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Level X

Level X

Titel: Level X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Reservierungen. Er hatte ganze Arbeit geleistet, d i eser kleine, stäm m i ge Mann.
    Dazwischen gab es, wie ich jetzt s ah, auch F o tos. Die Ecken stac h en deutlich zwisc h en den bedruckten Blättern hervor. Ich wollte sie mir nic h t ans c hauen, denn das hatte ich bereits getan. Ich wusste, was darauf zu sehen war. Diese gnadenlosen, gestochen scharfen Bilder von Harold und Anne tanzten vor m ein e m inneren Auge, zusam m en m it m einen Albtrau m bildern von Harold und Emma. Unwillkürlich hob ich die Hände und hielt m i r die Augen zu, in d e m vergeblichen B e m üh e n, auszublenden, was bereits tief in mein Hirn eingebrannt war.
    Der stäm m i ge Bursche sagte wieder etwas. Ich m usste erst d as R ö cheln u n terdrücken, das sich m ei n er Kehle entrang, um ihn zu verstehen.
    »Es ist Ihre Entscheidung. Sie müssen nur ein W ort sagen, Mr. H a m ilton.«
    »Tut m i r Leid«, m u r m elte ich. » W as haben Sie gesagt ? «
    » W as i m m e r Sie erledigt haben wollen, Mr. H a m ilton. Und da m it m eine ich wirklich a ll e s. Es bleibt ganz unter uns, Mr. Ha m ilton.«
    Ich verstand sein Angeb o t und schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte ich. »Ich werde m i ch selbst darum küm m ern. Sagen Sie m i r nur, was ich Ihnen schulde.«
    Er zuckte m it den Schult e rn, als ob es i h m völlig gleichgültig wäre, ob er nun zwei Leben auslöschte oder nicht. Er nannte eine S u m m e, und ich ging hinüber zum Tisch, auf dem m ein Scheckh e ft lag. Ich zückte einen Federhalter, füllte den Scheck aus und unter s chrieb m it Richard A. H a m ilton.
    »Danke, Mr. Ha m ilton«, sagte er, als ich ihn ihm aushändigte. »Und ve r gessen Sie nicht: Falls Sie Ihre Meinung ändern sollten, das Angebot steht nach wie vor.«
    Er fand ohne m eine Hilfe den W eg hinaus und ließ m i ch m itten im Zim m er allein zurück. I c h wartete, b i s ich die Wohnungstür ins Schloss fallen hörte, dann ging ich in m ein Arbeitszim m er.
    Ich war m i r genau im Klaren darüber, was ich nun tun würde. W u s ste, wo ich den Schlüssel für die Schublade verst e ckt ha tte, in dem die Pistole lag, d i e ich vor zehn Tagen gekauft hatte. Lud sie genauso, wie man es m i r gezei g t hatte, und stec k te sie in m eine Jackentasc h e.
    W i e i m Traum verließ ich das Apart m ent und nahm den Fahrstuhl zur Garage. W i e in einem Trau m ?
    Ich wusste genau, wohin ich ging. Ich fuhr langsam und besonnen, hatte m i ch vollkom m en unter Kontrolle. Die schreckliche Endgültigkeit dessen, was ich zu tun beabsic h ti g te, ber e it e te m i r kein Kopfzerbrechen.
    Im m erhin war alles n u r ein Trau m .
    Alles, was ich tun m usste, w a r, die Rolle zu spielen, d i e mir das Schicksal bestimmt h a tte. Die Ereignisse trieben m i ch ganz von allein weiter. Ich kannte das Gebäude nicht, vor dem ich parkte, wusste aber, dass der kleine, stäm m i ge Mann m i r die Adresse gegeben hatte.
    Ich weiß nicht, wie ich dazu k a m , den Fahrstuhl in den siebten Stock zu neh m e n, oder woher ich wusste, dass ich m i ch danach nach links wenden und dem G a ng folgen musste, bis ich N u mmer 7b erreicht hatte.
    Erst als ich davor stand, e r innerte ich m i ch, dass der kleine, stäm m i ge Typ m i r e i nen Schlüssel gegeben hatte. Ich fand ihn in m einer Tasche und führte ihn geräuschlos ins Schloss. Er passte p erfe k t. In der anderen Hand hielt ich die P i stole.
    Das W ohnz i mmer war leer, a b er aus dem Schlafzimmer fiel Licht. U nd ich hörte Stim m en.
    Dann sah ich sie beide vor m i r liegen, nackt, erschrocken und voller Angst. Sie starrten m i ch an.
    Ich drückte nicht den Abzug. Die doppelte E xplosion war nur ein weite r er T e il m ei n es Trau m es. Sie m usste von irgendwo anders herrühren. Die Fehlzündung eines Wagens, draußen auf der Straß e . E i n Fenster, das in der Stille der N a cht zusc h l u g .
    Kann es in Träu m en solche Geräusche geben? Sicher n i cht.
     

12
     
    Und nun sitze ich im Gefängnis und warte auf m eine Verhandlung. Ich schreibe dies hier für Sie, Dr. Em m a Todd.
    Ich m öchte, dass Sie m i r glauben, dass ich nicht verrückt bin. Ich habe m einen Anwälten gesagt, dass ich kein Plädoyer auf Unzurechnungsfähigkeit zulassen werde. Und das ist m ein endgültiger, unu m stößlicher E n tschlu s s.
    Es stim m t , dass ich einen Nervenzusam m enb r uch hatte, aufgrund dessen ich in Ihre Behandlung ka m . Es stim m t auch, dass ich einen Rückfall erlitt, nachdem ich von der Affäre m einer Frau m it m

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