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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Teure Maschinenteile und das Werkzeug waren noch an Ort und Stelle.
    »Also war es wohl kein Raubüberfall«, überlegte Amos.
    Holden sprach es nicht aus: Was war es dann?, doch die Frage lag in der Luft.
    Der Maschinenraum war blitzblank, kalt und tot. Holden wartete, während Amos sich umsah. Wenigstens zehn Minuten verbrachte er damit, um den Reaktor herumzuschweben.
    »Jemand hat ihn ordentlich heruntergefahren«, verkündete Amos schließlich. »Die Sprengung hat ihn nicht abstürzen lassen, er wurde erst danach ausgeschaltet. Ich kann keinerlei Schäden entdecken. Das passt doch nicht zusammen. Wenn nach dem Angriff alle tot waren, wer hat ihn dann abgeschaltet? Und wenn es Piraten waren, warum haben sie nicht das Schiff einkassiert? Es ist auf jeden Fall noch flugtauglich.«
    »Außerdem sind sie, ehe sie die Energie abgestellt haben, durch das ganze Schiff gelaufen und haben sämtliche Drucktore geöffnet und die Luft abgelassen. Vermutlich wollten sie dafür sorgen, dass niemand in einem Versteck überleben konnte«, erwiderte Holden. »Also gut, wir gehen in die Operationszentrale und versuchen, den Computer zu knacken. Vielleicht verrät der uns, was passiert ist.«
    Sie schwebten durch den Mannschaftsaufgang zum Bug, wo sich die Brücke befand. Auch sie war unbeschädigt und verlassen. Das Fehlen der Leichen setzte Holden mehr zu, als es deren Gegenwart getan hätte. Er schwebte zur Hauptkonsole hinüber und tippte auf ein paar Tasten, um herauszufinden, ob der Computer noch mit Notstrom lief. Das war nicht der Fall.
    »Amos, Sie können anfangen, brauchbare Teile herauszuschneiden, die wir mitnehmen können. Ich überprüfe die Kommunikation, vielleicht finde ich den Notsender.«
    Amos kam zum Computer, holte das Werkzeug hervor und heftete es neben sich an die Metallwand. Während er arbeitete, fluchte er unablässig leise vor sich hin. Das klang bei Weitem nicht so hübsch wie Naomis Summen, also unterbrach Holden die Verbindung zu Amos und nahm sich die Funkkonsole vor. Sie war so tot wie der Rest des Schiffs, und dort fand er auch den Notsender des Schiffs. Er war nicht aktiviert. Irgendetwas anderes hatte den Notruf abgestrahlt. Holden zog sich mit gerunzelter Stirn einen Schritt zurück.
    Er sah sich um und suchte irgendetwas, das nicht hierherzugehören schien. Dort auf dem Boden unter dem Pult des Funkers. Ein kleiner schwarzer Kasten, der mit nichts sonst verbunden war.
    Sein Herz machte zwischen zwei Schlägen eine lange Pause. Dann rief er Amos: »Kommt Ihnen das hier wie eine Bombe vor?«
    Amos antwortete nicht. Holden aktivierte den richtigen Kanal.
    »Amos, kommt Ihnen das da wie eine Bombe vor?«
    Der Techniker ließ von dem Computer ab und schwebte herüber. Mit einer raschen Bewegung, bei der Holden fast der Atem stockte, schnappte Amos sich den Kasten und hob ihn hoch.
    »Nein, das ist ein Sender. Sehen Sie, hier?« Er hielt ihn vor Holdens Helm. »Da ist eine Batterie angeklebt. Was macht das Ding hier?«
    »Er sendet das Notsignal, dem wir gefolgt sind. Jesus, der Notsender des Schiffs war nicht eingeschaltet. Irgendjemand hat hier einen falschen Notsender hinterlassen und eine Batterie angeschlossen«, sagte Holden. Er kämpfte die aufsteigende Panik nieder.
    »Warum tut jemand so was, XO? Das ist doch völlig schwachsinnig.«
    »Es sei denn, dieser Sender ist anders als die üblichen Notsender«, erwiderte Holden.
    »Inwiefern?«
    »Beispielsweise könnte er ein zweites Signal senden, wenn jemand ihn findet.« Holden schaltete auf den Rundrufkanal um. »Hört mal alle her, wir haben hier etwas Verrücktes gefunden und verschwinden jetzt. Alle sofort zurück zur Knight , und passt auf, wenn ihr …«
    Im Langstreckenkanal knackte es, und er hörte McDowells Stimme im Helm. »Jim? Ich glaube, wir haben hier ein Problem.«

4 Miller
    Miller hatte das Abendessen zur Hälfte verspeist, als in seinem Wohnloch das Com-System zirpte. Er blickte auf den Absendercode. Das Blue Frog . Es war eine Hafenbar von der Sorte, wo vor allem die Millionen Besucher verkehrten, die nicht zu den Bürgern von Ceres zählten. Das Lokal warb damit, eine genaue Nachbildung einer berühmten irdischen Bar in Bombay zu sein, nur dass es hier lizenzierte Prostituierte und legale Drogen gab. Miller schaufelte sich noch eine Fuhre Pilzbohnen mit Reis in den Mund und rang mit sich, ob er den Ruf annehmen sollte.
    Ich hätte das kommen sehen müssen, dachte er.
    »Was ist?«, meldete er sich schließlich.
    Ein

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