Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
Vom Netzwerk:
und Holden vertraute ihrem Instinkt. Sie besaß ein Gespür für die Dynamik der Gruppe, die ihm oft fehlte. Also entsprach er zumindest vorläufig ihrem Wunsch.
    Außerdem hätte es sich angefühlt wie Angeberei, und das wäre sehr unhöflich gewesen.
    Also sagte er so neutral und professionell wie möglich: »Naomi, reichst du mal den Pfeffer rüber?«
    Amos riss den Kopf hoch und ließ die Gabel laut klappernd auf den Teller fallen.
    »Oh, verdammt, ihr tut es!«
    »Äh«, machte Holden. »Was?«
    »Seit wir wieder auf der Rosinante sind, ist irgendetwas komisch, aber ich bin nicht darauf gekommen. Das ist es! Ihr zwei treibt es endlich miteinander.«
    Holden sah den großen Mechaniker an, blinzelte zweimal und wusste nicht, was er sagen sollte. Hilfe suchend wandte er sich an Naomi, die jedoch den Kopf gesenkt hatte. Die Haare verbargen ihr Gesicht, doch ihre Schultern bebten, weil sie lautlos lachte.
    »Du meine Güte.« Amos grinste breit. »Das hat ja ganz schön lange gedauert. Wenn sie so auf mich losgegangen wäre, dann hätte ich schon längst zugeschlagen.«
    »Oh«, stimmte Alex ein. Er wirkte schockiert, weil er offenbar nicht über Amos’ Wahrnehmung verfügte. »Mann.«
    Naomi hörte zu lachen auf und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln.
    »Erwischt«, sagte sie.
    »Hört mal, Leute, ihr sollt aber wissen, dass dies keinesfalls irgendeinen Einfluss auf …«, begann Holden, doch Amos unterbrach ihn schnaubend.
    »He, Alex«, sagte er.
    »Ja?«
    »Wirst du jetzt ein mieser Pilot, weil du weißt, dass unser XO den Kapitän vögelt?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Alex grinsend und mit seinem leiernden Tonfall.
    »Seltsamerweise habe ich auch nicht das Bedürfnis, ein schlechter Mechaniker zu werden.«
    Holden versuchte es noch einmal. »Ich halte es für wichtig, dass …«
    Wieder ignorierte Amos ihn. »Käpt’n, Sie können davon ausgehen, dass es uns egal ist, es hält uns nicht davon ab, unsere Arbeit zu tun, also genießen Sie es, denn in ein paar Tagen sind wir vermutlich sowieso alle tot.«
    Naomi musste schon wieder lachen.
    »Schön«, sagte sie. »Jeder weiß, dass ich es sowieso nur mache, um befördert zu werden. Nein, wartet – ich bin ja schon die Zweite in der Rangfolge. Darf ich jetzt Kapitän werden?«
    »Nein«, antwortete Holden lachend. »Das ist ein beschissener Job. So etwas würde ich nie von dir verlangen.«
    Naomi grinste und zuckte mit den Achseln. Siehst du? Ich habe doch nicht immer recht. Holden blickte zu Alex, der ihn freundlich ansah und offenbar froh darüber war, dass er und Naomi einander gefunden hatten. Alles war, wie es sein sollte.
    Eros rotierte wie eine unförmige Kartoffel, unter der dicken Schicht aus Stein blieben die Schrecken verborgen. Alex brachte sie nahe genug heran, um die Station gründlich scannen zu können. Auf dem Bildschirm wuchs der Asteroid heran, bis Holden das Gefühl hatte, er könne ihn beinahe berühren. An der zweiten Station der Operationszentrale tastete Naomi die Oberfläche mit Lidar ab und suchte nach möglichen Gefahrenquellen für die Crews, die in einigen Tagen mit den Frachtschiffen eintreffen würden. Auf Holdens taktischem Display war das Forschungsschiff der UN zu erkennen, das sich im Anflug auf Eros befand und mit vollem Schub bremste. Das Begleitschiff war ebenfalls in der Nähe.
    »Reden sie immer noch nicht mit uns?«, fragte Holden.
    Naomi schüttelte den Kopf, tippte auf den Bildschirm und schickte ihm die Informationen auf seinen Arbeitsplatz.
    »Nein«, antwortete sie. »Aber sie sehen uns. Sie tasten uns seit zwei Stunden mit Radar ab.«
    Holden trommelte mit den Fingern auf die Armlehne und überlegte, welche Möglichkeiten er hatte. Es war denkbar, dass die Veränderungen, die auf Tycho an der Rosinante vorgenommen worden waren, die Schiffserkennungssoftware der irdischen Korvette täuschte. Vielleicht ignorierten sie die Rosinante, weil sie das Schiff für einen Gastanker hielten, der sich zufällig in der Nähe befand. Doch die Rosinante flog ohne Transponder, und das war illegal, ganz unabhängig davon, welche Konfiguration der Rumpf zu haben schien. Es machte ihn nervös, dass die Korvette ein Schiff, das sich nicht zu erkennen gab, nicht einmal anfunkte. Der Gürtel und die inneren Planeten befanden sich im Krieg. Ein Gürtler-Schiff, das sich nicht identifizierte und sich in der Nähe von Eros herumtrieb, während zwei irdische Schiffe sich dem Asteroiden näherten. Kein Kapitän, der bei

Weitere Kostenlose Bücher