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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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bisher hier hatte.“ Sein Lächeln erstarb, und er schaute sich im Raum um. „Hör mal, gestern nach dem Belohnungslevel in der Hotelsuite …“
    Mein Magen verkrampfte sich. „Was denn?“
    Er warf mir einen Seitenblick zu. „Ich bin mir nicht sicher, was geschehen ist.“
    „Ach, echt? Denn für mich war es ziemlich eindeutig. Mach dir keine Sorgen deswegen. Es war ja nichts Ernstes. Eigentlich ist ja nichts passiert. Zum Glück, oder?“ Ich sagte es im Scherz, aber innerlich versetzte es mir einen Stich. Ich wusste nicht, ob ich seine Erwiderung darauf hören wollte.
    Eine Weile schwieg er. „Es ist nichts passiert?“
    „Also, ich meine, es ist etwas passiert, allerdings nichts … nichts, was man bereuen müsste. Oder … Ich habe keine Ahnung. Wie auch immer. Ist ja jetzt auch egal.“ Ich hasste es. Ich hasste es, mich wegen etwas unsicher zu fühlen, das sich in dem Moment so richtig angefühlt hatte und das mir jetzt, nachdem wir herausgefunden hatten, dass sie uns gefilmt hatten, ganz falsch erschien.
    Weil er nicht antwortete, wagte ich es schließlich, ihn anzusehen. Überrascht stellte ich fest, dass er mich anlächelte.
    „Lustig. Du bist ziemlich witzig, oder?“, meinte er.
    Hitze schoss mir in die Wangen. „Ja, saukomisch. Mein Lebensziel ist es, dich zum Lachen zu bringen.“
    „Du bist echt lustig … um mal damit zu beginnen. Das ist etwas Neues für mich.“
    „ Was ist etwas Neues für dich?“
    „Du.“ Einen Moment lang hielt er meinen Blick gefangen. Mir stockte der Atem. Dann verfinsterte sich seine Miene, und er schaute weg. „Zwei Jahre lang führte ich ein Dasein, das mir das Gefühl vermittelte, als wäre es allen egal, ob ich nun am Leben war oder tot. Selbst meinen eigenen Vater schien es nicht zu interessieren. Verdammt. Warum sollte er sich so von mir abwenden? Ich wäre für ihn da gewesen. Wenn die Situation umgekehrt gewesen wäre … Und selbst wenn ich geglaubt hätte, dass er schuldig ist …“ Er schüttelte den Kopf. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ihn so im Stich gelassen hätte wie er mich.“
    Er musste erfahren, dass mit seinem Vater etwas nicht stimmte. Irgendetwas schien den echten Gareth Ellis dazu zu zwingen, all diese fürchterlichen Dinge zu tun. Und der echte Gareth war immer noch tief in seinem Inneren und kämpfte verzweifelt um sein Leben … Genau wie wir.
    Bei dem Gedanken gefror mir das Blut in den Adern.
    „Wo, denkst du, sind die Kameras?“, fragte ich leise.
    „Weiß nicht. Sie könnten überall sein. Sie nehmen uns wahrscheinlich gerade auf.“ Er legte sich auf dem Bett zurück und schaute hoch an die Decke. „Diese Digicams … In ihnen ist auch ein KI-Programm. Darum bewegen sie sich, als hätten sie einen eigenen Willen. Weil es nämlich der Wahrheit entspricht.“
    Mein Mund war mit einem Mal trocken. „Wie dieser Roboter?“
    „Nicht genau so. Gerade genug, damit sie selbstständig in der Gegend herumfliegen können und uns nicht von ihrem Radar verlieren. Sie haben eingebaute Empfänger. Unsere Chips sind mit den Digicams verbunden. Und die Digicams wiederum sind an den Sender, der die Gameshow überträgt, gekoppelt.“
    Ich zog ihn zu mir heran, damit ich ihm etwas ins Ohr flüstern konnte. „Warum können wir nicht einfach wegrennen? Wenn wir zusammenbleiben, werden unsere Implantate uns keine Probleme bereiten.“
    Er presste die Lippen aufeinander. „Sie würden es herausfinden.“
    „Also gibt es keine Möglichkeit, zu entkommen?“ Ich sagte es ganz leise. Falls Kameras in dem Zimmer versteckt waren, wollte ich nicht, dass sie mich hörten.
    „Nicht, solange die verdammten Digicams in der Nähe sind.“
    „Rogan“, wisperte ich noch leiser. „Ich muss dir etwas erzählen. Es ist wichtig.“
    „Was?“
    Mein Herz fing an, zu rasen. „Du meintest, dass du nicht verstehen würdest, warum sich dein Vater so von dir abgewandt und dich im Stich gelassen hat. Nun ja, ich … Ich glaube, ich kenne den Grund. Zumindest zum Teil.“
    „Also? Wieso?“ In seinen Worten schwang eine gewisse Anspannung mit. „Sag es mir.“
    In dem Moment erklang ein lautes Alarmsignal, und der Raum, in dem wir uns befanden, wurde in zwei Hälften geteilt. Die Grenze verlief mitten durch das Bett. Das Zimmer wurde getrennt, als wäre es auf Rollen, und Rogan starrte mich entsetzt an, während wir uns weiter und weiter voneinander entfernten.
    Das Dach fuhr zurück und statt des Stucks war über uns der wolkenverhangene Himmel

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