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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Krankenstation verbringen, während rings um sie das Sonnensystem unterging. In den Berichten über Eros war von einem umfassenden ökologischen Zusammenbruch die Rede, der auf kriegsbedingte Versorgungsengpässe zurückzuführen sei, von marsianischen Angriffen oder von einem Unfall mit Biowaffen in einem geheimen Labor der AAP. Die Analysen der inneren Planeten besagten, die AAP und andere terroristische Organisationen hätten endlich gezeigt, wie gefährlich sie für die unschuldige Zivilbevölkerung seien. Der Gürtel gab dem Mars, dem Wartungspersonal auf Eros oder der AAP die Schuld daran, dass niemand etwas dagegen tat.
    Dann blockierte eine Gruppe marsianischer Fregatten Pallas. Bei einem Aufstand auf Ganymed starben sechzehn Menschen, und die neue Regierung von Ceres verkündete, alle Schiffe mit marsianischer Registrierung, die gerade angedockt hatten, seien beschlagnahmt. Die Drohungen und Anschuldigungen, alle vor dem Hintergrund beständig lauter werdender Kriegstrommeln, gingen weiter. Eros war eine Tragödie und ein Verbrechen gewesen, doch dies war vorbei, und nun tauchten in jeder Ecke des von Menschen besiedelten Weltraums neue Gefahren auf.
    Holden schaltete die Nachrichten ab, rutschte auf der Koje hin und her und versuchte, Miller zu wecken, indem er ihn anstarrte. Es funktionierte nicht. Leider hatte ihm die massive Strahlendosis keine übernatürlichen Kräfte beschert. Miller begann sogar zu schnarchen.
    Holden setzte sich auf und prüfte die Schwerkraft. Weniger als ein Viertel G. Alex hatte es offenbar nicht eilig. Naomi gab ihm und Miller Zeit, sich zu erholen, bevor sie Julies magischen, geheimnisvollen Asteroiden erreichten.
    Verdammt.
    Naomi.
    Die letzten beiden Besuche in der Krankenstation waren peinlich gewesen. Sie hatte kein Wort mehr über seine romantischen Anwandlungen verloren, doch zwischen ihnen stand jetzt eine Mauer, die ihn traurig stimmte. Jedes Mal, wenn sie den Raum verließ, wandte Miller den Blick ab und seufzte, was die Sache nur noch schlimmer machte.
    Allerdings konnte er ihr nicht ewig aus dem Weg gehen, ob er sich nun wie ein Idiot vorkam oder nicht. Er schwenkte die Füße über die Bettkante und setzte sie auf den Boden. Die Beine waren schwach, aber nicht wie Gummi. Die Fußsohlen taten weh, aber nicht ganz so schlimm wie die anderen Körperteile. Er stand auf, hielt sich mit einer Hand am Bett fest und probierte, ob er das Gleichgewicht halten konnte. Er schwankte, fiel aber nicht hin. Zwei Schritte bewiesen ihm, dass er in der niedrigen Schwerkraft sogar laufen konnte. Der Infusionsschlauch zerrte am Arm. Inzwischen bekam er nur noch Beutel mit einer hellblauen Flüssigkeit. Er hatte keine Ahnung, was es war, aber nachdem Naomi ihm beschrieben hatte, wie nahe er dem Tod gewesen war, musste es wichtig sein. Er nahm den Beutel vom Wandhaken und hielt ihn in der linken Hand. Der Raum roch nach Desinfektionsmittel und Durchfall. Er war froh hinauszukommen.
    »Wo wollen Sie hin?«, fragte Miller benommen.
    »Raus.« Auf einmal fühlte Holden sich, als wäre er erst fünfzehn.
    »Na gut.« Miller drehte sich wieder um.
    Das Schott der Krankenstation war vier Meter von der zentralen Leiter entfernt. Holden überwand die Strecke mit langsamem, vorsichtigem Schlurfen. Die Papierschuhe raschelten leise auf dem mit Stoff bedeckten Metallboden. Die Leiter selbst war zu viel für ihn. Die Zentrale befand sich nur ein Deck höher, doch die drei Meter waren so unüberwindlich wie ein Weg von tausend Metern. Er drückte auf den Rufknopf für den Aufzug, ein paar Sekunden später öffnete sich die Luke, und die Plattform stieg mit elektrischem Summen empor. Holden versuchte aufzuspringen, doch es kam nicht mehr als ein halbherziger Sturz heraus. Schließlich klammerte er sich an die Leiter und kniete auf der Plattform des Aufzugs. Er hielt ihn an, zog sich hoch und versuchte es noch einmal. Dann fuhr er zum nächsten Deck hinauf und hoffte, er sähe nicht mehr ganz so marode aus und ähnelte wieder dem Kapitän eines Raumschiffs.
    »Meine Güte, Käpt’n, Sie sehen immer noch beschissen aus«, erklärte Amos, als der Aufzug anhielt. Der Mechaniker hatte es sich auf zwei Stühlen vor der Sensorstation gemütlich gemacht und mampfte etwas, das an einen Streifen Leder erinnerte.
    »Das haben Sie schon mal gesagt.«
    »Ist immer noch wahr.«
    »Amos, hast du nichts zu tun?« Naomi saß an einem Computer und beobachtete irgendetwas, das auf dem Bildschirm vorbeihuschte. Sie

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