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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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gelegt?«
    »Sie wurden nicht gelegt, sondern in einem Labor erzeugt. Wenn man ein neues Tier erschafft, muss man es eine Weile lang köcheln lassen. Die Lebensketten da drin bauen neue Tierchen aus dem Eierbrei.«
    Alek betrachtete sie angewidert. »Das klingt alles ziemlich schrecklich.«
    Dylan lachte. »Das Gleiche ist passiert, als deine Mutter dich ausgetragen hat. Jedes Lebewesen hat Lebensketten, und zwar eine vollständige Bauanleitung in jeder Zelle deines Körpers.«
    Das war eindeutig allergrößter Blödsinn, doch Alek wagte es nicht zu streiten. Auf gar keinen Fall wollte er noch mehr von diesen ekelhaften Details hören. Trotzdem
konnte er den Blick nicht von den leicht dampfenden Eiern abwenden.
    »Und was wird aus denen?«
    Dylan zuckte mit den Schultern. »Miss Eierkopf verrät es nicht.« Der Junge schob die Hand dort ins Stroh, wo die Rieseneier lagen, und zog ein Thermometer heraus. Blinzelnd starrte er darauf, fluchte wegen der Dunkelheit, zog eine dünne Pfeife aus der Tasche und blies einige Töne.
    Es wurde heller, und Alek bemerkte eine Kette aus leuchtenden Würmern, die neben seinem Kopf von der Decke hing. Er trat einen Schritt zur Seite. »Was sind das für Dinger?«
    Dylan blickte von seiner Arbeit auf. »Was? Glühwürmchen?«
    Alek nickte. »Passender Name, finde ich. Habt ihr Darwinisten das Feuer noch nicht entdeckt?«
    »Leck mich«, fauchte Dylan. »Wir haben auch Öllampen, aber solange das Schiff nicht geflickt wurde, ist das brüllend gefährlich. Was benutzt ihr denn auf euren Zeppelinen? Kerzen? «
    »Spinnst du? Ich stelle mir vor, die haben elektrisches Licht.«
    Dylan schnaubte. »Reine Energieverschwendung. Biolumineszente Würmer können Licht aus jeder Form von Nahrung erzeugen. Sogar Erde fressen sie, wie Regenwürmer.«
    Alek beäugte die Kette der Würmer voller Unbehagen. »Und du pfeifst sie an?«

    »Aye.« Dylan schwenkte die Pfeife. »Ich kann den meisten Tierchen auf dem Schiff damit Befehle erteilen.«
    »Ja, ich erinnere mich, wie du diese … diese Spinnenhunde zu Hilfe gepfiffen hast.«
    Dylan lachte. »Wasserstoffschnüffler. Sie suchen auf der Schiffshaut nach Lecks – und jagen gelegentlich auch mal einem Eindringling hinterher. Tut mir leid, wenn sie dich erschreckt haben.«
    »Sie haben mich nicht erschreckt -«, setzte Alek an, doch dann bemerkte er einen Stapel Taschen auf dem Boden. Es waren diejenigen, die er mitgebracht hatte, die Erste-Hilfe-Ranzen.
    Er kniete sich hin und öffnete einen. Er war noch immer voll.
    »Ach ja.« Dylan wandte sich wieder den Eiern zu und wirkte verlegen »Wir haben sie noch nicht ins Schiffslazarett gebracht.«
    »Ich kann mich darum kümmern.«
    »Also, Dr. Barlow wollte sie sich nur kurz ansehen!« Dylan räusperte sich. »Und danach wollte sie dich sofort kennenlernen.«
    Alek seufzte und schloss die Tasche. »Euch eine Erste-Hilfe-Ausrüstung zu bringen, war wahrscheinlich vollkommen sinnlos. Ohne Frage macht ihr Darwinisten eure Leute mit … Blutegeln oder so etwas gesund.«
    »Nicht, dass ich wüsste.« Dylan lachte. »Natürlich benutzen wir Brotschimmel, um Entzündungen zu behandeln.«

    »Ich hoffe, du machst Scherze.«
    »Ich lüge nie!«, sagte Dylan und stand von seiner Arbeit auf. »Pass auf, Alek, diese Eier sind warm wie Buttertoast. Bringen wir die Ranzen zu den Ärzten. Die werden sie sicherlich gebrauchen können.«
    Alek zog eine Augenbraue hoch. »Und du machst das nicht nur, damit ich zufrieden bin?«
    »Also, eigentlich würde ich auch gern nach dem Bootsmann suchen. Er wurde vor der Notlandung von einer Kugel getroffen und ich weiß nicht, ob er es geschafft hat. Er und ein anderer Kadett hingen an einem Seil, als wir runtergingen.«
    Alek nickte. »Gut.«
    »Und hierherzukommen, war nicht sinnlos«, meinte Dylan. »Schließlich hast du meinen Hintern vor Frostbeulen gerettet.«
     
    Unterwegs zum Schiffslazarett fiel Alek auf, dass die Korridore und Treppen ihn nicht mehr so schwindelig machten.
    »Das Schiff liegt nicht mehr so schief, oder?«, fragte er.
    »Sie passen den Harnisch an«, sagte Dylan. »Ein bisschen nur jede Stunde, damit der Wal nicht unruhig wird. Ich habe gehört, wir sollten bis zum Morgengrauen wieder gerade stehen.«
    »Morgengrauen«, murmelte Alek. Bis dahin würde Volger zur Tat geschritten sein, welchen Plan er auch gefasst haben mochte. »Wie lange ist es noch bis dahin?«
    Dylan zog eine Uhr aus der Tasche. »Eine halbe Stunde. Aber vielleicht dauert es noch eine

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