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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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lebendige Hitze, die von dem Körper des Wesens ausging! Er kämpfte gegen die Übel

keit an, ging ein paar Schritte näher heran und versuchte, die grünen Lichter nicht zu beachten, von denen es unter der Haut des Wesens wimmelte.

    »Ein gewaltiger Körper im Schnee.«
    In der Dunkelheit lag ein junger Flieger, der sich an die Flanke des Tieres schmiegte. Die Augen hielt er geschlossen und er blutete aus der Nase.
    Alek hockte sich neben ihn.
    Der Flieger war noch ein Junge mit feinen Gesichtszügen und rotblondem Haar. Seine Fliegermontur war am Kragen mit Blut verklebt und im grünen Licht wirkte sein Gesicht totenblass. Er musste hier schon vor Stunden auf dem Eis zusammengesunken sein und nur die Wärme des riesigen Tieres hatte ihn am Leben erhalten.
    Alek öffnete einen der Ranzen mit medizinischer Ausrüstung und suchte nach Riechsalz und Alkohol zum Einreiben. Das Riechsalz hielt er dem Jungen unter die Nase.
    »Brüllende Spinnen!«, krächzte der Junge mit hoher Stimme auf Englisch und schlug flatternd die Augen auf.
    Alek runzelte die Stirn und fragte sich, ob er richtig verstanden hatte.
    »Ist alles in Ordnung?«, versuchte er es ebenfalls auf Englisch.
    »Bisschen durchgeschüttelt im Oberstübchen«, sagte der Junge und rieb sich den Kopf. Er setzte sich auf, schaute sich um und riss die glasigen Augen auf. »Verflucht! Wir sind ganz schön hart gelandet, was? Das arme Tierchen sieht aus wie ein beschissenes Wrack.«

    »Du siehst selbst ziemlich beschissen aus«, meinte Alek und drehte das Fläschchen mit Alkohol auf. Er beträufelte ein Stück Verbandsstoff und drückte es dem Jungen ins Gesicht.
    »Aua! Hör auf damit!« Der Junge drückte den Verband zur Seite, richtete sich auf und sein Blick wurde klarer. Misstrauisch beäugte er Aleks Schneeschuhe. »Wer bist du überhaupt?«
    »Ich wollte nur helfen. Ich wohne in der Nähe.«
    »Hier oben? In diesem brüllenden Schnee?«
    »Ja.« Alek räusperte sich und überlegte, was er sagen sollte. Er war schon immer ein hoffnungslos schlechter Lügner gewesen. »In einer Art Dorf.«
    Der Junge kniff die Augen zusammen. »Augenblick mal – du redest wie einer von diesen Mechanisten!«
    »Na ja … vermutlich. Wir sprechen in diesem Teil der Schweiz einen deutschen Dialekt.«
    Der Junge starrte ihn noch kurz an, dann seufzte er und rieb sich den Kopf. »Stimmt, du bist Schweizer. Mein Kopf hat wohl doch bei dem Aufprall gelitten. Für einen Micker habe ich gedacht, du wärest einer dieser Pennbrüder, die uns abgeschossen haben.«
    »Und dann bin ich hier gelandet, damit ich mich um deine blutige Nase kümmern kann?«
    »Ich habe doch zugegeben, dass ich ein bisschen benommen bin«, meinte der Junge und riss Alek den alkoholgetränkten Verbandsstoff aus der Hand. Er drückte ihn sich selbst auf die Nase und zuckte zusammen.
»Trotzdem danke für die Mühe. Wenn du nicht vorbeigekommen wärst, hätte ich wahrscheinlich bald Frostbeulen am Hintern bekommen!«
    Alek zog eine Augenbraue hoch und fragte sich, ob dieser Junge ständig auf diese Weise daherredete oder ob das mit den Folgen des Aufpralls zu tun hatte. So blutig und geschunden er auch war, benahm er sich dessen ungeachtet so großspurig, als würde er jeden Tag mit riesigen Luftschiffen eine Bruchlandung hinlegen.
    »Ja«, sagte Alek. »Frostbeulen am Hintern wären nicht gerade angenehm.«
    Der Junge lächelte. »Hilfst du mir mal auf?«
    Sie packten sich an den Händen und zogen sich gegenseitig auf die Beine, wobei der andere Junge immer noch ein wenig schwankte. Doch als er auf den eigenen Füßen stand, verbeugte er sich triumphierend, zog sich einen Handschuh aus und bot Alek die Hand an.
    »Kadett Dylan Sharp, zu deinen Diensten.«

23. KAPITEL
    Deryn wartete, dass der seltsame Schweizer Junge ihre Hand schütteln würde. Nachdem er einen Augenblick lang gezögert hatte, ergriff er sie dann auch.
    »Ich heiße Alek«, sagte er. »Sehr erfreut.«
    Deryn lächelte, obwohl ihr Kopf wehtat. Der Junge war ungefähr in ihrem Alter, hatte rötlich braunes Haar und ein scharf geschnittenes, schön anzuschauendes Gesicht. Sein einst vermutlich todschicker Ledermantel war ziemlich verschlissen. Irgendwie wirkte der Junge nervös, als wollte er jeden Moment auf diesen lächerlichen Schuhen davonspringen.
    Alles höchst eigenartig, dachte Deryn.
    »Und dir geht es bestimmt gut?«, fragte Alek. Sein Englisch war tadellos, selbst mit dem Mechanistenakzent.
    »Gut genug«, meinte Deryn. Sie trat von

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