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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Aussichten ab. Miller schüttelte den Kopf.
    »Ich meine es ernst. Gib ihm deine Waffe«, befahl Miller.
    »Klar, sicher. Kein Problem.«
    Er gehörte zu der Sorte, die Julie getötet hatte, dachte Miller. Dumm, kurzsichtig. Ein Mann mit einem Instinkt für Gelegenheiten an der Stelle, wo die Seele hätte sein sollen. Millers eingebildete Julie schüttelte angewidert und bekümmert den Kopf, und Miller fragte sich, ob sie den Ganoven meinte, der Holden seine Waffe aushändigte, oder ihn selbst. Vielleicht sogar beide.
    »Was ist hier los, Mikey?«, fragte Miller.
    »Was meinen Sie damit?« Der Wächter stellte sich dumm, als säße er im Verhörraum. Er spielte auf Zeit und griff das alte Spiel zwischen Cop und Kriminellem auf, als nützte es ihm auch hier. Als hätte sich nichts verändert. Miller war überrascht, wie eng seine Kehle wurde. Er wusste nicht, woher das auf einmal kam.
    »Der Job«, sagte er. »Was für ein Job ist das hier?«
    »Ich weiß nicht …«
    »He«, warnte Miller ihn leise. »Ich habe gerade deinen Kumpel getötet.«
    »Das war schon der dritte heute«, ergänzte Holden. »Ich hab’s gesehen.«
    Miller beobachtete es in den Augen des Mannes: Ausweichmanöver, dann die Veränderung, der Wechsel von einer Strategie zu einer anderen. Es war alt und vertraut und so vorhersehbar wie das Wasser, das immer abwärts fließt.
    »He«, entgegnete Ko. »Es ist nur ein Job. Sie haben uns vor einem Jahr gesagt, dass wir ein großes Ding drehen. Niemand wusste, was es war. Vor ein paar Monaten haben sie begonnen, die Jungs umzusetzen. Sie haben uns ausgebildet, als wären wir Cops.«
    »Wer hat euch ausgebildet?«, fragte Miller.
    »Die Letzten, die vorher da waren. Diejenigen, die vor uns den Kontrakt hatten«, sagte Ko.
    »Protogen?«
    »So ähnlich, ja«, sagte er. »Sie sind abgehauen, und wir haben übernommen. Wir haben aufgepasst und ein bisschen geschmuggelt.«
    »Was denn?«
    »Alle möglichen Sachen«, erklärte Ko. Er fühlte sich jetzt sicher, was sich an der Art und Weise zeigte, wie er dastand und redete. »Überwachungsgeräte, Kommunikationsanlagen, teure Server, bei denen die Fachidioten gleich mitgeliefert wurden, wissenschaftliche Sachen. Prüfgeräte für das Wasser und die Luft und so weiter. Außerdem die alten ferngesteuerten Roboter, die man früher bei Grabungen im Vakuum eingesetzt hat. Alle möglichen Sachen.«
    »Wohin ging die Ware?«, fragte Holden.
    »Hierher.« Ko machte eine umfassende Geste, die den Fels und die Station einschloss. »Es ist alles hier. Sie haben Monate gebraucht, um es zu installieren. Dann ist wochenlang überhaupt nichts mehr passiert.«
    »Was meinst du mit ›überhaupt nichts‹?«, bohrte Miller.
    »Rein gar nichts. All die Vorbereitungen, und dann haben wir nur herumgesessen und in der Nase gebohrt.«
    Etwas ist schiefgelaufen, überlegte Miller. Das Phoebe-Virus hatte das Ziel nicht erreicht, doch dann war Julie aufgetaucht, und das Spiel konnte weitergehen. Er sah sie vor sich, als stünde er in ihrem Zimmer. Die langen Ausläufer von irgendetwas, die knochigen Höcker unter der Haut, das Polster aus schwarzen Fädchen, die aus den Augen gedrungen waren.
    »Die Bezahlung ist aber gut«, erzählte Ko ungerührt. »Außerdem war es ganz nett, mal eine Weile freizuhaben.«
    Miller nickte, beugte sich vor, schob den Lauf der Waffe durch einen Spalt in der Rüstung und jagte dem Gangster eine Kugel in den Bauch.
    »Verdammt!«, sagte Holden, als Miller die Waffe schon wieder in die Jackentasche schob.
    »Was dachten Sie denn, was passieren würde?« Miller hockte sich neben den niedergestreckten Wächter. »Er hätte uns doch nicht einfach gehen lassen.«
    »Ja, sicher, aber …«, sagte Holden.
    »Helfen Sie mir, ihn aufzurichten.« Miller stützte Ko bereits von hinten an der Schulter. Ko kreischte, als Miller ihn hochzog.
    »Was?«
    »Fassen Sie ihn an der anderen Seite«, drängte Miller. »Der Mann hat Wunden, die versorgt werden müssen.«
    »Äh, ja«, sagte Holden.
    »Also stützen Sie ihn auf der anderen Seite.«
    Es war nicht so weit bis zu den Strahlenschutzräumen, wie Miller es in Erinnerung hatte, was einerseits gut und andererseits nicht so gut war. Gut war, dass Ko noch lebte und kreischte. Nicht so gut war, dass der Gangster bei vollem Bewusstsein war. Das änderte sich jedoch, als sie sich der nächsten Gruppe von Wächtern näherten. Kos Geplapper wurde undeutlich.
    »He!«, rief Miller. »Wir brauchen Hilfe!«
    Vier Wächter, die

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