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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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gekommen sind.«
    »Die Tachi war in Bereitschaft. Deshalb nehmen wir sie auch. Los jetzt. Sobald wir aus dem Hangar sind, geben Sie Vollgas.«
    »Roger«, bestätigte Alex.
    Die Schwerkraft zerrte aus verschiedenen Richtungen leicht an ihnen, während Alex das Schiff vom Deck abheben ließ und zur Hangartür drehte. Holden legte die Gurte an und vergewisserte sich, dass auch Naomi und Amos gut untergebracht waren. Der Mechaniker stöhnte und hielt sich eisern am Rand der Liege fest.
    »Amos, sind Sie noch da?«, fragte Holden.
    »Mir geht’s super, Kapitän.«
    »Oh, verdammt, ich sehe Gomez«, rief Alex über den Com. »Er ist erledigt. Ihr verdammten Schweinehunde. Die schießen weiter auf ihn, obwohl er schon liegt. Die verdammten Mistkerle!«
    Das Schiff hielt inne, dann sagte Alex leise: »Nimm das, du Arschloch.«
    Das Schiff vibrierte eine halbe Sekunde, dann hielt es kurz inne und flog weiter in Richtung Schleuse.
    »Nahkampfkanonen?«, fragte Holden.
    »Schnelljustiz«, grunzte Alex.
    Holden stellte sich vor, was mehrere Hundert teflonbeschichtete Wolframstahlgeschosse, die mit fünftausend Metern pro Sekunde ausgestoßen wurden, mit einem menschlichen Körper anrichteten. Alex gab unterdessen Schub, und eine Elefantenherde ließ sich auf seiner Brust nieder.
    Holden erwachte in Schwerelosigkeit. Die Augenhöhlen und die Hoden taten ihm weh, also waren sie eine Weile mit hoher Beschleunigung geflogen. Auf dem Terminal neben sich konnte er erkennen, dass fast eine halbe Stunde vergangen war. Naomi regte sich auf ihrer Liege, Amos war bewusstlos. Mit erschreckender Geschwindigkeit strömte das Blut aus einem Leck in seinem Anzug.
    »Naomi, kümmern Sie sich um Amos«, krächzte Holden. Das Sprechen tat ihm in der Kehle weh. »Alex, berichten Sie.«
    »Die Donnie ist hinter uns in die Luft geflogen, Kapitän. Die Marinesoldaten haben sie wohl nicht halten können. Sie ist erledigt«, meldete Alex bedrückt.
    »Die sechs Angreifer?«
    »Seit der Explosion habe ich sie nicht mehr gesehen. Die dürften ebenfalls hinüber sein.«
    Holden nickte nachdenklich. Schnelljustiz, in der Tat. Ein Schiff zu entern war eines der gefährlichsten Manöver überhaupt. Im Grunde war es ein Wettlauf zwischen den Eindringlingen, die zum Maschinenraum wollten, und dem gemeinsamen Willen derjenigen, die die Finger auf dem Selbstzerstörungsknopf hatten. Nach einem Blick auf Kapitän Yao hätte Holden sofort sagen können, wer dieses Rennen verlieren würde.
    Trotzdem. Irgendjemand war bereit gewesen, das Risiko einzugehen.
    Holden löste die Gurte und schwebte zu Amos hinüber. Naomi hatte einen Erste-Hilfe-Kasten geöffnet und schnitt mit einer schweren Schere den Anzug des Mechanikers auf. Bei zwölf G hatte das gezackte Ende von Amos’ gebrochenem Schienbein ein Loch in den Anzug gebohrt.
    Als sie den Anzug entfernt hatte, erbleichte Naomi, sobald sie das Durcheinander von Blut und Gewebe sah, in das sich Amos’ Unterschenkel verwandelt hatte.
    »Was tun wir jetzt?«, fragte Holden.
    Naomi starrte ihn nur an, dann stieß sie ein humorloses Lachen aus.
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand sie.
    »Aber Sie …«, begann Holden. Sie unterbrach ihn.
    »Wenn er aus Metall wäre, würde ich ihn mit dem Hammer ausbeulen und alles fest verschweißen«, erklärte sie.
    »Ich …«
    »Aber er besteht nicht aus Metallteilen.« Jetzt klang ihre Stimme etwas schrill. »Warum fragen Sie ausgerechnet mich, was wir tun sollen?«
    Holden hob beschwichtigend die Hände.
    »Schon gut, ich hab’s begriffen. Stillen Sie erst einmal die Blutung, ja?«
    »Werden Sie mich auch bitten, das Schiff zu fliegen, wenn Alex stirbt?«
    Holden setzte zu einer Antwort an, dann hielt er inne. Sie hatte recht. Wann immer er nicht weiterwusste, schob er Naomi den schwarzen Peter zu. So hielt er es schon seit Jahren. Sie war klug, fähig und ließ sich gewöhnlich durch nichts erschüttern. Er benutzte sie als Krücke, obwohl sie das gleiche Trauma erlitten hatte wie er selbst. Wenn er nicht mehr Rücksicht nahm, würde sie zerbrechen, und das durfte nicht geschehen.
    »Sie haben recht. Ich kümmere mich um Amos«, lenkte er ein. »Steigen Sie hoch und sehen Sie nach, wie es Kelly geht. Ich komme gleich nach.«
    Naomi starrte ihn an, bis sich ihr Atem beruhigt hatte, dann nickte sie und kletterte die Leiter hinauf.
    Holden sprühte ein Gerinnungsmittel auf Amos’ Bein und wickelte es mit Mull aus dem Verbandkasten ein. Dann rief er am Wandterminal die Datenbank

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