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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Gast bei uns beherbergen. Vielleicht Sie, Kapitän?«
    »Ganz sicher nicht«, sagte einer der Offiziere. »Der Kapitän wird hier gebraucht.«
    »Ebenso wie meine Offiziere und meine Mannschaft«, fügte der Kapitän hinzu. »Unser Schiff ist verwundet. Ich fürchte, da können wir niemanden erübrigen.«
    Alek verschränkte die Arme. »Dann können wir wohl leider auch keine Vorräte erübrigen.«
    Plötzlich herrschte Schweigen am Tisch. Die Darwinisten funkelten Alek an, und Graf Volger saß friedlich da und gab vor, kein Wort verstanden zu haben.
    »Nun, da gibt es wohl nur eine Möglichkeit«, sagte Dr. Barlow schließlich. »Ich werde mich opfern.«
    »Wie-wie bitte?«, stotterte der Kapitän. »Machen Sie sich nicht lächerlich!«
    »Ich mache mich bestimmt nicht lächerlich, Kapitän«, gab Dr. Barlow zurück. »Erstens bin ich bei den Reparaturen
nicht von Nutzen. Zweitens kenne ich mich damit aus, welche Nahrung die Tiere der Leviathan fressen und welche nicht.«
    »Ich auch!«, sagte der andere Wissenschaftler.
    »Aber Sie sind Schiffsarzt«, wandte Dr. Barlow ein. »Wohingegen ich nicht einmal zur Krankenschwester tauge. Somit wäre ich die richtige Wahl.«
    Während die Offiziere mit ihr diskutierten, beugte sich Alek zu Volger vor. »Sie wird ihren Willen durchsetzen«, meinte er. »Aus irgendeinem Grund hat sie an Bord viel zu sagen.«
    »Damit wäre sie eine ideale Geisel, denke ich.«
    »Eigentlich nicht«, murmelte Alek. Weder Klopp noch die anderen Männer sprachen Englisch. Er würde sich ganz allein mit Dr. Barlow auseinandersetzen müssen.
    »Glaubst du, sie macht uns Schwierigkeiten?«, fragte Volger.
    »Ich schätze, mit einer Frau werde ich fertig«, sagte Alek und seufzte. »Solange sie ihr seltsames Haustierchen nicht mitnimmt.«

30. KAPITEL
    Tazza schien der Ausflug im Sturmläufer zu gefallen.
    Das Tier kroch über den Boden der Pilotenkanzel und scharrte nach leeren Patronenhülsen, die in Ritzen und Ecken gerollt waren. Nachdem ihm das langweilig geworden war, schnüffelte der Beutelwolf am Schrank mit den Notfallrationen herum, dann beobachtete er Aleks Füße auf den Pedalen und knurrte. Es war ziemlich lästig.
    »Diese Maschine hat einen eigenartigen Gang«, sagte Dr. Barlow vom Kommandantenstuhl aus. Unentwegt beobachtete sie Aleks Hände beim Steuern, was ihn nervös machte. »Hat sie ein bestimmtes Tier zum Vorbild?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Alek und wünschte, Klopp könnte ihre Fragen beantworten. Der hatte sich in die Geschützstation zurückgezogen, weil er entsetzt war, eine Frau an Bord seines Sturmläufers zu haben. Oder vielleicht hatte er Angst vor Tazza.
    »Er geht ein bisschen wie ein Vogel«, meinte Dr. Barlow.
    »Aye, wie ein großer Eisentruthahn«, sagte Dylan.
    Alek seufzte und wünschte, er hätte den Austausch der Geiseln besser ausgehandelt. Es war doch ungerecht, dass
Dr. Barlow ein richtiges Gefolge bekommen hatte – ein Tier, einen Gehilfen und eine Truhe voller Gepäck. Volger, der im Luftschiff geblieben war, hatte nicht einmal Socken zum Wechseln.
    Alek blendete ihre Fragen aus und konzentrierte sich auf die Steuerung. Der Sturmläufer musste den felsigen Hang hinauf zur Burg überwinden und Alek wollte nicht vor den Augen der Darwinisten stolpern.
    Dr. Barlow beugte sich vor, als die verfallenen Mauern in Sicht kamen. »Wie malerisch.«
    »Es soll eben ein Versteck sein«, murmelte Alek.
    »Verfall als Tarnung? Raffiniert.«
    Alek bremste den Läufer ab, als sie sich dem Tor näherten, dennoch streifte er die eisernen Angeln mit der rechten Schulter. Er zuckte zusammen, als das Quietschen durch die Kanzel hallte, und Tazza fiel mit schrillem Winseln ein.
    »Etwas eng, wie?«, fragte Dylan. »Wenn du mit diesem Monstrum durch die Gegend läufst, solltest du dir größere Türen suchen.«
    Alek packte die Schreiter fester, als er den Läufer zum Stand brachte, und es gelang ihm, sich eine Antwort zu verkneifen.
     
    »Ihr müsst ja richtig viele sein«, rief Dr. Barlow aus.
    »Nur fünf«, erwiderte Alek und zog die Stalltüren weiter auf. »Aber wir sind gut versorgt.« Er erwähnte nicht, dass dies nur einer von vielen Vorratsräumen war.
    »Wie außerordentlich praktisch.« Dr. Barlow ließ Tazza
von der Leine und das Tier trabte in die Dunkelheit, wo es überall an Kisten und Fässern zu schnüffeln begann. »Aber das können Sie doch nicht alles in Ihrer Maschine hergebracht haben.«
    »Haben wir auch nicht«, antwortete Alek einfach. »Es

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