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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Verstand war, würde so etwas ignorieren.
    Das Schweigen der Korvette musste einen anderen Grund haben.
    »Naomi, ich habe den Eindruck, dass die Korvette kommentarlos versuchen wird, uns abzuschießen«, sagte Holden seufzend.
    »Das würde ich an ihrer Stelle jedenfalls tun«, stimmte sie zu.
    Holden trommelte einen letzten komplizierten Rhythmus auf die Lehne und setzte sich das Headset auf.
    »Also gut, dann spielen wir jetzt die Ouvertüre.«
    Da er den Kontakt vertraulich halten wollte, zielte Holden mit dem Laser der Rosinante auf die irdische Korvette und funkte eine allgemeine Verbindungsanfrage. Nach ein paar Sekunden flammte das grüne Licht auf, und im Kopfhörer zischte die Statik. Holden wartete, doch das UN-Schiff sandte keine Begrüßung. Sie wollten, dass er begann.
    Er schaltete das Mikrofon ab und aktivierte den Schiffscom.
    »Alex, bringen Sie uns in Bewegung, zunächst mit einem G. Wenn ich den Kerl da nicht mit einem Trick verscheuchen kann, gibt es eine Schießerei. Machen Sie sich bereit zu feuern.«
    »Roger«, leierte Alex. »Ich gebe uns mal für alle Fälle den Saft.«
    Holden blickte zu Naomi, die auf die taktische Anzeige umgeschaltet hatte und Schussrichtungen und Störfeuer für die beiden sich nähernden Schiffe berechnete. Naomi hatte bisher erst eine Schlacht erlebt, doch sie verhielt sich wie eine erfahrene Veteranin. Er lächelte ihren Rücken an und drehte sich wieder um, ehe sie sein Starren bemerkte.
    »Amos?«, sagte er.
    »Hier unten ist alles in bestem Zustand und festgezurrt, Käpt’n. Die Rosinante scharrt mit den Hufen. Wir brauchen nur noch die Ärsche, in die wir treten können.«
    Hoffentlich wird es nicht nötig, dachte Holden.
    Er schaltete das Mikrofon wieder ein.
    »Kapitän James Holden von der Rosinante ruft den Kapitän der sich nähernden Korvette der Vereinten Nationen mit unbekanntem Rufzeichen. Bitte melden Sie sich.«
    Nach einer kurzen Pause kam die Antwort: » Rosinante , verlassen Sie sofort unsere Flugbahn. Wenn Sie sich nicht sofort mit höchster Geschwindigkeit von Eros entfernen, werden wir das Feuer eröffnen.«
    Die Stimme klang jung. Eine alternde Korvette, die sich der ermüdenden Aufgabe widmen musste, ein Forschungsschiff bei der Kartierung von Asteroiden zu begleiten, war kein begehrter Posten. Der Kapitän war vermutlich ein Leutnant ohne Gönner und Aufstiegschancen. Vermutlich war er unerfahren, mochte aber eine solche Konfrontation als Gelegenheit sehen, sich in den Augen der Vorgesetzten zu bewähren. Die nächsten Minuten waren nicht ungefährlich.
    »Es tut mir leid«, sagte Holden, »aber ich kenne immer noch nicht Ihr Rufzeichen oder Ihren Namen. Außerdem kann ich nicht tun, was Sie verlangen. Genauer gesagt, werde ich niemanden auf Eros landen lassen. Sie müssen Ihren Anflug abbrechen.«
    » Rosinante , ich glaube nicht, dass Sie …«
    Holden übernahm das Zielerfassungssystem der Rosinante und richtete es auf die Korvette.
    »Lassen Sie mich Ihnen erklären, was hier passiert«, sagte er. »Betrachten Sie Ihre Sensoren. Ein Schiff, das nach einem zusammengeflickten Gasfrachter aussieht, brachte Ihre Schiffserkennungssoftware durcheinander. Auf einmal, genauer gesagt, in diesem Moment, werden Sie von einem hochmodernen Zielerfassungssystem angepeilt.«
    »Wir haben …«
    »Lügen Sie mich nicht an. Ich weiß, was passiert. Hier ist mein Vorschlag. Obwohl es nicht danach aussieht, ist mein Schiff neuer, schneller, stabiler und besser bewaffnet als Ihres. Die einzige Möglichkeit, dies wirklich zu beweisen, bestünde darin, das Feuer zu eröffnen, was ich aber hoffentlich nicht tun muss.«
    » Rosinante , wollen Sie mir etwa drohen?« Die junge Stimme in Holdens Kopfhörer verriet genau die richtige Mischung aus Überheblichkeit und Unglauben.
    »Ihnen? Nein«, erwiderte Holden. »Ich drohe dem großen, langsamen unbeholfenen und unbewaffneten Schiff, das Sie beschützen sollen. Wenn Sie weiter in Richtung Eros fliegen, werde ich alles, was ich habe, auf dieses Schiff abfeuern. Ich kann Ihnen versprechen, dass wir es vollständig vom Himmel fegen werden. Es ist möglich, dass Sie uns treffen, während wir das tun, aber Ihre Mission wäre dann jedenfalls gescheitert, nicht wahr?«
    Schweigen breitete sich aus, nur das Rauschen der Hintergrundstrahlung verriet ihm, dass die Leitung noch offen war.
    Die Antwort hörte er über den Schiffscom.
    Alex sagte: »Sie halten an, Käpt’n. Sie legen gerade eine Vollbremsung hin. Die

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