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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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meinte es vollkommen ernst. »Sie können das Schiff nicht wieder in Gang bringen?«

    Dr. Barlow schüttelte langsam den Kopf und Alek wandte sich ab.
    Falls die Darwinisten hier tatsächlich festsaßen, konnte man sie nur retten, indem man sie in die Burg holte und sie dort mit Vorräten versorgte. Entweder das oder man ließe sie praktisch verhungern. Aber durfte er die Sicherheit seiner eigenen Leute, vielleicht sogar die Zukunft seines Reiches für das Leben von hundert Männern aufs Spiel setzen?
    Er musste mit Volger reden.
    »Lassen Sie mich gehen«, sagte er. »Und ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Vielleicht, wenn Sie uns mitnehmen?«, erwiderte Dr. Barlow. »Unter der Flagge eines Waffenstillstandes, um jegliche Ungelegenheiten zu vermeiden.«
    Alek dachte einen Moment lang nach und nickte dann. Die Burg würden sie sowieso entdecken. »Also gut. Aber wir haben nicht viel Zeit.«
    »Ich rede mit dem Kapitän.« Dr. Barlow schnappte sich Tazza. »Mr Sharp, ich glaube, Sie haben noch Arbeit im Maschinenraum zu erledigen.«
    »Aye, Ma’am«, antwortete Dylan. »Und was geschieht mit Alek? Soll ich ihn hier wieder einschließen?«
    Dr. Barlow blickte Alek an. »Bella gerant alii?«
    Wieder nickte Alek. »Dieser Krieg ist ganz bestimmt nicht mein Krieg.«
    Die Frau schenkte ihm ein Lächeln, drehte sich um und führte Tazza davon. »Ich denke, wir können darauf
vertrauen, dass er nicht Amok läuft, Mr Sharp. Nehmen Sie ihn ruhig mit in den Maschinenraum. Er ist ein wohlerzogener Junge.«
    Daraufhin verschwand sie mit Tazza in der Düsternis, während die baumelnden Tentakel des Huxleys hinter ihnen vor und zurück schwangen.
    »Hast du verstanden, was sie gesagt hat?«, wollte Dylan wissen. »Diesen Satz in Eierkopfsprache?«
    Alek verdrehte die Augen. »Das nennt man Latein, du Schmalspurschlaukopf. Bella gerant alii bedeutet: ›Kriege mögen andere führen.‹ Damit meinte sie, wir bräuchten nicht gegeneinander zu kämpfen.«
    »Du kannst Latein?« Dylan lachte. »Du bist mir ja ein brüllend Piekfeiner, was?«
    Alek runzelte die Stirn, da ihm sein Fehler aufging. »Ich bin nur ziemlich dumm.«
    Dr. Barlow stellte ihn andauernd auf die Probe und versuchte herauszufinden, wer und was er in Wirklichkeit war. Ein Schmugglersohn oder ein Junge aus einem Bergdorf hätten kein Latein verstanden, er hingegen hatte geantwortet, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Das Eigentümliche war nur, dass der Spruch, den sie zitiert hatte, Teil eines alten Mottos der Habsburger war, die mehr Ländereien durch Heirat als durch Kriege gewonnen hatten. War sie nicht nur Wissenschaftlerin, sondern konnte sie auch noch Gedanken lesen?
    Je eher diese Darwinisten wieder verschwunden waren, desto besser.

26. KAPITEL
    Während sie zur Luke zurückgingen, sagte Dylan: »Miss Eierkopf muss dich für etwas ganz Besonderes halten.«
    Alek sah ihn an. »Was meinst du damit?«
    »Den Maschinenraum darf sonst eigentlich niemand betreten.« Dylan beugte sich zu ihm vor und flüsterte: »Sie bewahrt dort etwas brüllend Seltsames auf.«
    Alek antwortete nicht, sondern fragte sich, was in diesem Sammelsurium von Scheußlichkeiten als seltsam gelten mochte. In den letzten Stunden hatte er für sein ganzes Leben genug unheimliche Kreaturen gesehen.
    »Aber vermutlich ist es schon in Ordnung«, fuhr Dylan fort, »denn schließlich hast du dich entschieden, uns zu helfen.«
    »Was nicht gerade dir zu verdanken ist.«
    Dylan blieb stehen. »Was willst du damit sagen?«
    »Wenn nur du allein auf diesem Gletscher notgelandet wärest, würde ich keinen Finger rühren.«
    »Na, das ist aber unhöflich.«
    » Unhöflich «, sagte Alek gereizt. »Ich habe Erste-Hilfe-Ausrüstung gebracht. Ich habe dich vor … vor Frostbeulen
am Hintern gerettet. Und als ich dich gebeten habe, darüber zu schweigen, hast du diese schrecklichen Hunde auf mich gehetzt!«
    »Aye«, meinte Dylan. »Aber du wolltest weglaufen.«
    »Ich musste nach Hause!«
    »Na ja, ich musste dich aufhalten.« Dylan verschränkte die Arme. »Ich habe einen Eid abgelegt, der mich dem Air Service und König George gegenüber verpflichtet, das Schiff zu beschützen. Also konnte ich wohl schlecht irgendeinem Fremden, den ich gerade erst kennengelernt hatte, großartige Versprechungen machen, oder?«
    Alek sah zur Seite und seine Wut verflüchtigte sich plötzlich. »Nun gut, vermutlich hast du nur deine Pflicht getan.«
    »Aye, vermutlich ja.« Dylan wandte sich eingeschnappt ab und ging

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