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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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fliegen!«
    »Du glaubst doch nicht, die hätten wirklich …«, begann Alek und seufzte dann nur entrüstet. »Ruf Volger herunter und gewähre ihm freies Geleit. Er wird schon wissen, was zu tun ist.«
    Deryn fand, dass sich das ganz vernünftig anhörte, wer auch immer Volger sein mochte. Sie holte tief Atem und rief: »Achtung, Mechanisten! Schickt mir Volger runter! Ich gewähre freies Geleit!«
    Eine Weile lang geschah nichts. Deryn blickte nach oben und sah Newkirk mit seinem Aufsteiger nutzlos über dem Luftschiff schweben. Der Wind hatte sich gelegt. Hoffentlich hielt er seine Fliegerbombe gut fest.

    »Verhandlungen und Geiseln.«

    Hinter ihnen wartete stumm die Mannschaft des Luftschiffs. Zu hören war lediglich das Klicken und Knacken der Kriegsmaschine, deren Motoren abkühlten. Deryn fragte sich, ob sich die Offiziere über ihren Einfall aufregen würden. Niemand hatte ihr befohlen, Alek als Geisel zu benutzen.
    Allerdings hatte ihr auch niemand befohlen, es nicht zu tun.
    Ein leises Knarren von Metall lenkte ihren Blick zurück zum Läufer und sie packte Alek fester. Eine Art Luke schwang zwischen den Beinen des Läufers auf. Eine Leiter aus Ketten fiel nach unten und rasselte laut. Die Sonne glänzte auf ihren Stahlsprossen.
    Dann stieg langsam und vorsichtig ein Mann nach unten. Deryn fiel der Säbel auf, den er unter dem Pelzmantel trug.
    »Ist das Volger?«, flüsterte sie.
    Alek nickte. »Ich hoffe bloß, dein Kapitän hält sich an das freie Geleit.«
    »Aye, ich auch«, sagte Deryn. Ein einziger Schuss aus dem Geschütz könnte noch immer die gesamte Leviathan zerstören.
    Diese Verhandlungen durften nicht fehlschlagen.

29. KAPITEL
    Graf Volger kam auf sie zu und seine Miene war unergründlich.
    Alek schluckte. Angesichts der Umstände würde Volger ihm vermutlich jetzt nicht die Standpauke halten, die er verdient hatte. Trotzdem war es demütigend, hier von diesem Bürschchen als Geisel gehalten zu werden.
    Volger blieb ein paar Meter vor ihnen stehen und sein Blick ging wachsam zwischen der Mannschaft des Luftschiffs und der Klinge an Aleks Kehle hin und her. »Keine Sorgen wegen diesem jungen Dummkopf«, sagte Alek auf Deutsch. »Er tut nur so, als würde er mich bedrohen.«
    Volger sah Dylan an. »Das ist mir nicht entgangen. Unglücklicherweise meinen es die Männer da hinten todernst. Ich bezweifele, ob wir es zurück bis zum Sturmläufer schaffen, ehe sie auf uns schießen.«
    »Nein, aber ich glaube, man kann mit ihnen reden.«
    »Hey, hey!«, fauchte Dylan. »Kein Mechanistengerede, ja?!«
    Graf Volger blickte den Jungen gelangweilt an und fuhr auf Deutsch fort: »Sind Sie sicher, dass er unsere Sprache nicht beherrscht?«

    »Da bin ich mir völlig sicher«, meinte Alek.
    »Nun, also«, sagte Volger. »Dann könnten wir vorgeben, dass ich kein Englisch spreche. Auf die Weise könnten wir einiges Interessantes erfahren, solange die Darwinisten glauben, ich könnte sie nicht verstehen.«
    Alek lächelte – Volger übernahm bereits die Kontrolle über die Situation.
    »Was redet ihr da?«, wollte Dylan wissen und drückte fester zu.
    Alek wandte sich zu ihm und sagte auf Englisch: »Mein Freund spricht leider eure Sprache nicht. Er möchte deinen Kapitän treffen.«
    Der Junge warf Volger einen bösen Blick zu und deutete dann mit dem Kopf in Richtung Luftschiff. »Also gut, los geht’s. Aber keine Sperenzchen.«
    Alek hüstelte höflich. »Wenn ich verspreche, keine Sperenzchen zu machen, könntest du dann bitte das Messer von meinem Hals nehmen?«
    Dylan riss die Augen auf. »Oh, aye. Tut mir schrecklich leid.«
    Der kalte Stahl wurde von der Haut entfernt und Alek fasste sich an den Hals und sah sich seine Hand an. Kein Blut.
    »Ich habe die stumpfe Kante genommen, du Pennbruder«, flüsterte Dylan.
    »Sehr nett von dir«, sagte Alek. »Und ich finde, das war ziemlich schlau von dir, mich hierher zu bringen.«
    »Aye, ganz bestimmt«, erwiderte Dylan und grinste.
»Schlicht brillant. Hoffentlich bekomme ich von meinen Offizieren keinen Arschtritt, weil ich selbstständig meinen Grips benutzt habe.«
    Alek seufzte und fragte sich, ob er Dylans eigenartige Art, sich auszudrücken, jemals verstehen würde. Aber wenigstens schoss niemand.
    Vielleicht war dieser Junge ja gar nicht so dumm.
     
    Der Kapitän empfing sie in einem Salon, der die ganze Breite des Luftschiffs einnahm. Da jetzt wieder Öllampen brannten und die Gondel nahezu aufrecht stand, wirkte
der Raum nicht mehr bizarr,

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