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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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schaute nicht auf, als Holden das Deck betrat. Ein schlechtes Zeichen.
    »Nein. Es ist das langweiligste Schiff, auf dem ich je gearbeitet habe, Boss. Es geht nicht kaputt, es hat keine Lecks, es gibt nicht mal ein nerviges Klappern, dessen Ursache ich finden müsste.« Amos verdrückte den Rest seines Imbisses und schmatzte.
    »Du kannst immer noch putzen«, sagte Naomi. Sie tippte auf den Bildschirm. Amos blickte zwischen ihr und Holden hin und her.
    »Oh, da fällt mir ein, dass ich in den Maschinenraum runtergehen und … mir dieses Ding ansehen sollte, das ich mir schon immer mal ansehen wollte.« Amos sprang auf. »’tschuldigung, Käpt’n.«
    Er schob sich an Holden vorbei, sprang auf den Aufzug und fuhr zum Heck. Hinter ihm schloss sich die Luke des Decks.
    »Hallo«, sagte Holden zu Naomi, sobald Amos verschwunden war.
    »Hallo.« Sie drehte sich immer noch nicht herum. Abermals ein schlechtes Zeichen. Als sie Amos weggeschickt hatte, hatte er gehofft, dass sie reden wollte. Das war anscheinend nicht der Fall. Holden seufzte und schlurfte zu dem Sitz neben ihr. Als er sich fallen ließ, kribbelten die Beine wie nach einem Dauerlauf, dabei hatte er gerade mal zwanzig Schritte getan. Naomi trug die Haare offen, dahinter verbarg sich ihr Gesicht. Holden wollte die Haare zurückstreichen, fürchtete jedoch, sie werde ihm mit einem Kung-Fu-Trick der Gürtler den Arm brechen, wenn er es versuchte.
    »Hören Sie, Naomi«, begann er, doch sie ignorierte ihn und drückte auf einen Knopf auf ihrem Pult. Er hielt inne, als Freds Gesicht auf dem Display erschien.
    »Ist das Fred?« Etwas Idiotischeres fiel ihm momentan nicht ein.
    »Das müssen Sie sich ansehen. Es ist vor zwei Stunden per Richtstrahl von Tycho gekommen, nachdem ich sie über unseren Status unterrichtet habe.«
    Naomi tippte auf den Wiedergabeknopf, worauf Freds Gesicht zum Leben erwachte.
    »Naomi, das klingt, als hättet ihr eine harte Zeit hinter euch. Die Luft schwirrt vor Gerüchten über die Schließung der Station und die angebliche Nuklearexplosion. Niemand weiß etwas Genaues. Informieren Sie uns bitte. Wir konnten inzwischen den Datenträger knacken, den Sie uns gegeben haben. Ich glaube aber nicht, dass er eine große Hilfe ist. Anscheinend handelt es sich nur um eine Menge Sensorendaten von der Donnager , überwiegend elektromagnetisch. Wir haben nach verborgenen Botschaften gesucht, doch meine klügsten Leute finden nichts. Ich übermittle Ihnen die Daten. Geben Sie mir Bescheid, wenn Ihnen etwas einfällt. Tycho Ende.«
    Der Bildschirm wurde dunkel.
    »Wie sehen die Daten aus?«, fragte Holden.
    »Genau, wie es der Mann gesagt hat«, antwortete Naomi. »Sensorendaten von der Donnager während des Angriffs der sechs Schiffe und die Raumschlacht selbst. Ich habe die Rohdaten durchgesehen und nach versteckten Informationen gesucht, kann jedoch beim besten Willen nichts finden. In den letzten zwei Stunden habe ich sämtliche Rechner der Rosinante nach Auffälligkeiten in den Daten suchen lassen. Das Schiff hat wirklich gute Software für solche Zwecke. Leider kam nichts dabei heraus.«
    Sie tippte wieder auf den Bildschirm, und die Daten rollten schneller ab, als Holdens Augen sie erfassen konnten. In einem kleinen Fenster im großen Display lief die Mustererkennung der schiffseigenen Software mit. Holden sah eine Minute zu, dann verschwamm es ihm vor den Augen.
    »Leutnant Kelly ist für diese Daten gestorben«, sagte er. »Er verließ das Schiff, während seine Kameraden noch kämpften. Marinesoldaten tun so etwas nicht, wenn es nicht wirklich wichtig ist.«
    Naomi zuckte mit den Achseln und deutete resigniert auf den Bildschirm.
    »Das sind die Rohdaten«, erklärte sie. »Vielleicht gibt es eine steganografische Verschlüsselung, aber ich habe keinen zweiten Datensatz zum Vergleichen.«
    Holden tippte sich mit dem Finger auf den Oberschenkel. Schmerzen und Romantik waren vorübergehend vergessen.
    »Nehmen wir mal an, wir haben die vollständigen Daten. Verborgen ist nichts. Was würden diese Daten der marsianischen Marine sagen?«
    Naomi lehnte sich zurück und schloss nachdenklich die Augen. Mit einem Finger wickelte sie eine Haarlocke an der Schläfe auf.
    »Es sind vor allem elektromagnetische Daten, also viele Informationen, die mit den Signaturen der Triebwerke zu tun haben. Die Abstrahlung der Triebwerke ist der beste Weg, andere Schiffe zu verfolgen. Auf diese Weise erkennt man, wo sich die Schiffe während des Kampfs aufhalten.

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