Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz

soll sie denn machen?«, nahm Kio Minni in Schutz. »Während sie vorlesen muss, kann sie schlecht abhauen!«
    »Verdammt«, ärgerte sich Herr Dickmann. »Wir können so gut wie sicher sein, dass Svenja die Diebin ist, und nun wissen wir nicht, wo sie steckt!«
    »Wir schauen mal vorne nach!«, schlug Kio vor.
    Die beiden duckten sich und schlichen zurück. Kaum hatten sie das Gebüsch erreicht, erschien Svenja Lange wieder im Klassenzimmer. Aber das konnten Kio und Herr Dickmann nicht mehr sehen.

Überraschung
    S tatt Svenja Lange vor dem Klassenzimmer trafen die beiden Jungs Ben und Jennifer auf dem Schulhof. Die beiden hatten offenbar erst ab der zweiten Stunde Unterricht. Sie hockten auf einer Bank und Ben zeigte Jennifer irgendetwas auf seinem Laptop.
    »Hallo!«, rief Herr Dickmann zu den beiden hinüber und erzählte, was sie am Morgen in der Schule schon erlebt hatten.
    »Seltsam!«, wunderte sich Ben.
    Herr Dickmann verstand nicht, was daran seltsam sein sollte, dass sie Svenja Lange so gut wie überführt hatten.
    »Auch ich habe Neuigkeiten!«, erzählte Ben. »Offenbar wollten wir die Auktion zu sicher gewinnen. Der Dieb …«
    »Svenja Lange, die Diebin!«, fiel Herr Dickmann ihm ins Wort.
    »Abwarten!«, erwiderte Ben und setzte fort: »Also der Dieb oder die Diebin hat die Auktion für Minnis Discman abgebrochen und aus dem Angebot genommen!«
    »Was?«, riefen Herr Dickmann und Kio wie aus einem Munde. »Wieso das denn?«
    »Vermutlich Lunte gerochen«, glaubte Jennifer. Miriam hatte ihr am Vorabend die ganze Geschichte von der Auktion erzählt. »Wer sonst wäre denn so blöd und bietet das Doppelte des Neupreises in der Internet-Auktion? Klug war das jedenfalls nicht.«
    Herr Dickmann zog eine Schnute. Jennifer hatte recht. Das war kein gutes Zeugnis für seinen Detektivclub. Und das noch vor der Gründung.
    Ben nickte und sah ein, dass sie einen Fehler gemacht hatten.
    »Ihr habt Svenja Lange heute Morgen vor der Schule gesehen?«, fragte er die beiden Jungs.
    Kio und Herr Dickmann nickten.
    »Was hatte sie dabei?«
    Kio und Herr Dickmann zuckten mit den Schultern. Ihnen war nichts aufgefallen. Eine normale Schultasche, also genauer gesagt, ihren kleinen, abgewetzten Rucksack.
    »Einen Laptop?«, hakte Ben nach.
    Kio schüttelte den Kopf. Das glaubte er nicht, so wie der Rucksack ausgesehen hatte.

    »Nie und nimmer!«, war Herr Dickmann überzeugt, wenn er Minnis Erzählungen über Svenja Glauben schenkte. Die besaß ja nicht einmal richtige Schuhe. Die kam doch nicht mit einem Laptop in die Schule.
    »Minnis Discman ist heute Morgen aus dem Angebot genommen worden«, erläuterte Ben. Er sah auf die Uhr. »Ich vermute, da hatte die Schule schon begonnen. Wenn Svenja Lange es also war, muss sie es von hier aus gemacht haben.«
    »Von hier?«, staunte Kio. »Kann man hier an der Schule ins Internet?«
    Ben grinste.
    »Seit Neuestem, ja! Wir haben einen neuen Computerclub an der Schule gegründet.«
    »CC Level 4«, stöhnte Jennifer den Namen des Clubs. Denn seit es den Club gab, verbrachte Ben zu ihrem Leidwesen noch mehr Zeit am Computer. »Computer Club Level 4!«
    »Genau!«, freute sich Ben und übergab Herrn Dickmann und Kio je einen brandneuen Aufkleber mit dem Club-Emblem.
    »Wieso denn Level 4?«, fragte Kio.
    »Das ist eine lange Geschichte! 1 «, wiegelte Jennifer ab.

    »Jedenfalls haben wir hier einen sogenannten Hotspot einrichten dürfen, der den ganzen Tag aktiv ist. Jeder Schüler kann mit Laptop und WLA N-Karte 2 von jedem Ort hier in der Schule ins Internet!«
    »Und in einem halben Jahr werden sogar inder Schulkantine drei Rechner aufgestellt. Unser eigenes Internet-Café sozusagen«, ergänzte Jennifer.
    »Genial!«, schwärmte Kio.
    »Jedenfalls«, fasste Ben zusammen, »wenn Svenja keinen Laptop dabeihat, kann sie das Angebot in der Internet-Auktion nicht verändert haben.«
    »Und wenn sie es nicht verändert hat, ist sie nicht die Diebin!«, begriff Kio.
    »Bingo!«, machte Jennifer.
    »Aber wer ist es dann?«

Neue Spur
    I n der Pause berichtete Herr Dickmann seiner Schwester von den Neuigkeiten.
    Minni war fassungslos. »Svenja ist nicht die Diebin?«
    Mit großen Augen und weit aufgerissenem Mund sah sie quer über den Hof hinüber zu Svenja, die wie meistens allein auf dem Hof stand und ihr Pausenbrot aß.
    »Seid ihr sicher?«, vergewisserte sie sich noch einmal.
    Kio wiederholte, was Ben ihnen gesagt hatte.
    »Und außerdem«, ergänzte Herr Dickmann, »wir haben sie