß und kassieren die Knete!«
    Jennifer hatte Miriam geglaubt. Vermutlich auch, weil sie es glauben wollte. Den Inhalt eines Gehirns zu kopieren, diese Vorstellung war einfach zu furchtbar, als dass dieses Vorhaben sich verwirklichen lassen durfte.
    So hatten dann schließlich alle mitgemacht, waren in einen Raum geführt worden, in dem nur eine Liegeneben einem mannshohen Apparat stand, der aussah wie eine aufgemotzte HiFi-Anlage. Da es nur einen einzigen Apparat gab, mussten sie nacheinander gescannt werden. Miriam hatte sich als Erste auf die Liege gelegt. Dann musste sie eingeschlafen sein. Und jetzt war sie endlich aufgewacht. Frank sollte als Zweiter dran sein. Vermutlich wartete er nun schon ungeduldig. Wie lange das Scannen wohl gedauert hatte? Ob es wirklich nur eine halbe Stunde war, wie der Doktor versprochen hatte?
    Miriam hob den Kopf, sah sich um.
    Eigenartig,
dachte sie. Sie musste so lange geschlafen haben, dass sie in einen anderen Raum geschoben worden war. Denn der Apparat war verschwunden, der Doktor war weg, aber neben ihr lagen auf vier weiteren Liegen der Reihe nach Jennifer, Ben, Frank und Thomas.
    Sofort fiel Miriam auf, dass sich etwas Gravierendes geändert hatte: Sie trugen keine Kleidung mehr! Zumindest nicht ihre Kleidung. Jeder von ihnen war während ihres Schlafes in einen weißen Bademantel gesteckt worden.
    Weshalb?
    Wo waren ihre Klamotten?
    Miriam wollte aufstehen, hielt aber in der Bewegung inne, denn sie hatte ein außerordentlich befremdliches Körpergefühl. Sie hätte es nicht beschreiben können, aber irgendwie fühlte sich alles an ihr ganz anders an als sonst.
    War das Scannen ihres Gehirns doch nicht so harmlos gewesen, wie der Doktor behauptet hatte?
    Er war doch tatsächlich – wie er versprochen hatte – nur mit einer skurrilen Leuchtdiode, die fast so aussah wie die Dinger, mit denen man Hundertmarkscheine auf ihre Echtheit prüft, über ihren Schädel gefahren. Allerdings so langsam, dass es selbst Thomas wie eine Ewigkeit vorgekommen sein musste. An das Ende dieses Scannens konnte sie sich jedenfalls nicht erinnern. Weshalb war sie überhaupt eingeschlafen? Sie hatte weder eine Spritze noch Tabletten bekommen.
    Miriam sah sich weiter um, doch in dem Raum gab es nichts. Er war vollkommen leer – bis auf die fünf Liegen, auf denen sie lagen.
    »Pst!«, rief Miriam zu Jennifer hinüber. »Bist du wach?«
    »Ja!«, antwortete Jennifer. »Was ist los? Ich habe das Gefühl, dass ich meinen Körper nicht bewegen kann.«
    »Geht mir auch so!«, hörte Miriam Bens Stimme.
    »Was haben die mit uns gemacht?«, fragte Frank. Auch er war wie gelähmt.
    »Und du, Thomas?«,

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