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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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gekommen war und es „er oder ich“ hieß, war ich da echt der Meinung, dass es einen Weg geben könnte, wie wir beide das hier überleben könnten?
    Eine Kugel, eine Bewegung meines Zeigefingers am Abzug, und ich könnte alles haben, was ich mir je erträumt hatte.
    Einmal hatte ich einer Freundin erzählt, dass ich töten würde, falls ich es so in die Kolonie schaffen würde. Zu der damaligen Zeit hatte ich es so gemeint. Sie hatte gelacht und erwidert, dass sie genauso handeln würde.
    Rogan hob die Waffe und zielte in meine Richtung.
    „Was machst du da?“, fragte ich mit bebender Stimme.
    „Ich mag es nicht besonders, dass eine Pistole auf mich gerichtet ist, wenn ich nicht dasselbe tue. Selbst wenn du es bist, die mich im Visier hat. Ich fühle mich dann ein bisschen zu verletzbar.“
    „Das möchte ich natürlich nicht.“
    „Nein, verletzbar zu sein ist manchmal nicht gut.“ Er kniff die Brauen zusammen. „Verletzbar zu sein kann allerdings auch ab und zu gut sein. Das hängt von der Situation ab.“
    Ich glaubte nicht, dass er länger über Waffen sprach.
    Eine Unmenge an verschiedenen Szenarien schoss mir durch den Kopf. Es musste ein Ausweg aus dieser Lage existieren. Ich blickte zu den Digicams, die gierig alles aufnahmen. Alles in diesem Spiel schien sich um diese Kameras und die Chips in unseren Köpfen zu drehen. Sie waren miteinander verbunden.
    „ Für dieses Level von Countdown verbleiben noch drei Minuten. “
    Ich atmete aus. „Diese Digicams sehen alles, oder?“
    „Das stimmt. Augen am Himmel. Sie wissen, wo wir sind und können uns immer finden.“
    „Also gibt es kein Entkommen vor ihnen. Oder doch?“
    Unsere Blicke schienen zu verschmelzen. „Kein Entkommen.“
    „Das ist echt scheiße.“
    „Ja.“
    „Denn wenn wir vor diesen Kameras fliehen könnten …“
    „Ein Jammer, dass wir das nicht können.“
    „Genau.“
    Ich schaute zu den Kameras, die uns umkreisten und unsere letzte Unterhaltung aufzeichneten, um sie zum Vergnügen der Abonnenten noch mal und noch mal zu wiederholen.
    „Und was jetzt, Kira?“, erkundigte er sich.
    „Denkst du, dass du mich umbringen kannst, Rogan?“ Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich bemerkte, dass er seine Aufmerksamkeit von mir auf die Kameras gelenkt hatte.
    Einen Moment lang schwieg er. „Ich sollte dich dasselbe fragen.“
    „Könntest du, falls du vor die Wahl gestellt wirst, dein Leben zu retten, indem du mir meines nimmst – und so ist es ja –, den Abzug betätigen? Kannst du gut zielen?“
    Er konzentrierte sich wieder auf mich. „Ich habe früher mit meinem Bruder sehr oft Schießübungen gemacht. Zerbrich dir nicht den Kopf über meine Treffsicherheit.“
    Mein Arm fing an, zu schmerzen, weil ich die schwere Pistole halten musste. „Lohnt es sich, mich zu töten? Ist es das wert? Die Löschung der Einträge in deiner Akte?“
    „Was glaubst du?“
    „Ich persönlich würde jemanden erschießen, um nicht nach Saradone zu müssen. Hast du eine Ahnung davon, was sie dort mit einem süßen Achtzehnjährigen wie dir anstellen?“
    „‚Süß‘, ja? Ich hatte eigentlich gehofft, dass du mich ‚absolut heiß ‘ finden würdest.“ Seine Lippen zuckten kurz, ehe sein Blick kalt wurde. „Aber, ja, ich habe ein paar lebhafte Bilder im Kopf, was sie mit mir machen würden. Und du? Würdest du jemandem eine Kugel in den Kopf jagen, damit du eine strahlende Zukunft in der Kolonie hast?“
    „Sofort“, erwiderte ich, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern.
    Er presste die Lippen aufeinander. Einen Moment lang betrachtete er seine Waffe. „Es ist genug Munition in dieser Pistole, um sicherzustellen, dass wir nicht danebentreffen. Dieses Mal sind sie kein Risiko eingegangen.“
    „ Für dieses Level von Countdown verbleiben noch zwei Minuten. “
    „Also, schieß schon“, forderte ich ihn auf. Mein Herz schlug so laut, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte.
    „Noch nicht. Wir haben ihnen noch keine gute Show geboten. Ich bin überrascht, dass sie uns nur fünf Minuten gegeben haben. Sie hätte es viel weiter in die Länge ziehen können.“
    „Ich werde mein Ziel nicht verfehlen.“
    „Du hast Kurtis in die Schulter geschossen, obwohl ich wusste, dass du ihn töten wolltest. Ich werde wahrscheinlich mit einer Kugel im Bein davonhumpeln und jammern, was für eine lausige Schützin du doch bist.“
    „Okay, jetzt bist du einfach nur noch gemein. Ich kann etwas treffen, wenn ich genug Munition habe. Mach dir

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