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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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lächelte ihn an, packte ihn am Anzug und zog ihn nahe genug zu sich, um ihn zu küssen.
    »Du bist vielleicht der beste Mensch, den ich kenne, aber du bist völlig kompromisslos, wenn du von etwas überzeugt bist, und genau das hasst du an Miller.«
    »Wirklich?«
    »Ja«, bekräftigte sie. »Auch er ist völlig kompromisslos, aber er hat andere Vorstellungen davon, wie die Dinge funktionieren. Das magst du nicht. In Millers Augen war Dresden eine Bedrohung für das Schiff. Jede Sekunde, die er am Leben blieb, hat alle, die in seiner Nähe waren, in Gefahr gebracht. Für Miller war es Selbstverteidigung.«
    »Aber er irrt sich, der Mann war wehrlos.«
    »Der Mann hat die Raummarine der Vereinten Nationen überredet, Protogen hochmoderne Schiffe zu geben«, erwiderte sie. »Er hat seine Firma dazu gebracht, anderthalb Millionen Menschen zu ermorden. Was Miller darüber gesagt hat, dass das Protomolekül bei uns am besten aufgehoben sei, war ebenso wahr wie alles, was er über Dresden gesagt hat. Wie lange hätte Dresden wohl in einem AAP-Gefängnis gesessen, bis er jemanden gefunden hätte, den er bestechen konnte?«
    »Er war ein Gefangener.« Holden wusste schon, dass er verloren hatte.
    »Er war ein Ungeheuer mit Macht, Beziehungen und Verbündeten, die jeden Preis dafür bezahlt hätten, damit sein Projekt weiterläuft«, erwiderte Naomi. »Ich sage dir als Bewohnerin des Gürtels, dass Miller nicht falschgelegen hat.«
    Holden antwortete nicht, sondern schwebte schweigend neben Naomi und blieb in Reichweite. War er wütend, weil Miller Dresden getötet hatte, oder weil Miller gegen seine Anweisung verstoßen hatte?
    Miller hatte es gewusst. Als Holden ihm gesagt hatte, er solle sehen, wie er nach Tycho käme, hatte er es im traurigen Hundegesicht des Detective gesehen. Miller hatte es kommen sehen und keinen Versuch unternommen, zu streiten oder zu widersprechen. Miller hatte sich in vollem Wissen um die Folgen entschieden und war bereit gewesen, den Preis dafür zu zahlen. Das hatte etwas zu bedeuten. Holden wusste nicht genau, was es war, aber es war wichtig.
    An der Wand blinkte ein Licht. Naomis Pult erwachte zum Leben und zeigte auf dem Bildschirm Daten an. Sie zog sich mithilfe der Stuhllehne hinunter und tippte mehrere rasche Befehle ein.
    »Verdammt«, sagte sie.
    »Was ist?«
    »Die Korvette oder das Forschungsschiff hat Verstärkung angefordert«, berichtete sie und deutete auf den Bildschirm. »Aus dem ganzen System fliegen Schiffe in diese Richtung.«
    »Wie viele sind es?«, fragte Holden und spähte auf ihr Display.
    Naomi gab ein kleines Geräusch von sich, das irgendwo zwischen einem Kichern und einem Husten lag.
    »Soll ich raten? Alle, würde ich sagen.«

48 Miller
    »Du bist, und du bist nicht«, übertönte der Feed von Eros das statische Rauschen. »Du bist, und du bist nicht. Du bist, und du bist nicht.«
    Das kleine Schiff bebte und bockte. Ein AAP-Techniker, der auf seiner Druckliege festgeschnallt war, stieß ein paar Flüche aus, die weniger wegen ihrer Innovationskraft denn wegen ihrer Leidenschaft aus dem Rahmen fielen. Miller schloss die Augen und unterdrückte das Schwindelgefühl, das die winzigen Korrekturschübe während des unkonventionellen Andockvorgangs erzeugten. Nachdem ihnen der tagelange starke Schub und der ebenso erdrückende Bremsvorgang fast die Knochen gebrochen hatte, fühlten sich die kleinen Veränderungen und Bewegungen willkürlich und seltsam an.
    »Du bist, bist, bist, bist, bist …«
    Er hatte eine Weile die Nachrichtenfeeds abgehört. Drei Tage nach ihrem Aufbruch von Tycho war Protogens Verwicklung in die Ereignisse auf Eros ans Licht gekommen. Erstaunlicherweise ging dies jedoch einmal nicht auf Holden zurück. Seitdem hatte die Firma abwechselnd alles abgestritten, einem fahrlässigen Subunternehmer die Schuld gegeben und nach den irdischen Bestimmungen für militärische Geheimnisse Immunität beansprucht. Es sah nicht gut aus für sie. Die Erde blockierte immer noch den Mars, doch die Aufmerksamkeit hatte sich auf den Machtkampf auf der Erde selbst verlagert, und die marsianische Marine beschleunigte nicht mehr ganz so stark, um den irdischen Kräften etwas Zeit zu geben, ehe jemand eine unwiderrufliche Entscheidung traf. Es schien so, als sei Armageddon um ein paar Wochen aufgeschoben. Miller stellte fest, dass er sich darüber sogar freute. Außerdem war er müde.
    Noch öfter lauschte er der Stimme von Eros. Manchmal sah er sich auch Videofeeds an,

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