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Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz

Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz

Titel: Level 4 Kids 01 - Diebe im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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doch vor Unterrichtsbeginn die ganze Zeit beobachtet. Sie stand auf dem Schulhof, hantierte aber nicht mit einem Computer.«
    »Und im Unterricht war sie nur kurz draußen,um aus dem Schulbüro neue bunte Kreide zu besorgen«, erinnerte sich Minni. »Unser Lehrer hatte sie darum gebeten. Sie war keine fünf Minuten fort und brachte tatsächlich bunte Kreide mit. Niemals hätte sie in der Zeit Kios Sporttasche stehlen können!«
    »Wir lagen total falsch!«, stellte Kio fest.
    »Oje!«, seufzte Minni. Sie schüttelte den Kopf, gab sich einen Ruck und atmete tief durch. »Okay, mir bleibt keine Wahl!«
    »Was hast du vor?«, fragte Herr Dickmann.
    »Was wohl?«, antwortete Minni. »Mich entschuldigen natürlich!«
    Ebenso entschlossen wie am Morgen, als sie von Svenjas Schuld überzeugt gewesen war, ging sie jetzt wieder auf ihre Mitschülerin zu.
    Svenja sah Minni skeptisch entgegen. »Was willst du jetzt schon wieder von mir?«, sagte ihr Blick.
    Minni streckte ihr die Hand entgegen und entschuldigte sich ausführlich.
    Einen Moment lang blickte Svenja Minni stumm an.
    Minni rührte sich nicht, blieb stur mit ausgestreckter Hand stehen.
    Dann endlich wechselte Svenja ihren finsteren Blick zu einem Lächeln, nahm Minnis Hand und sagte: »Entschuldigung angenommen.«
    »Fein!«, freute sich Minni und wollte gerade wieder abdrehen.
    »Ach, übrigens!«, fügte Svenja noch an.
    »Ja?« Minni blieb stehen.
    »Mir ist heute Vormittag eine CD gestohlen worden!«

    »Dir?« Minni konnte es nicht glauben.
    Svenja nickte. »Ich hatte sie versehentlich in der Jacke gelassen, die im Flur hing. In der Pause war sie fort. Ist echt blöd, weil sie nur ausgeliehen war.«
    Minni packte Svenja an der Hand. »Komm mit!«, entschied sie. »Je mehr wir sind, desto eher fassen wir den Dieb!«
    Herr Dickmann und Kio trauten ihren Augen nicht, als Minni Hand in Hand mit Svenja zurückkam und ihnen mitteilte: »Svenja macht mit bei der Suche nach dem Dieb!«
    »Was wisst ihr bisher?«, wollte Svenja wissen.
    Und noch während sich Herr Dickmann weiter über seine Schwester wunderte, fasste Kio das Wesentliche zusammen: »Es wurden ausschließlich Dinge aus Minnis Klasse und den anderen sechsten Klassen gestohlen. Das lässt den Schluss zu, dass der Dieb ebenfalls aus der Jahrgangsstufe kommt. Vermutlich aus eurer Klasse, Minni und Svenja. Der Dieb verkauft die heiße Ware über eine Internetauktion unter dem Decknamen ›Schlange‹. Er akzeptiert nurdirekte Abholung und Barzahlung. Sein jüngstes Angebot ist heute Morgen geändert worden, vermutlich aus der Schule heraus. Das bedeutet, der Dieb muss einen Computer bei sich haben. Denn später als zur ersten Stunde kann er nicht zur Schule gekommen sein, da er die erste Stunde genutzt hat, um Kios Sporttasche und Svenjas CD zu stehlen. Der Dieb war also in der ersten Stunde zwar im Schulgebäude, aber nicht im Unterricht. Und: Eine CD lässt sich leicht verstecken, aber eine Sporttasche nicht. Entweder trägt der Dieb sie noch bei sich oder er hat sich in der Schule ein Depot angelegt, wo er seine gestohlenen Dinge zwischenlagert. Das wäre alles.«
    »Das ist doch schon eine ganze Menge!«, fand Svenja. »Fangen wir doch mal an: Wer hat denn heute bei uns in der ersten Stunde gefehlt?«
    »Berni, Max und Karoline«, fiel Minni ein.
    »Karoline hat wie immer verschlafen und kam nur zehn Minuten zu spät!«, erläuterte Svenja.

    »Max hat Pocken!«, behauptete Minni.
    »Pocken?«, schrie Kio auf. »Wer hat denn heutzutage noch Pocken?«
    »Hat er aber!«, beharrte Minni.
    »Windpocken!«, stellte Svenja richtig.
    Kio atmete erleichtert auf. »Ach so!«
    »Und Berni?«
    »War nicht im Unterricht und steht dort hinten!« Svenja zeigte auf ihn.
    »Ihr meint, Berni war es?« Minni konnte es sich nicht vorstellen.
    Berni war alles andere als das, was man sich unter einem Dieb vorstellte. Er trug teure Klamotten und eine teure Frisur mit gefärbten Strähnchen. Sein Vater war Rechtsanwalt und seine Mutter Oberstudienrätin. Denen mangelte es gewiss nicht an Geld. Berni war einer der bravsten Jungen der Klasse, hielt den Lehrern die Tür auf, übernahm freiwillig den Tafeldienst und erledigte immer pünktlich alle seine Hausaufgaben. Er ließ sogar, ohne zu murren, andere abschreiben.
    »Heute jedenfalls hat er die erste Stunde geschwänzt!«, stellte Svenja fest.
    »Und …« Kio zeigte mit dem Finger auf ihn. »Seht mal, was er unterm Arm trägt!«
    Den anderen verschlug es die Sprache. Unter

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