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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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diesen Gewölbesegmenten handelte es sich um eine riesige Wirbelsäule! »Das ist … ekelig. Wir sind in einem Tier!«
    Plötzlich fühlte sich der schiefe Gang unter seinen Füßen rutschig und instabil an.
    Dylan lachte und half Dr. Barlow durch die Luke herauf. »Aye, aber die Häute eurer Zeppeline werden auch aus Rinderdärmen gemacht. Das ist doch auch so, als wäre man in einem Tier, oder? Oder wenn man eine Lederjacke trägt!«
    »Aber dieses Tier lebt noch!«, stieß Alek hervor.
    »Sicherlich«, meinte Dylan und ging mit Tazza den Metallsteg entlang. »Aber in einem toten Tier zu sein,
dürfte doch noch ekliger sein, oder? Ihr Mechanisten seid wirklich ein seltsamer Haufen.«
    Alek machte sich nicht die Mühe, auf diesen Unsinn zu antworten. Stattdessen achtete er auf seine Füße und darauf, genau in der Mitte des Stegs zu bleiben. Der neigte sich stärker als der Rest des Schiffes, und bei dem Gedanken, abzurutschen und tatsächlich das rosa Innere des gottlosen Monsters zu berühren, drehte sich ihm der Magen um.
    »Tut mir leid wegen des Geruchs«, sagte Dylan, »aber wir befinden uns gerade im Verdauungstrakt des Tierchens.«
    »Verdauungstrakt? Werde ich ihm jetzt zum Fraß vorgeworfen?«
    Dylan lachte. »Deinen Wasserstoff könnten wir vermutlich gebrauchen!«
    »Aber, aber, Mr Sharp. Bringen Sie mich nicht auf solche Gedanken«, sagte Dr. Barlow. »Ich wollte Alek nur zeigen, wie schnell wir seine Familie finden können.«
    »Aye«, sagte Dylan. »Und da ist ein Huxley!«
    Alek blinzelte in die Finsternis. Vor ihnen sah er ein Gewirr von Seilen. Die bewegten sich langsam hin und her wie Weidenzweige im Wind.
    »Weiter oben, Trottel!«, fauchte Dylan.
    Alek zwang sich, den schwankenden Seilen mit dem Blick weiter nach oben zu folgen. Ein Schemen schwebte dort in der Düsternis, verschwommen und bauchig.
    »Oi, Tierchen! «, rief Dylan, und eines der Seile schien
sich zur Antwort zu bewegen und rollte sich wie der Schwanz einer Katze auf.
    Das waren gar keine Seile …
    Alek schluckte. »Was ist das?«
    »Hast du nicht zugehört?«, fragte Dylan. »Es ist ein Huxley, eine Art Qualle, gefüllt mit Wasserstoff. Es scheint einen richtigen Wachstumsschub gehabt zu haben. Pass mal auf!«
    Er lief zu den baumelnden Seilen – oder Tentakeln? – und packte eine Handvoll davon, zog die Beine unter den Körper und schwang sich über den Laufsteg. Die anderen Tentakel rollten sich auf oder peitschten umher, aber Dylan hangelte sich immer höher und zog dabei das bauchige Objekt immer tiefer nach unten. Allzu deutlich sah Alek nun die scheckige Haut. Sie war mit Wülsten überzogen, die aussahen wie Blasen oder Warzen auf der Haut eines Frosches.
    Und trotz des Schreckens war Alek von der fremdartigen Anmut dieser Ranken fasziniert. Das Tier wirkte wie ein Wesen aus der Tiefsee oder wie aus einem Traum. Es hier vor sich zu sehen, war ebenso abstoßend wie hypnotisierend.
    Tazza lief neben Dylan her, während er schaukelte, schnappte nach seinen Stiefeln und bellte. Der Junge lachte, kletterte weiter und zog die angeschwollene Kreatur nach unten, bis er fast die schreckliche Haut berührte.
    Dann ließ er los und landete mit einem Rums auf dem Metallsteg. Die wütenden Tentakel glitten über ihn hinweg,
als das Wesen wieder in die oberen Bereiche des Luftschiffs aufstieg.
    »Das wird ein kräftiges Tier«, sagte Dr. Barlow. »Es ist bald bereit.«
    »Bereit wofür?«, fragte Alek leise.
    »Bereit, um mich zu tragen.« Deryn lächelte. »Die Großen können einen Flieger eine Meile in die Höhe bringen! Wir haben einige erwachsene Huxleys, die leben tiefer im Inneren.«
    Alek starrte das Wesen an. Eine Meile … das war mehr als anderthalb Kilometer. Aus der Höhe würde man die rechteckige Form der Burg leicht entdecken und vielleicht sogar den Sturmläufer im Hof erkennen.
    »Ich sehe, Sie verstehen, Alek«, sagte Dr. Barlow. »Wir werden Ihre Familie schon bald finden. Vielleicht ersparen Sie uns die Mühe.«
    Alek holte tief Luft. »Warum sollte ich Ihnen helfen?«
    »Sie haben bereits einmal versucht, uns zu helfen«, erwiderte sie. »Und ja, ich weiß, Sie wurden zum Dank äußerst miserabel behandelt. Aber das Misstrauen dürfen Sie uns nicht vorwerfen. Schließlich befinden wir uns im Krieg.«
    »Warum machen Sie sich noch mehr Feinde, als Sie schon haben?«
    »Weil wir Ihre Hilfe benötigen – die Hilfe Ihrer Familie. Ohne Ihre Hilfe sterben wir vielleicht alle.«
    Alek sah der Frau in die Augen. Sie

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