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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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treffen wir uns. Wir haben viel zu besprechen.«
    »Ein neuer Transpondercode?«, staunte Naomi. »Wie kommt die AAP an Transpondercodes?«
    »Sie hacken sich in die Rechner der Erde-Mars-Coalition ein oder pflanzen einen Maulwurf in die Registratur«, erwiderte Holden. »Wie auch immer, ich glaube, jetzt spielen wir in der Oberliga mit.«

16 Miller
    Miller sah sich zusammen mit den anderen auf der Wache die Übertragung vom Mars an. Das Podium war schwarz verkleidet, also ein schlechtes Zeichen. Der einsame Stern und die dreißig Streifen der Marsrepublik hingen nicht nur einmal, sondern gleich achtfach im Hintergrund. Das war sogar noch schlimmer.
    »So etwas geschieht nicht ohne sorgfältige Planung«, sprach der marsianische Präsident. »Die Informationen, die sie stehlen wollten, hätten weitreichende Auswirkungen auf die Sicherheit der marsianischen Flotte gehabt. Sie sind gescheitert, doch dabei sind 2086 Marsianer ums Leben gekommen. Diesen Angriff hat der Gürtel mit Sicherheit schon seit einigen Jahren vorbereitet.«
    Der Gürtel, dachte Miller. Nicht die AAP. Der Gürtel.
    »In der Woche nach den ersten Meldungen über den Angriff gab es dreißig weitere Vorstöße in den Sicherheitsradius marsianischer Schiffe und Stützpunkte, darunter auch die Pallas-Station. Die Wirtschaft des Mars würde irreversiblen Schaden nehmen, falls wir diese Raffinerien verlieren. Angesichts einer bewaffneten, organisierten Guerillaarmee bleibt uns nichts anderes übrig, als die Stationen, Basen und Schiffe des Gürtels militärisch zu sichern. Der Kongress hat allen Marineeinheiten, die momentan nicht im aktiven Dienst der Koalition stehen, neue Befehle erteilt. Wir hoffen, unsere Brüder und Schwestern auf der Erde werden bald ihre Zustimmung zu gemeinsamen Manövern der Koalition geben. Der neue Auftrag der marsianischen Marine lautet, die Sicherheit aller ehrbaren Bürger zu gewährleisten, die Infrastruktur der hinterhältigen Feinde zu zerstören, die sich gegenwärtig im Gürtel verstecken, und diejenigen, die für die Angriffe verantwortlich sind, ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Es freut mich, Ihnen mitteilen zu können, dass bereits unsere ersten Aktionen zur Zerstörung von achtzehn illegalen Kriegsschiffen und …«
    Miller schaltete ab. Jetzt war es passiert. Der heimliche Krieg wandelte sich zu einer offenen Auseinandersetzung. Papa Mao hatte recht gehabt, als er Julie hatte herausholen wollen, doch es war zu spät. Sein Töchterchen musste nun, genau wie alle anderen, selbst sehen, wie es zurechtkam.
    Zumindest musste man nun mit Ausgangssperren und genauer Überwachung aller Bewegungen auf Ceres rechnen. Offiziell war die Station neutral, sie befand sich nicht im Besitz der AAP, und Star Helix war eine irdische Firma, die dem Mars gegenüber vertraglich zu nichts verpflichtet war. Im günstigsten Fall würden Mars und AAP ihren Kampf außerhalb der Station austragen. Im schlimmsten Fall würde es weitere Unruhen auf Ceres geben. Noch mehr Tote.
    Nein, das traf nicht zu. Im schlimmsten Fall würden Mars oder AAP etwas Einschneidendes tun, wie etwa einen Felsen oder eine Handvoll nuklearer Sprengköpfe auf die Station loszulassen. Oder sie jagten den Fusionsantrieb eines angedockten Schiffs in die Luft. Wenn es wirklich schlimm ausging, kamen sechs oder sieben Millionen Menschen um, und damit wäre alles vernichtet, was Miller je gekannt hatte.
    Seltsam, dass er diesen Gedanken beinahe erleichtert fasste.
    Miller wusste es im Grunde schon seit Wochen. Allen war es klar gewesen. Doch bisher war noch nichts passiert, und deshalb war jedes Gespräch, jeder Scherz, jede zufällige Begegnung, jedes höfliche Nicken und jedes freundliche Geplauder eine willkommene kleine Ablenkung gewesen. Er konnte das Krebsgeschwür des Krieges nicht heilen, er konnte die Entwicklung nicht aufhalten, aber wenigstens konnte er sich eingestehen, dass es geschah. Er streckte sich, aß den Pilzquark auf, trank den Rest der Flüssigkeit, die irgendwie doch an Kaffee erinnerte, und ging hinaus, um in Kriegszeiten den Frieden zu hüten.
    Muss begrüßte ihn mit einem leichten Nicken, als er in der Wache eintraf. Das Schwarze Brett war schon wieder voller Fälle – Verbrechen, die untersucht, dokumentiert und zu den Akten gelegt werden mussten. Doppelt so viele Eintragungen wie am Vortag.
    »Eine schlimme Nacht«, sagte Miller.
    »Es hätte noch schlimmer kommen können«, erwiderte Muss.
    »Ja?«
    »Ja, wenn Star Helix eine

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