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Lewis, CS - Narnia 1

Lewis, CS - Narnia 1

Titel: Lewis, CS - Narnia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Wunder von Narnia
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kalt und reglos.
    Dies ist mein Verderben!« verkündete die Hexe mit einer Stimme, in der eine schreckliche Ruhe lag.
    »Oh! Sagen Sie das nicht!« plapperte Onkel Andrew.
    »Meine werte junge Dame, so etwas dürfen Sie nicht sagen. So schlimm kann es doch nicht sein. Ah, Kutscher, mein guter Mann, Sie haben nicht zufällig ein Fläschchen dabei? Ein kleines Schlückchen wäre genau das Richtige für mich.«
    »Wir müssen alle die Nerven behalten«, erklang die gutmütige, beherzte Stimme des Kutschers. »Ja, das müs sen wir. Hat sich auch keiner was gebrochen? Gut. Also dafür müssen wir schon mal mächtig dankbar sein, wo wir doch so tief runtergefallen sind. So, falls wir in‘ne Grube gestürzt sind–vielleicht für‘nen neuen Untergrundbahnhof–, dann werden sie gleich kommen und uns holen. Und wenn wir tot sind–wäre ja durchaus möglich–, dann dürft ihr nicht vergessen, daß auf See schlimmere Dinge passieren. Und irgendwann muß ja jeder mal sterben. Wenn man rechtschaffen gelebt hat, gibt’s da nichts zu befürchten. Und wenn ihr mich fragt, dann sollten wir uns mit‘nem Liedchen die Zeit vertreiben.«
    Gesagt, getan. Sofort stimmte er ein Erntedanklied an, in dem es um das glücklich vollbrachte Einbringen der Ernte ging. Das Lied paßte nicht so recht hierher, wo seit Anbeginn der Zeit noch nie etwas gewachsen zu sein schien, aber dieses Lied kannte er am besten. Er hatte eine schöne Stimme. Die Kinder sangen ebenfalls mit. Allen dreien verlieh das Lied neuen Mut. Nur Onkel Andrew und die Hexe schwiegen. Als sie fast fertig waren mit dem Lied, spürte Digory, wie ihn jemand am Ellenbogen zupfte. Nach dem Geruch zu schließen–es roch nach Cognac, nach Zigarren und nach Sonntagskleidern–, mußte es Onkel Andrew sein, der ihn da ganz sachte und vorsichtig beiseite zog. Einige Schritte entfernt von den anderen legte er seinen Mund so nah an Digorys Ohr, daß es kitzelte.
    »Steck den Ring an, Junge! Wir verschwinden!« flüsterte er.
    Doch die Hexe hatte ausgezeichnete Ohren. »Narr!« schrie sie und sprang vom Pferd. »Hast du vergessen, daß meine Ohren Gedanken hören? Laß den Jungen los! Wenn du Verrat an mir übst, dann werde ich Rache an dir nehmen, wie es noch nie gehört wurde seit Anbeginn der Zeit!«
    »Wenn du meinst, daß ich von hier verschwinde, und Polly, den Kutscher und das Pferd an einem Ort wie diesem hier zurücklasse, dann hast du dich schwer getäuscht«, fügte Digory hinzu.
    »Ein frecher, ungezogener Bengel bist du!« schimpfte Onkel Andrew.
    »Pst!« machte der Kutscher. Alle lauschten.
    Dort im Dunkel ging etwas vor sich. Eine Stimme hatte zu singen begonnen. Sie klang ganz aus der Ferne, und Digory fiel es schwer, die Richtung zu bestimmen, aus der sie kam. Manchmal schien sie von überall her zu erklingen; manchmal hörte es sich fast so an, als schalle sie direkt aus der Erde unter ihnen. Die tiefen Töne klangen so, als wäre es die Stimme der Erde selbst. Einen Text hatte das Lied nicht, auch keine richtige Melodie, aber es war dennoch das wunderschönste Lied, das Digory jemals gehört hatte. Es war so schön, daß er es kaum ertragen konnte. Dem Pferd schien es ebenfalls zu gefallen. Es wieherte wie ein Pferd, das nach jahrelangem Dasein als Droschkengaul plötzlich die alte Weide wiederfindet, auf der es als Fohlen gespielt hat, und das einen Menschen mit einem Stückchen Zucker in der Hand ankommen sieht, an den es sich noch mit Liebe erinnert.
    »Heiliger Herr im Himmel!« rief der Kutscher. »Ist das nicht geradezu herrlich?«
    Dann geschahen zwei Wunder auf einmal. Weitere Stimmen fielen in den Gesang mit ein, so viele, man hätte sie niemals zählen können. Ihr Gesang fügte sich harmonisch mit ein, doch sie sangen höher, mit kalten, klirrenden Silberstimmen. Und dann geschah das zweite Wunder: Die Schwärze über ihnen war auf einen Schlag von Sternen übersät. Sie erscheinen nicht nach und nach, so wie bei uns in einer Sommernacht. Im einen Augenblick war es noch pechrabenschwarz da oben, im nächsten flammten Abertausende von Lichtern–einzelne Sterne, Sternbilder, Planeten, und alle waren größer und heller als jene, die bei uns am Nachthimmel strahlen. Der Himmel war vollkommen wolkenlos. Die neuen Sterne und die neuen Stimmen waren gemeinsam erschienen. Wenn ihr dabeigewesen wärt, dann hättet ihr sicher genau wie Digory geglaubt, daß die Sterne da sangen und daß sie von der ersten tiefen Stimme ins Leben gerufen worden waren.
    »Ich

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